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Vampire Earth 2 - Wolfsdämmerung

Vampire Earth 2 - Wolfsdämmerung

Titel: Vampire Earth 2 - Wolfsdämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
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Dunkelheit jagten. Er wartete, bis der Schlächter weit von dem Tor am Fuß der Treppe entfernt war, ehe er die Schlüssel benutzte.
    Valentine sah eine Alarmglocke an der Wand, ein kurzes Stück den Korridor hinunter, gleich neben einer Tür, unter der Licht und Stimmen hervordrangen. Ein Schalter am Ende eines Kabelkanals, der von der Glocke herabführte, diente vermutlich dazu, die Alarmanlage scharfzumachen. Das Tor war alarmgesichert, ein Detail, von dem möglicherweise keiner der Grogs wusste. Er dachte eine lange Minute nach, doch ihm wollte kein sinnvoller Plan einfallen. Und der Schlächter würde sich nicht ewig auf der anderen Seite des Gebäudes aufhalten.
    Er musste etwas unternehmen, vielleicht war es der richtige Zeitpunkt für eine verwegene Tat. Er entriegelte beide Schlösser und hielt sein Schwert hinter dem Bein versteckt.
    »He!«, rief er. »Ich bin am Tor. Kümmert sich mal jemand um den Alarm?«
    »Komme«, sagte eine müde Stimme, nachdem das Echo verhallt war. Ein Mensch in einem weißen Laborkittel erschien an der Tür und legte geistesabwesend den Schalter um. Valentine riss das Tor auf und sprang mit einem Satz drei Meter weit durch den Korridor.
    »Hey«, sagte der Mann in dem Laborkittel. Zu spät. Er streckte die Hand aus, um den roten Alarmknopf zu drücken, doch Valentines Schwert war schneller und trennte ihm den Arm unterhalb des Ellbogens ab. Während der Mann noch mit offen stehendem Mund auf seinen Arm stierte und über das interessante Phänomen der Amputation
nachzudenken schien, traf ihn Valentines Schwert unter dem Kinn. Valentine zog die Klinge zurück und raste um die Ecke und in den hell erleuchteten Raum. Eine Frau, ebenfalls in einem weißen Laborkittel, hatte noch Zeit zu schreien, ehe er sie zum Schweigen brachte. Als es vorbei war, regte sich in dem Raum nur noch das Blut, das sich langsam auf dem Boden ausbreitete. Die Reste einer Mahlzeit standen unter blendend hellen Strahlern auf dem Tisch. Stählerne Arbeitsflächen und weiße Schränke ließen darauf schließen, dass es sich bei dem Raum um eine Medikamentenausgabe oder ein Untersuchungszimmer handelte. Es gab medizinische Ausrüstungsgegenstände aller Art, Verbände, jodfarbene Flaschen und Tabletts voller Instrumente. Valentine sah Gerätschaften im angrenzenden Raum, hatte aber keine Zeit, sie näher in Augenschein zu nehmen.
    Der Schrei war beinahe genauso wirkungsvoll wie der Alarm. Der Schlächter war unterwegs. Valentine eilte zu dem Tor und schloss es wieder ab. Dann ging er in das Untersuchungszimmer zurück und schleifte den toten Mann mit sich. Er zog seine Klinge und nahm gleich hinter der Tür seine bevorzugte Haltung ein, die Haltung eines Schlagmanns auf dem Schlagmal. Er hörte die Schritte des Schlächters auf dem Korridor und wartete darauf, dass sie innehielten, sobald der Egel den blutigen abgetrennten Arm sah, den Valentine vergessen hatte mitzunehmen. Dann tat er etwas, das Valentine von einem Schlächter nie erwartet hätte. Er machte kehrt und rannte.
    Valentine folgte ihm. Mit fliegenden Schößen sauste der Schlächter um eine Ecke, und Valentine musste sein Tempo verringern, falls der Feind ihm hinter der Ecke auflauerte. Aber er war nicht dort, sondern in einem Zimmer verschwunden. Valentine hörte die seltsame, leise Stimme des Schlächters. Sie klang erregt.

    roter alarm! posten zwölf meldet roten alarm!, hauchte er, während er den Sprechknopf an dem Mikrofon des Funkgeräts gedrückt hielt. Zwar war die Stimme die eines Schlächters, aber etwas stimmte nicht mit dem Tonfall, der Dringlichkeit.
    Er spürte Valentine. Drehte sich um - Schlitzaugen, so groß wie schreiende Münder, reflektierten Valentines Klinge auf dem Weg zu seinem Hals. Er duckte sich nur langsam für einen Schlächter - er brauchte einen vollen Wimpernschlag, nicht nur einen halben.
    Und war einen halben Wimpernschlag zu langsam. Der Körper des Schlächters sackte zusammen, während der Kopf durch die Luft wirbelte und schwarzes Blut auf die gestrichenen Zementwände verspritzte.
    Ein Mann in der gefleckten Tarnkleidung des Verbogenen Kreuzes stand neben einem umgekippten Stuhl, erstarrt vor Schreck ob des Todes des Schlächters. Dann aber griff der Diensthabende der Kommunikationszentrale nach seiner Pistole, und Valentine schlitzte ihm mit einem von rechts nach links geführten Streich den Bauch auf. Als er zu Boden ging, stellte Valentine den Fuß auf sein Handgelenk, nahm ihm die Waffe ab und steckte

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