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Vampire Earth 2 - Wolfsdämmerung

Vampire Earth 2 - Wolfsdämmerung

Titel: Vampire Earth 2 - Wolfsdämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
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spreche die englischen Worte, aber in der Sprache der Goldenen. Lass es mich noch einmal versuchen. Es war wundervoll, sie anzusehen und sie zu kennen.«
    »Davon bin ich überzeugt«, sagte Valentine, und er meinte es so, auch wenn er keine Ahnung hatte, was ein Grog unter physischer Schönheit verstehen mochte.
    »Mein David, ich bin froh, dass wir herkommen konnten. Ich habe diesen Ort bisher nur aus der Ferne gesehen. Aber wir müssen uns beeilen - wir haben auf dem Hügel etwas zu erledigen.«
    Sie gingen durch den baumbestandenen Park hinauf zu der alten Bibliothek. Von unten ragte sie vor ihnen auf wie ein Tempel mit allen Kennzeichen einer Festung. Valentine fühlte einen Schlächter irgendwo in ihrem Inneren. Ein Kojote oder ein Wildhund überquerte vor ihnen den Pfad, Kopf und Schwanz dicht am Boden. Einige Paare aus den Reihen der Goldenen tauchten hier und dort zwischen den Bäumen auf, die kleineren Frauen gingen direkt hinter den männlichen Exemplaren und berührten dabei den Rücken ihres Partners.
    »Lass uns bitte einen Moment warten«, sagte er zu AhnKha. Der Grog ging in die Knie und folgte Valentines Blick zu dem Gebäude.
    Valentine besänftigte seinen Geist, fühlte, wie sein Körper sich entspannte. Der Schlächter wurde deutlicher spürbar. Er befand sich unter der Erde.

    »Ist alles in Ordnung mit dir, mein David?«, fragte AhnKha.
    »Ja, jetzt schon. Einer deiner Verhüllten ist da drin.«
    »Riechst du ihn?«
    Valentine hatte keine Zeit für Erklärungen. »So was in der Art. Du sagtest, du hättest einen Plan, um uns da reinzubringen«, erinnerte er Ahn-Kha, den Blick auf die vergitterten und verrammelten Fenster im Erdgeschoss des Gebäudes gerichtet.
    »Der alte Freund meines Vaters kennt jemanden aus Khay-Hefles Stab. Sie hasst den neuen Chef und leitet Informationen an meine Leute weiter, wann immer sie kann. Sie hat dafür gesorgt, dass eines der Fenster im ersten Stock nach dem Kontrollgang der Wache entriegelt wird. Das ist sehr riskant für sie; es bedeutet, dass sie die ganze Nacht im Gebäude bleiben muss. Die Fenster im ersten Stock sind nicht vergittert, weil alle glauben, es wäre nicht möglich, da raufzuklettern.«
    »Und wie sollen wir dann da raufkommen?«
    Der Grog zeigte auf einen Flaggenmast vor einem langgestreckten, niedrigen Gebäude gleich rechts von der Bibliothek.
    »Damit.«
    Valentine musterte die Flagge des Verbogenen Kreuzes, die schlaff am Nachthimmel hing.
    »Sag mir nicht, dass das da die Baracke der Soldaten des Verbogenen Kreuzes ist.«
    »Doch, das ist sie.«
    »Das ist ein ziemlich großes Risiko.« Valentine taxierte das Blickfeld der Wache vor dem Clangebäude. Khay-Hefles Soldat trug wattiertes Leder auf den Schultern, Schienbeinen und Unterarmen und einen Helm, der passend für die beweglichen, spitzen Ohren gefertigt worden war. Die Baracke konnte er nicht sehen.

    »Vor der Baracke ist keine Wache.«
    »Nein. Das Verbogene Kreuz schließt abends alles ab.«
    Sie umgingen den Wachposten der Goldenen vor der Haupteingangstür der ehemaligen Bibliothek, dem heutigen Clanhaus der Goldenen, und schlichen an der Seite des Gebäudes entlang. Valentine nahm sich Zeit für einen eingehenden Blick. Zugleich lauschte er aufmerksam. Als er zufrieden war, schlug er Ahn-Kha sacht auf den Arm und sie huschten über den aufgerissenen Zementboden des Gehwegs. Der Grog machte furchtbar viel Lärm beim Laufen. Valentine ertappte sich bei dem Wunsch, Duvalier wäre an seiner Seite. War sie auf dem Rückweg in das Freie Territorium? Wartete sie am Treffpunkt und verfluchte ihn stündlich?
    »Wie viele dieser Verhüllten halten sich im Ghetto auf?«, fragte Valentine.
    »Das weiß niemand. Die Zahl scheint zu schwanken. An manchen Tagen hat man mir erzählt, es seien ganze dreißig. Sie benutzen unser Gelände als Operationsbasis für ihre Aktionen in der Stadt, vielleicht auch als Schulungszentrum, vielleicht bereiten sie sich darauf vor, einen anderen Clan zu unterwerfen.«
    Der Schlächter hatte sich nicht gerührt. Valentine hoffte, dass, was immer ihn beschäftigte, seine Aufmerksamkeit noch einige weitere Minuten fordern würde. »Los.« Sie liefen zu dem Fahnenmast.
    »Aufgestellt von Menschen, nicht von Goldenen«, sagte Ahn-Kha. Er legte beide Hände um den Mast. »Und jetzt stellen wir uns vor, das wäre der Hals von Khay-Hefle.« Seine angespannten Muskeln wölbten sich, als er den Mast erst wegdrückte und dann zu sich heranzog. Valentine hielt einen

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