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Vampire Earth 2 - Wolfsdämmerung

Vampire Earth 2 - Wolfsdämmerung

Titel: Vampire Earth 2 - Wolfsdämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
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uns allen Angst.«
    Duvalier nickte. »Wir tun, was wir können.« Als die Treckführerin gegangen war, sah sie Valentine an. »Ich habe auch Angst.«
    »Hätte nie gedacht, dass ich das bei dir mal erleben würde.«
    Sie ging zum Waschbecken, wrang einen Waschlappen aus und wischte sich das Gesicht ab. »Dass du erleben würdest, wie ich es zugebe, meinst du.«
    Valentine zuckte mit den Schultern.
    »Wir haben sie gewarnt, Val. Lass uns verschwinden.«
    »Ich bleibe. Du hast mehr Erfahrung mit solchen Dingen. Du wirst ohne mich besser dran sein.«
    »Du bleibst? Du meinst, du willst desertieren?«

    »Ich will diesen Leuten im Kampf beistehen. Das Thema hatten wir schon.«
    Sie senkte die Stimme, für den Fall, dass draußen jemand lauschte. »Ich dachte, wenn du diese Leute erst kennengelernt hast, wirst du entweder denken, dass sie genug Waffen in den Kampf führen können, um alleine klarzukommen, oder du würdest begreifen, dass die Sache aussichtslos ist.«
    Einen Moment lang stand Valentine nur schweigend da. Er fürchtete den bevorstehenden Kampf, doch andererseits wünschte er ihn herbei. Leide ich unter Todessehnsucht?
    »Ich gebe es auf. Du bist ein hoffnungsloser Fall, Valentine. Kein Wunder, dass dein Captain dich vors Kriegsgericht hat zerren lassen.«
    Sie musste den gekränkten Ausdruck in seinen Augen gesehen haben, denn plötzlich schlug sie in einen sanfteren Ton an: »Tut mir leid. Du … na ja, du hast es verdient, trotzdem hätte ich es nicht sagen sollen. Ich werde ein paar Vorräte schnorren gehen. Denk noch einmal darüber nach, ehe ich losreite.«

    Valentine verbrachte den Vormittag mit Waldron, dem Handwerksmeister, und versuchte, Duvalier zu vergessen, indem er die Verteidigungsmaßnahmen inspizierte.
    Die Adler hatten einen Graben rund um das Lager ausgehoben, den sie nun so tief und so breit ausschachteten, wie es in der Eile in der sandigen Erde möglich war. Schaufelweise aufgeworfener Dreck regnete in Form von Staub und Kieselsteinen zu Boden, die mit leisem Klappern von den Metallplatten an den Wänden abprallten. Auf einigen der Wellblechtafeln, mit denen die Außenseiten der Streitwagen bewehrt waren, prangten stellenweise noch vage vertraute Logos der Alten Welt.

    »Wir haben eine Menge von diesen Tafeln von alten Aufliegern und Anhängern. Diese Lastzüge sind damals von großen Kisten gezogen worden, die man Sattelschlepper genannt hat. Das Metall ist leicht, aber stabil.«
    Valentine strich mit der flachen Hand über die schmutzige, alte Oberfläche, auf der in großen Buchstaben ADWAY zu lesen war. Weiter unten schützte das rote Coca-Cola-Logo eine der flankierenden Ecken. Sonderbar, dass unter den hartnäckigsten Überbleibseln der Alten Welt gerade die Reklame einen prominenten Platz bekleidete; wie die Werbung für Gladiatorenkämpfe, die immer noch auf der einen oder anderen Wand Roms zu erkennen war.
    »Ist lange her, seit wir die Grenzen unseres Lagers mit Waffen verteidigen mussten. Beim letzten Mal hat es daran gelegen, dass wir überrascht worden sind«, erzählte Waldron, als sie an den Wagen entlangschritten. »Vor ein paar Jahren haben die Trooper einige ihrer Trucks gepanzert und mit Männern beladen. Sind quer über die Ebene auf uns zugerast; ich glaube, sie hatten vor, die Wagenburg einfach zu rammen. Klar, Blech und Sand können Kugeln aufhalten, aber keinen Truck, der mit sechzig Stundenkilometern oder mehr angebraust kommt. Entweder hatten sie keine Ahnung von Physik, oder sie haben den Graben vergessen; sie sind reingestürzt und haben dabei beinahe jeden Mann in den Trucks umgebracht. Wir mussten kaum einen Schuss abfeuern.«
    Er hob seinen Schuh, und Valentine musste lächeln, als er auf der Sohle das gezackte Muster eines LKW-Reifens erkannte. »Hatte’ne Menge zu lachen, und es hat mir ein verdammt haltbares Paar Schuhe eingebracht.«
    »Sie sagten, Sie hätten Artilleriegeschütze?«
    »Ha! Ein paar Mörser und keine dreißig Geschosse mehr. Einundachtzig Millimeter. Kommen Sie, ich zeige Ihnen, was wir haben.«

    Sie schlüpften in einem versteckten Winkel zwischen die Streitwagen und kletterten auf eine Ladefläche. Ein glänzender Zylinder, in dem Valentine ein altes Artilleriegeschoss, vermutlich 155 Millimeter, erkannte, lag in einer Metallwanne, die mit einem schweren Stahldeckel abgedeckt war. Eine Lunte hing, aufgerollt wie ein Schweineschwanz, am hinteren Ende. Das ganze Ding stand auf einem Dreibein, das an einem alten Metallrad

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