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Vampire Earth 2 - Wolfsdämmerung

Vampire Earth 2 - Wolfsdämmerung

Titel: Vampire Earth 2 - Wolfsdämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
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Sir!«, bellte Ahn-Kha. »Ich habe diesen Mann diesseits der alten Interstate auf der Strecke nach Süden erwischt. Er war bewaffnet, Sir!«
    Der Corporal drehte sich zu dem anderen Wachposten um. »Eisenbahnsicherheit«, sagte er halblaut. »Drei Mahlzeiten am Tag, um unter einer Brücke zu schlafen.« Dann widmete er sich wieder dem Grog. »Gute Arbeit, De-Pest. Nett, zur Abwechslung mal Ergebnisse zu sehen. Normalerweise bekommen wir von deinen Leuten nur Geschichten über Banditen zu hören, die ihre Toten weggeschleppt haben sollen. Zeig mir die Waffe.«
    Ahn-Kha zog Valentines Revolver hervor und übergab ihn. »Er war nicht geladen, Sir.«
    Der Corporal untersuchte die Waffe und drehte die Trommel. »Überrascht mich nicht. Private Wilde, Interesse an einer.357er?«
    »Nein, Sir. Aber ich weiß, dass Ackermann auf der Suche nach einer zusätzlichen Neun-Millimeter ist.«
    »Wer will schon so einen Schießprügel«, mischte sich ein anderer Wachmann ein.
    Wilde nickte. »Diese Trooper sind die Einzigen, die solche Waffen tragen. Alberne Möchtegerncowboys.«
    »Das Ding ist viel zu verschrammt«, bemerkte der Corporal, während er die Trommel drehte und den Spannabzug durchzog. »Wäre vielleicht was wert, wenn er verchromt oder wenigstens rostfrei wäre. Dieser gebläute Stahl sieht nach ein paar Jahren aus wie die Hölle.«
    Valentine meldete sich zu Wort. »Das ist ein Irrtum, Sir. Ich bin nur ein Kurier, aber ich habe Freunde auf beiden Seiten des Flusses. Auf beiden Seiten, Sir. Dem Großen Mann in Old Market wäre es etwas wert, wenn ich zurückkäme.«

    Das niedrigere Auge des Corporals zwinkerte. »Pass auf, Großmaul, ich bin kein hungernder Trooper und auch kein bestechlicher Marshall. Ich bin aus rostfreiem Stahl. So ein Schwachsinn gleitet einfach an mir ab.«
    Und außerdem bist du so damit beschäftigt, was Besseres zu sein, dass du nicht die richtigen Fragen stellst, dachte Valentine.
    »Das ist den Schweiß nicht wert, den ich bei dieser Hitze produziere«, stellte der Corporal fest. »De-Pest, dieser Mann ist in recht guter Verfassung. Schmuggelware transportieren baut Muskeln auf. Für die wird er in der Kaverne noch dankbar sein. Bring ihn erst mal in die Zelle; morgen fährt er dann mit dem Zug raus.«
    Damit kehrte der Corporal in seine kleine Hütte zurück und notierte etwas auf einem Klemmbrett. Eine der Wachen schob eine Hälfte der Stacheldrahtbarriere zur Seite, und Valentine führte Ahn-Kha nach Hause.
    »Denken Sie darüber nach, Sir«, rief Valentine über seine Schulter. »Sprechen Sie mit dem Großen Mann. Sagen Sie ihm, Blackie trägt Handschellen. Er wird sich dankbar zeigen. Und großzügig.«
    »Er wird tun, was er immer tut«, gab der Corporal lachend zurück. »Er wird behaupten, er sei ein ehrbarer Geschäftsmann und hätte noch nie etwas von dir gehört.«
    Genau darauf zähle ich, dachte Valentine.
    Ahn-Kha dirigierte Valentine in das Ghetto der Goldenen hinein und bog in eine schmale Gasse ein, die hangaufwärts zur Bibliothek führte.
    »Noch ungefähr eine Stunde, bis der Arbeiterzug zurückkommt«, flüsterte Ahn-Kha. »Dann wird es dunkel sein, und die Verhüllten werden die Arbeiter beim Ausstieg überwachen. Sie halten immer Wache, wenn eine größere Zahl meiner Leute beisammen ist. Bis dahin werden wir uns verstecken, mein David.«

    Sie passierten eine Reihe Häuser, erbaut aus alten Betonsteinen und Metallabfällen. Aber diese Häuser waren keine provisorischen Schuppen - die Goldenen arbeiteten mit den Trümmern wie manche Kunsthandwerker mit Glasscherben, schufen Mosaike und Muster aus gebrochenen Pflastersteinen und verbogenem Baustahl.
    Ältere Grogs, deren Fell eine grauweiße Farbe angenommen hatte, fläzten sich vor den Häusern auf Holzbänken und unterhielten sich in ihrer polternden Sprache.
    »Zu der Tür rein, schnell!«, sagte Ahn-Kha, und Valentine gehorchte. Er zog den Vorhang zur Seite, und sie betraten das einfache Heim.
    Ein weißhaariger Grog blickte von seinem Abendessen auf. Er blinzelte zweimal, und plötzlich richteten sich seine Ohren auf.
    Die beiden Goldenen unterhielten sich einige Minuten lang in ihrer Muttersprache, und schließlich humpelte der Alte zur Tür hinaus. Valentine sah unauffällig aus dem Fenster, beobachtete das Leben im Ghetto von innen.
    »Das ist ein alter Freund meiner Eltern«, erklärte AhnKha. »Er geht jetzt zu den anderen und sagt ihnen, dass sie so tun sollen, als hätten sie nichts gesehen; danach besucht

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