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Vampire Earth 2 - Wolfsdämmerung

Vampire Earth 2 - Wolfsdämmerung

Titel: Vampire Earth 2 - Wolfsdämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
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getarnt?«
    »Sie sprechen mit einer Katze, Valentine. Der Milizkretin auf dem Wachturm würde es nicht einmal merken, wenn an einem sonnigen Tag eine Hundertschaft fliegender Wasserspeier in V-Formation am Himmel auftauchen würde, und mich erwischt er erst recht nicht, wenn ich mich vor Anbruch der Dämmerung in das Gebäude schleiche. Ich habe im Tiefparterre eine Stelle gefunden, an der das Echo der Stimmen gut zu hören war, und da habe ich gelauscht. Wir Katzen haben ein ebenso gutes Gehör wie ihr Wölfe, wissen Sie. Sie haben nicht viel zu Ihrer Verteidigung vorgebracht.«
    »Ich wollte niemandem den Spaß verderben. Die haben sich prächtig dabei amüsiert, mich zu demontieren.«
    »Nett ausgedrückt. Sie sind ein wandelndes Wörterbuch, Valentine. Ich kann ganz gut lesen, und ich habe es in letzter Zeit oft getan. Ich habe einige der Berichte gelesen, von denen die Miskatonic Kopien hat. Allmählich glaube ich, uns hat das Schicksal zusammengeführt.«
    Sie wich seinem Blick aus und breitete Matten und Decken aus.
    »Wieso?«
    »Das erkläre ich Ihnen, wenn Sie nüchtern und ausgeruht sind. Jetzt bin ich zu müde.«
    »Geben Sie mir einen Vorgeschmack.«
    »Nein. In dem Zustand, in dem Sie sind, werden Sie es so oder so wieder vergessen.« Sie krabbelte unter ihre Decke. » Brrr - ich habe stundenlang darauf gewartet, dass Sie aus dieser Spelunke rauskommen. Was wollen Sie denen morgen sagen? Mir ist aufgefallen, dass Sie niemanden um Rat gefragt haben.«
    Valentine rieb sich nachdenklich die Zwei-Uhr-morgens-Stoppeln am Kinn, die sich anfühlten wie ein Reibeisen.
»Sie haben mich in eine Schublade gesteckt. Die für Feiglinge. Ich hatte daran gedacht, es auszufechten, dann hätte Beck sich stellen müssen, und es gibt ein paar Fragen, die ich ihm gern stellen würde.«
    Sie trat ihre Schuhe unter der Decke hervor. »Tun Sie sich einen Gefallen, Valentine, quittieren Sie den Dienst. Gehen Sie still und leise. Es gibt noch ein paar wichtigere Dinge als Ihr Ego.«
    »Einen Moment mal, Lady. Was fällt Ihnen ein, so mit mir zu reden? Ich bin seit vier Jahren bei den Wölfen. Ich weiß wirklich nicht, was Sie meine Entscheidung angeht.«
    »Schlafen Sie, Valentine. Wir reden morgen. Und jetzt seien Sie still, ehe ich mir selbst die gleiche Frage stelle.«
    »Da wir gerade von Fragen reden: Sie haben mir nie erzählt, wie Sie heißen.«
    »Duvalier. Alessa Duvalier.«
    »Ich weiß Ihre Unterstützung zu schätzen, Duvalier. Bin nie dazu gekommen, mich anständig zu bedanken.« Er streckte die Hand aus und drückte sacht ihre Schulter.
    »Fordern Sie Ihr Glück nicht heraus.«
    Selbstverliebte Kratzbürste.
    »Ich meinte wegen Oklahoma. Sie haben …«
    »Katzen brauchen ihren Schlaf. Gute Nacht, Valentine.«
    Mit stahlharten Borsten.
    Frustriert wickelte sich Valentine in die Decke und überließ dem Alkohol den Sieg. Er drehte dem Feuer den Rücken zu und fühlte sich, als läge er in einem Kanu in einem Wildwasserbach. Wolf und Katze machten ihrer gegenseitigen Feindseligkeit in tiefen Atemzügen Luft. Als Valentine schließlich in ruhigere Gewässer trieb, fiel ihm auf, dass sie sogar im gleichen Rhythmus atmeten.

    Echten Kaffee hatte Valentine im letzten Jahr gerade zweimal gerochen, deshalb riss ihn das Aroma das Kaffees, den
Duvalier über dem wieder angefachten Feuer in einem Aluminiumkanne braute, ruckartig aus dem Schlaf.
    Sie sah, wie sein Kopf hochruckte. »Ich dachte, Sie könnten einen Kaffee brauchen. Ich bin froh, dass Sie nicht zu den Säufern gehören, die alles vollkotzen.«
    Valentines Zunge fühlte sich an und schmeckte auch wie das wehrhafte Ende eines Skunks. »Der Morgen ist noch jung. Das kann doch kein Kaffee sein.«
    »Sie würden staunen, was ich alles aus der kurischen Zone hole. Hier, nehmen Sie eine Tasse.« Sie schenkte ihm eine großzügige Menge in eine Plastikschale ein. Valentine fragte sich, ob er den Kaffee schlecken sollte wie ein Hund, brachte dann aber doch den ersten Schluck herunter, ohne sich dabei die Lippen zu verbrennen.
    Der kraftvolle, anregende Geschmack ließ den Morgen gleich rosiger aussehen.
    »Haben Sie je einen Detektivroman gelesen?«, fragte er.
    Sie schüttelte den Kopf. »Da, wo ich mich normalerweise aufhalte, kann ich mich glücklich schätzen, wenn ich einen Garantieschein für eine alte Waschmaschine lesen kann.«
    »Es sind Geschichten über schlaue Leute, die Morde aufklären. Sie finden immer irgendeinen winzigen Hinweis, den alle anderen

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