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Vampire Earth 2 - Wolfsdämmerung

Vampire Earth 2 - Wolfsdämmerung

Titel: Vampire Earth 2 - Wolfsdämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
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Schlüssel an einem kleinen Metallring und verschwand so leise, wie sie gekommen war.
    »Sie hat sich versteckt und nebenan auf uns gewartet. Vihy hat keinen Grund, sich nach Feierabend hier aufzuhalten; man würde sie umbringen, sollte sie erwischt werden. Sie hat uns gebeten, für alle Fälle den Fensterladen zu verriegeln.«
    Er zeigte Valentine den Schlüsselring. »Die Schlüssel gehören zu einem Eisentor am Fuß der Treppe. Wenn die Reinigungskräfte in den Keller wollen, muss der diensthabende Offizier des Verbogenen Kreuzes für sie aufschließen. Sie hat es aus dem Büro des Offiziers gestohlen, als er während des Dienstes geschlafen hat. Wie es scheint, sind nicht alle ›aus Stahl‹.«
    Die Tapferkeit mancher Leute, die unter dem Joch der Kur lebten, beeindruckte Valentine immer wieder. Kur
herrschten durch Angst. Sie schüchterten ihre Untertanen ein, um sie zu unterwerfen. Aber bei einigen kam ein Punkt, an dem selbst die Androhung von Folter und Tod nicht mehr wirkte. Diese hilflosen Leute wählten den Tod, hießen ihn gar willkommen, wenn es so weit war, wenn sie nur die Gelegenheit bekamen, ihren Unterdrückern selbst auf irgendeine Art einen Schlag zu versetzen. Nicht zum ersten Mal fragte er sich, ob er diese Art von Courage ebenfalls aufbringen würde.
    Aber solche Gedanken waren keine Hilfe bei der Tarnung seiner Aura. Valentine konzentrierte sich wieder auf sein Inneres, bis seine Sorgen zu einem harten, winzigen Kristall in seinem Gehirn zusammengeschrumpft waren.
    »Ahn-Kha, da ist immer noch ein Schlä… ein Verhüllter, mit dem wir uns befassen müssen. Ich glaube, er ist irgendwo im Keller. Wärest du bitte so gut, hier zu warten, während ich mich darum kümmere?«
    »Ja, mein David, was immer du willst. Auch wenn ich lieber etwas anderes tun würde, als zu warten.«
    »Du könntest einen Haufen Lappen hier aufschichten und einen Kanister Terpentin öffnen. Wir brauchen vielleicht ein Feuer als Ablenkungsmanöver.«
    Ahn-Kha nickte und fing an, schmutzige Handtücher in einen Putzeimer zu werfen. »Möge deine Klinge das Herz des Feindes finden.«
    Valentine gab ihm seinen Revolver und zog sein Schwert ein Stück weit hervor, um die Klinge mit dem Daumen zu prüfen. »Ein Schlächter hat zwei Herzen, eines auf jeder Seite. Ich nehme mir seinen Hals vor, davon hat er nur einen.«
    Ahn-Kha streckte ihm die Faust entgegen und reckte den langen Daumen hoch. Valentine lächelte, als er das Zeichen erkannte. Die Proportionen passten nicht, aber
der hochgereckte Daumen munterte ihn dennoch auf. Er warf sich den Schwertgurt über die Schulter und zog die Riemen straff.
    Er schlich zur Tür hinaus. Ein Korridor führte in einen düsteren, offenen Bereich. Valentine konnte ein dekoratives Geländer sehen, von dem aus man in das Atrium blicken konnte, das sein Gefährte ihm beschrieben hatte. Glühbirnen mit geringer Wattleistung zeichneten ein Muster auf die renovierten Steine und Holzarbeiten, die die ältere Handwerksarbeit der Menschen überlagerten.
    Auf dem Bauch kroch Valentine den Korridor entlang zu dem Atrium. Dann und wann hielt er inne und lauschte, doch während aus dem Stockwerk über ihm Geräusche zu ihm herabdrangen, konnte er in seiner Umgebung nichts hören. Er robbte zum Atrium und schlich die Treppe hinunter. Umsehen. Lauschen. Schnuppern. Und wieder runter.
    Im Erdgeschoss wartete er volle zwei Minuten in einer Nische, erspürte den Rhythmus des schlafenden Gebäudes. Die einzigen Geräusche erklangen in dem Wachraum gleich an der Haupteingangstür, wo die dienstfreien Goldenen aßen und sich unterhielten. Er roch Herzwurzel, ein kräftiger Geruch wie von frisch aus der Erde gezogenen Karotten. Er befolgte die Instruktionen, die Ahn-Kha ihm erteilt hatte, und schaffte es bis zu Treppe, ohne dass ihm mehr als leise, unbestimmte Geräusche von unten begegneten. Als er die Stufen hinunterschlich, lauschte und seine Nase benutzte, identifizierte er die Geräusche und den Geruch von Maschinen. Irgendwo im Bauch des Gebäudes jaulte ein Generator, und er schnappte einen schwachen, klinischen Geruch auf, etwas wie ein Desinfektionsmittel.
    Der Schlächter bewegte sich nun definitiv in seiner Nähe. Für die Katze hingen Leben und Tod davon ab, ihn
zu spüren, ohne dass der Schlächter Gelegenheit bekam, Valentines Lebenszeichen zu erfassen, ehe er ihm nahe genug war. Ein stiller Wettstreit wie in Büchern der Alten Welt, die von U-Booten berichteten, welche sich durch die kalte

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