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Vampire Earth 2 - Wolfsdämmerung

Vampire Earth 2 - Wolfsdämmerung

Titel: Vampire Earth 2 - Wolfsdämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
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Leute werden sie gegen das Verbogene Kreuz einsetzen.«
    »Ich bin nur physisch ein Krüppel, Ahn-Kha.«
    Valentine bewegte seine Königin und schlug einen Springer. »Das Kommando-Süd wäre auch dabei. Wir könnten vielleicht in ein paar Monaten Bärentrupps hier haben. Sie wissen, was die Bären sind, oder?«
    »Eine verlockende Aussicht oder ein Haufen schöner Worte. Das glaube ich erst, wenn ich sie sehe. Außerdem habe ich nicht so viel Zeit. Der General hat mich vor ein Ultimatum gestellt: Schließ dich an, verschwinde … oder brenne. Du bist am Zug.«
    Dieses Mal sah Valentine die Niederlage kommen - der Große Mann hatte seinen Springer geopfert, um mit der Dame anzugreifen. Er verlor einen Läufer, und da war es wieder: »Schachmatt«.
    »Spielen wir nochmal. Ohne Platzwechsel. Ich mag silber.«
    »Na gut.«
    Dieses Mal verfielen sie in Schweigen. Valentine verlor einen Springer, und als die Läufer wieder vorrückten, beschäftigte er sie mit seinen Bauern, bis seine Dame sich frei bewegen konnte. Sie schlug einen Turm, einen Bauern und einen Läufer, ehe sie fiel. Dann rückten seine Türme vor. Der Große Mann schnaubte leise, zog die Stirn kraus und einen Springer zurück. Valentine rückte mit einem Läufer vor, schlug einen Bauern, verlor den Läufer und setzte mit dem verbliebenen Springer nach.
    Valentine setzte den Gegner ins Schach.
    Mit einem Lächeln auf den Lippen bewegte der Große Mann seinen König.
    »Schachmatt«, sagte Valentine.

    Der Große Mann streckte die Hand zum Handschlag aus. »Meinen Glückwunsch. Ich habe es schon zwei Züge vorher kommen sehen, aber ich habe mitgespielt. Die Genugtuung haben Sie sich verdient.«
    Valentine stellte die Figuren wieder so auf, wie sie gestanden hatten, als er den Tisch das erste Mal genauer angesehen hatte. »Sir, was das gewünschte Remis betrifft … ich schätze, Sie könnten den Bauern auf die weiße Seite bringen und umwandeln.«
    »Unwahrscheinlich.«
    »Stellen Sie sich vor, das Unwahrscheinliche geschieht.«
    »Sich auf Unwahrscheinliches zu verlassen ist keine gute Strategie.«
    »Trotzdem«, beharrte Valentine.
    Ahn-Khas Ohren ruckten vor. Er lauschte.
    »Das Kräfteverhältnis wäre vollkommen verändert. Ich könnte das Remis schaffen. Je nachdem, was der weiße Läufer tut, könnte ich sogar einen Sieg herauskitzeln.«
    »Wenn Sie den Goldenen im Ghetto und auf dem Stützpunkt die passende Ausrüstung verschaffen, könnte sich dieser einsame Bauer am Ende als furchtbare Waffe entpuppen.«
    »Nein, ich werde die Zukunft meines Hauses nicht aufs Spiel setzen.«
    Ahn-Khas Ohren sackten herab, als er sich erhob. »Danke für die Sandwichs. Ich bin froh, dass wir die Vergangenheit hinter uns lassen konnten.«
    Der Große Mann nickte. »Viel Glück für eure Zukunft.«
    »Falls es eine gibt«, sagte Valentine. »Danke, dass Sie uns Ihre Zeit geopfert haben.«
    »Danke für das Spiel. Mich hat seit Jahren niemand mehr geschlagen.«
    Valentine und Ahn-Kha gingen zur Tür. Sie hatten sie gerade geöffnet, als der Große Mann sich erneut zu Wort
meldete: »David, ein kleiner Rat: Üben Sie sich im Bewährten. Dann werden Sie öfter siegen. Der intuitive Spieler kann brillant sein. Bisweilen mag er sogar die Besten schlagen. Aber meistens verliert er.«
    Die Katze nickte. Der Große Mann kehrte zu seinem Schachtisch zurück. Valentine ließ die Tür einen Spalt weit offen und warf einen Blick zurück in den Raum. Der Große Mann runzelte nachdenklich die Stirn und rückte mit seinem goldenen Bauern vor.
    »So viel zum Sprengstoff«, kommentierte Valentine, als sie wieder auf der Straße waren.
    Ahn-Kha starrte zum Himmel empor. »Es gibt noch einen anderen Ort, an dem wir es versuchen können. Nur ein paar Blocks von hier entfernt.«
    »Ein anderes Handelshaus?«
    »Keines der anderen Handelshäuser bietet andere Waffen als Jagdgewehre an.«
    »Was dann?«
    »Das Haus des Generals, in dem jetzt Khay-Hefle herrscht. Es liegt hinter den Mauern, hinter denen meine Leute gefangen gehalten werden.«

    Aus einem Raum in dem Gerippe eines Hochhauses, der einmal ein Eckbüro dargestellt haben mochte, blickte Valentine hinaus auf das Zentrum von Omaha und das Ghetto der Goldenen.
    Flach auf dem Bauch liegend, betrachtete er das Ruinenviertel, das man den Grogs zugewiesen hatte. Hinter der alten Bibliothek, nun der Sitz des Usurpators und seiner Schutztruppe vom Verbogenen Kreuz, standen die Zwillingsgebäude, von denen Valentine wusste, dass sie die

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