Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vampire Earth 2 - Wolfsdämmerung

Vampire Earth 2 - Wolfsdämmerung

Titel: Vampire Earth 2 - Wolfsdämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
Vom Netzwerk:
Wachsoldaten?«
    Der junge Offizier, der als Protokollführer fungiert hatte, steckte den Kopf ins Zimmer. »Sie sind so weit, Lieutenant.«
    »Viel Glück, Sir«, sagte Baker, nun wieder sehr ernst.

    Als Valentine in den Raum mit den langen Tischen zurückkehrte, ging der Stenograf neben ihm her, als wären sie ein Paar auf dem Weg zum Traualtar. Valentine kämpfte gegen den Wunsch an, sich zu erkundigen, wie die Entscheidung ausgefallen war. Das würde er bald genug erfahren, und das Letzte, was er brauchen konnte, war, dass dieser Knabe auf ihn wie auf den schwachen Schatten eines Wolfs herabblickte.

    Er stand inmitten der U-förmig angeordneten Tische. Die Gesichter der drei Angehörigen des Untersuchungsausschusses blickten teilnahmslos.
    »Lieutenant Valentine«, setzte Colonel Chalmers an. »Nach allem, was man über Sie hört, sind Sie ein ausgezeichneter junger Offizier. Ich habe versucht, gewissermaßen hinter den Kulissen herauszufinden, ob es eine Möglichkeit gibt, diesen Fall mit einem schlichten Tadel abzuschließen. Die grundlegenden Fakten zu diesem Fall finden sich in Ihrem eigenen Bericht, den Sie beeidet haben, und Sie bestätigen, dass Captain Beck Sie angewiesen hat, Little Timber als neuer Kommandant der Foxtrott-Kompanie zu verteidigen. Aufgrund der Tatsache, dass Sie diesen Befehl erhalten und bestätigt haben, habe ich beschlossen, dass die Einberufung des Kriegsgerichts erforderlich ist, um abschließend zu entscheiden, ob Sie sich der Befehlsverweigerung schuldig gemacht haben.«
    Valentine verlor den Mut, als er ihre Worte hörte. Unschuldig oder schuldig, allein die Tatsache, dass er sich vor einem Kriegsgericht verantworten sollte, würde seine Karriere ruinieren. Kein Kommandant würde einen nachrangigen Offizier in seinen Diensten haben wollen, dessen Bereitschaft, Befehle zu befolgen, vor einem Kriegsgericht erörtert worden war.

    »Wie dem auch sei, ich verfüge über gewisse Vollmachten. Ich werde Ihnen die Wahl lassen. Sie können sich dem Risiko eines Verfahrens vor dem Kriegsgericht stellen. Falls Ihnen das irgendetwas bedeutet: Ihr Beistand bei dieser Anhörung, Captain McKendrick, hat angeboten, Sie auch vor Gericht zu vertreten. Und, und das ist wirklich interessant, Captain Wilton hat ebenfalls leidenschaftlich seine Dienste zu Ihrer Verteidigung angeboten. Sie können diesen Saal also in dem Wissen verlassen, dass der Offizier, der die Ermittlungen gegen Sie auf Basis der vorgebrachten Beschuldigungen geführt hat, Verständnis für Ihre Lage hat.
    Ich räume Ihnen zudem die Möglichkeit ein, Ihren Offiziersrang aufzugeben, statt sich vor dem Kriegsgericht zu verantworten. Sie können als Wolf dienen oder sich dezent in einem der anderen Zweige der Truppen verdingen, Sie können auch nach Minnesota zurückkehren, wenn Sie es wünschen. Ich rate Ihnen, diese Möglichkeit ernsthaft zu erwägen. Nach meiner Erfahrung sind Verhandlungen vor dem Kriegsgericht äußerst heikel - niemand, auf welcher Seite er auch steht, kommt da nach Rosen duftend heraus, um es so zu formulieren. Wie lautet Ihre Antwort, Lieutenant?«
    Für einen Moment hatte Valentine das Gefühl, der ganze Raum würde sich um ihn drehen. Dann richtete er sich zu voller Größe auf. »Darf ich mir für die Entscheidung einen Tag Zeit nehmen, Sir?«
    »Selbstverständlich. Ich halte morgen eine Anhörung bezüglich eines Diebstahls von Privatbesitz ab, und ich glaube, es stehen noch zwei weitere Fälle auf dem Programm, ehe ich den Gerichtsbezirk wechsele, Sie können sich also Zeit lassen. Viel Glück, Lieutenant Valentine.«
    Sie erhob sich. Wilton und McKendrick folgten ihrem Beispiel. Dann verließ sie den Raum. Ihre Bewegungen
sahen aufgrund ihrer Beinprothese ein wenig seltsam aus, als sie hinausging und die förmliche Stimmung der Sitzung mit sich nahm.
    »Eine verdammte Schande ist das, Valentine«, sagte Wilton, kaum dass die Tür hinter ihr ins Schloss gefallen war. »Der Colonel des Zweiten Regiments hätte Beck das Maul stopfen sollen, aber gut. Hat er Freunde in Mountain Home?«
    »Ich weiß es nicht, Sir.«
    McKendrick kam auf ihn zu, und Valentine reichte ihm die Hand. »Mal ehrlich, Valentine, haben Sie höheren Orts Feinde? Ich sehe keinen Grund, diese Sache durchzudrücken. Sie hätte die Klageschrift zusammenrollen und in den Kamin werfen sollen. Für so einen Mist ist normalerweise die Rückendeckung des Colonels nötig.«
    »Captain, haben Sie Lust auf einen Drink? Für Sie ist auch genug

Weitere Kostenlose Bücher