Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vampire Earth 2 - Wolfsdämmerung

Vampire Earth 2 - Wolfsdämmerung

Titel: Vampire Earth 2 - Wolfsdämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
Vom Netzwerk:
… Absicht … ich … nicht … verstehe.«
    »Damit sind wir schon zwei. Ich werde jetzt gehen. Ich denke, du wirst wieder gesund.«

    »Danke … aber … Dankbarkeit … schuldig.«
    »Nein.«
    Die Kreatur drehte sich auf den Bauch und stemmte mit den muskelbepackten Armen den Oberkörper hoch. Zog erst eines, dann beide Beine unter einen Brustkorb von der Größe eines Gullydeckels. Irgendwie kam der Grog auf die Beine, stützte sich dabei auf einen Arm, der einem Kind als Rutsche hätte dienen können. Er stolperte auf die Tür zu, und Valentine tat einen Schritt, um ihn aufzufangen, ohne daran zu denken, dass das Gewicht des Grogs ihn vermutlich im Nu zu Boden werfen würde. Aber der Grog streckte rechtzeitig einen seiner eineinhalb Meter langen Arme aus und stützte sich an der Wand ab.
    »Nein!«, sagte er keuchend. »Dankbarkeit … schuldig. Bitte … warte … einen … Tag.«
    Seltsamlich und seltsamlicher, dachte Valentine in Erinnerung an Alice im Wunderland . »Na gut. Einen Tag.«
    »Wie … Menschen … tun … ich … bin … Ahnkha … Krolph … Mergrumneornemn«, glaubte Valentine zu hören. Den ersten Teil hatte er verstanden, den zweiten teilweise, aber das letzte Wort in dem Teil, der klang, als sollte er einen Namen darstellen, war kaum mehr als eine Aneinanderreihung von Konsonanten, so unverständlich wie die Getriebegeräusche seines alten Pick-ups.
    »Mein Name ist David Valentine … äh … Ahn-Kha.« Er gab sich große Mühe mit der Aussprache. Am Ende klang es, als hätte er »Ah-ha!« gesagt.
    »Valentine ist dein Clanname?«, fragte der Grog, nun wieder zu Atem gekommen.
    »Könnte man so sagen, aber es ist ein sehr kleiner Clan. Soweit ich weiß, besteht er nur aus mir.«
    »David ist dein Nachname?«
    »Wir nennen das Vorname.«

    »Mein David, ich bin dir dankbar«, verkündete AhnKha, legte den linken Arm mit nach vorn gewandter Handfläche über die Brust und die Ohren flach an den Kopf.
    »Ahn-Kha, ich freue mich, dich kennenzulernen«, entgegnete Valentine. Sein Wissen über das Verhalten von Grogs erschöpfte sich in der Kenntnis der Körperteile, die sie gern zuerst verspeisten. Er streckte die Hand aus. Entweder der Grog erkannte die Geste, oder er war sogar ein wenig vertraut mit menschlichen Gebräuchen; feierlich umfasste er Valentines Hand mit seiner eigenen, ledrigen Pranke und schüttelte sie. »Wir sind jetzt aber nicht verheiratet, oder?«
    Ein breites Lächelnd erschien auf dem Gesicht des Grogs. Er warf den Kopf zurück, klappte das Maul von der Größe eines Schulranzens auf wie ein Küken in Erwartung von Futter und lachte. Die Laute erinnerten Valentine an das Gebrüll eines gewissen Maultiers, dessen Bekanntschaft er vor recht kurzer Zeit machen durfte.
    »Ich hoffe, das war ein Nein.«
    Valentine gab Ahn-Kha den Tag, um den er gebeten hatte.
    Ahn-Khas Kräfte steigerten sich exponenziell. Valentine bewunderte den machtvollen Körperbau des Grogs. Obwohl er eine Haltung hatte wie ein Mensch und längere Beine als seine »Graurücken«-Verwandtschaft, benutzte er, wenn er sich schnell fortbewegen wollte, drei oder vier Glieder. Valentine stellte schließlich fest, dass er ihm auf ebenem Grund davonlaufen konnte, ging es aber einen Hang hinauf oder hinunter, besonders wenn dieser mit Steinen oder Bäumen übersät war, konnte der Grog sich mithilfe seiner langen Arme mit einer Behändigkeit voranschwingen, der Valentine nur mit Katzensprüngen gewachsen war.

    Voll aufgerichtet war Ahn-Kha gute zwei Meter zehn groß. Seine Arme formten ein umgekehrtes U, über das sich die Muskeln an seinen Schultern spannten, die sich wie eigenständige Kreaturen krümmten und wölbten, als würden sie auf seinem Rücken reiten. Er hatte drei Finger und einen Daumen, Zeige- und Mittelfinger waren ein gutes Stück länger als der kleine Finger, der fast wie der Daumen den übrigen Fingern gegenüberlag. Seine Füße bildeten ein übereinstimmendes Gegenstück zu seinen Händen, doch die schützte er mit einer Art fingerloser Handschuhe aus Leder, die es ihm gestatteten, seine Zehen uneingeschränkt zum Klettern zu benutzen.
    Die beiden männlichen Vertreter ihrer jeweiligen Spezies waren sich einig, dass der jeweils andere das wahrhaft hässlichste Wesen der ganzen Schöpfung sei. In Ahn-Khas Augen sah Valentine aus wie eine flachgesichtige Missgeburt; den Kontrast zwischen Haar und Haut empfand er im Vergleich zu seiner gleichmäßig braun-blonden Körperbehaarung als

Weitere Kostenlose Bücher