Vampire Earth 2 - Wolfsdämmerung
Wachstum nicht viel mehr als Feuchtigkeit und Abfälle. Das ist unser Haupterzeugnis. Wir lernten, uns um unsere Tiere zu kümmern, stellten fest, dass Hühner schmackhaft und leicht zu halten sind. Wir hatten ein gutes Land gefunden und waren damit beschäftigt, Altes einzureißen und Neues zu bauen oder anzupflanzen in unserer tiefen, nährstoffreichen Erde.
Dann kam das Verbogene Kreuz, das Wahrzeichen unserer Verdammnis. Ich war optimistisch, als wir ihnen erstmals begegneten; sie erwiesen uns jeden Respekt. Ihr menschlicher ›Botschafter‹ forderte Krieger für seinen neuen Herrn im Süden der Stadt, der sich der General nannte, und versprach uns im Gegenzug den Schutz des Generals für unsere Ländereien.
Der Botschafter, der zunächst freundliche Worte gesprochen hatte, zeigte sich von seiner verdorbenen Seite, als er erkannte, dass wir nicht bereit waren, ihm sofort alles zu geben, was er verlangte.
›Wir haben uns bis heute stets selbst geschützt‹, sagte der Älteste. ›Ich habe den Verdacht, ihr bietet uns eigentlich nur den Schutz vor dem General selbst an. Sucht euch euren Tribut an Clanblut anderenorts.‹«
Valentine versuchte, sich das Geschehen auf den Stufen der von den Grogs restaurierten Bücherei vorzustellen, die Goldenen, die sich untereinander besprachen, konfrontiert mit einem uniformierten Kontingent unter der schwarz-weißen Swastika-Flagge. Ahn-Kha, mehr und mehr gefangen in seiner Geschichte, fing an, im Rhythmus seiner eigenen Sprache zu sprechen, und sein Ton hob und senkte sich wie ein Schiff in schwerer See.
»Nach vielen Worten, einige hart, andere milde, verfügte der Chef-Älteste, dass jeder freie Clanangehörige, der es wünschte, sich den Männern anschließen könne.
Die Männer des Generals versprachen uns reichen Lohn in Form von Land, sobald der ›Prozess zur Auslöschung gewisser Rebellen- und Terroristengruppen‹ abgeschlossen sei. Wir Goldenen hatten dergleichen schon zur Zeit unserer Eltern und Großeltern gehört und nach viel Tod und Leiden ein zerstörtes Land in der Nähe von vergiftetem Boden erhalten. Dennoch gingen einige von uns mit dem Botschafter nach Süden.
Im Herbst kam er wieder und verlangte erneut nach einem Kontingent fähiger Leute. Mit weniger Worten und mehr Zorn schickte der Chef-Älteste ihn fort, und dieses Mal gingen nur ein oder zwei Unzufriedene mit ihm, statt der mehreren Dutzend, die er zuvor hatte überreden können.
Dann, im Frühjahr, folgte sein dritter und letzter Besuch. Das ist nun über drei Jahre her. Einer der Unzufriedenen,
die bei seinem zweiten Besuch mit dem Botschafter gegangen waren, begleitete ihn. Die Neuigkeiten, die sie brachten, waren so schockierend, es wäre zu einem Blutvergießen gekommen, wären da nicht die vielen Gewehre in den Händen der Männer des Botschafters gewesen. Kur hatten diesen Unzufriedenen namens Khay-Hefle (möge er für immer von Hölle zu Hölle wandeln) zu unserem neuen Herrscher ernannt. Nicht zu einem Chef-Ältesten, zum Herrscher . Natürlich sprach dieser Khay-Hefle seine dreisten Forderungen nicht selbst aus, wusste er doch, dass die Götter seiner verräterischen Zunge nicht gestatten würden, solche Worte zu formulieren. Wir alle waren so erschüttert, dass wir nichts mehr zu sagen wussten, sogar der Chef-Älteste.
Ein großer Zorn kam über mich, und ich trat vor und sagte: ›Geht, alle, oder ihr werdet an Ort und Stelle sterben. ‹
Der Botschafter ignorierte mich und sprach nur mit dem Chef-Ältesten. Der Älteste zitierte die Vereinbarung, durch die uns dieses Land urkundlich übertragen worden war; so zerstört und vergiftet es war, oblag es doch uns, es zu nutzen und zu beherrschen, wie wir es für richtig hielten.
›Ah‹, sagte der Botschafter. ›So mag es da stehen, aber da nach wie vor ein Goldener herrschen wird, gilt die Vereinbarung auch weiterhin, und die Kur halten ihr Versprechen. ‹ Und noch viele weitere trügerische Worte dieser Art.
Der Chef-Älteste wurde wütend, und seine Haare stellten sich auf. ›Dies ist das zweite Mal in meinem Leben, dass ich klare Worte gehört habe, die in ihr Gegenteil verkehrt werden, und beide Male hatten eure Herren damit zu tun. Geht zurück in eure Zwinger, ihr Hunde, und kommt nie zurück. Khay-Hefle und alle, die ihm folgen,
gehören nicht länger unserem Clan an, es sei denn, sie kehren binnen sieben Tagen heim.‹ Bei diesen Worten regte sich Sorge bei den Familien all jener, die bei den beiden
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