Vampire Earth 2 - Wolfsdämmerung
einzigartige und unabhängige Enklave der Menschen und Grogs aufgebaut hatte. Bisher hatte Steiner die Angehörigen seiner Miliz auf seinen Ländereien behalten, wodurch sie im Süden einen Puffer zwischen dem kurischen Louisiana und dem Freien Territorium bildeten. Valentine hatte stets gehofft, er bekäme irgendetwas über eine engere Zusammenarbeit mit Steiner zu hören - bei dieser Allianz hatte er in seinem ersten Jahr als Wolf selbst eine kleine Rolle gespielt.
»Keine Ahnung, Sir. Sie kommen aus Oklahoma.«
»Sollen wir zum Sammeln rufen?«, fragte Valentine, während er sein Gehör durch das Lager wandern ließ, auf der Suche nach Geräuschen, die andeuteten, dass Zelte abgebaut wurden oder die Männer sich versammelten.
»Der Captain bittet Sie, Ihren Zug mit voller Bewaffnung und Ausrüstung einsatzbereit zu machen. Und Sie sollen sich in seinem Zelt melden, Sir«, berichtete Nishino.
»Danke, mein Junge. Geh, gehen , vergiss das nicht, zurück zum Captain und sag ihm, ich bin in fünf Minuten da. Wenn man im Dunkeln rennt, verdreht man sich schnell den Knöchel oder wird von einer Wache erschossen. Bleib ruhig, Junge.«
»Sir«, sagte der Junge, salutierte, so vorbildlich er konnte, und machte schwungvoll kehrt, um in steifer Haltung zurück zum Zelt des Captains zu gehen.
Die Wölfe, die sich den Wagen mit Valentine teilten, lagen immer noch in ihren Schlafsäcken, doch man durfte sich nicht täuschen lassen - Valentine hatte gesehen, wie ihre Hände nach ihren Waffen griffen, kaum das auch nur ein Hauch von Bewegung in der Luft gelegen hatte.
Valentine zog seine Stiefel an. »Benning, such bitte Sergeant Stafford. Sag ihm, er soll den Zug Aufstellung nehmen lassen, Munition und Proviant für zwei Tage. Gabriel, geh bitte los und binde die Tiere an ein Seil. Wir müssen uns möglicherweise schnell und ohne die Wagen in Bewegung setzen. Danke.«
Er sprang von dem Wagen, als die beiden Männer wissende Blicke tauschten. Sie hatten seine Fassade sofort durchschaut. Wann immer ihr junger Lieutenant auf diese knappe, höflich gekünstelte Weise zu ihnen sprach, lag Gefahr in der Luft.
Valentine ging zum Kommando-Tipi und registrierte unterwegs ganz unbewusst jegliches Geklapper und sämtliche Flüche, die durch die Nachtluft zu ihm drangen, als das Lager zum Leben erwachte. Das Auftauchen von Grogs war bedeutsam. In Oklahoma waren diese zum Kampf gezüchteten Krieger der Kur nur spärlich vertreten; in den Ebenen verließen sich die Kur auf ihre Quisling-Truppen. Möglich, dass man sie von Nordmissouri hergebracht hatte, und das könnte darauf hindeuten, dass sie einen Vorstoß in lebenswichtige Organe des Freien Territoriums
planten. Valentine ging die Möglichkeiten im Kopf durch: ein Überfall, ein Vorstoß in die Region von Fort Smith oder vielleicht ein Versuch, sich im Nordosten mit anderen zusammenzuschließen, die südwärts unterwegs nach Missouri waren, um die Streitmächte und die Bevölkerung des Freien Territoriums wie in einem Fleischwolf zu zerquetschen. Oder, und das war das Wahrscheinlichste, es handelte sich um eine übereilte Vergeltungsaktion für den Überfall durch die Foxtrott-Kompanie vor kurzem. Sollte das der Fall sein, konnten die Wölfe das tun, worin sie am besten waren: aus dem Hinterhalt angreifen und kämpfen. Sie würden die Grogs auf ihre Spur locken, bis sie sie in den Ozarks in die Falle führen und ausschalten konnten.
Captain Beck stand in der rosaroten Dämmerung vor seinem Tipi, die Hände in entspannter Haltung hinter dem Rücken verschränkt.
Valentine trat zu ihm. »Wie ist die Lage, Sir?«
»Vorposten haben die Grogs gegen Mitternacht gesehen, als sie fünf Kilometer nördlich von hier den See überquert haben. Möglich, dass die Tango-Kompanie sie mitgeschleppt hat; das kommt aus deren Gebiet. Sie sind sofort nach Süden geschwenkt und dem Flussufer gefolgt. Um sie im Auge zu behalten, habe ich einen Biwaktrupp losgeschickt - die Männer sind noch frisch und munter. Sie werden allen Kundschaftern auflauern, die sie erwischen können. Das wird die Grogs ein bisschen aufhalten.«
»Truppenstärke?«
»Vor Anbruch des Tages werden wir vermutlich nicht erfahren, wie viele es sind, aber sie reiten auf diesen Beinwürmern - so konnten sie den Fluss so still und einfach überqueren. Die Vorposten sagen, sie haben Harpyien über den Baumkronen entdeckt, aber von hier aus ist nichts zu sehen, also hoffe ich, das war nur Einbildung.«
»Wollen die zu uns,
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