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Vampire Earth 2 - Wolfsdämmerung

Vampire Earth 2 - Wolfsdämmerung

Titel: Vampire Earth 2 - Wolfsdämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
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Wäsche zusammenpackte und nach weiteren nützlichen Dingen suchte, legte Valentine den Sergeant und den halb bekleideten Wachmann zu den herumliegenden Karten und dem Whiskey auf den Boden und drückte ihnen blutige Küchenmesser in die Hände. Den Wachmann, der auf Posten gewesen war, setzten sie für den Augenblick vor die offene Hintertür des Dienstwagens, wo er bleiben sollte, bis sie zum Absprung bereit waren. Als der Zug am Ende einer leichten Steigung langsamer wurde, warfen sie den Toten und ihre Bündel hinaus und sprangen. Kaum war der Zug in der Nacht verschwunden, arrangierte Valentine die Leiche so, dass der Eindruck entstehen könnte, der Wachmann wäre irgendwie unter die Räder des Zugs gekommen und neben den Schienen verblutet.
    Duvalier tilgte die Spuren ihrer Anwesenheit in der Umgebung der Leiche. Er beobachtete sie. In der Dunkelheit nahmen seine geweiteten Augen sie als grünlich-graue Gestalt wahr.
    Erst als sie weit weg von der Bahnstrecke waren und inkognito durch das südliche Nebraska streiften, ehemaliges Ackerland durchquerten, das längst wieder den Präriepflanzen und Insekten gehörte, wagte er einen Vorstoß.
    »Ich dachte, für uns zählt nur unsere Mission?«
    Sie schnaubte verärgert. »Ich mag es nicht, wenn man mich befummelt.«

    »Du hättest etwas sagen können.«
    »Bist du schon mal angegriffen worden? Du weißt schon … sexuell?«
    »Du hast ihn doch noch gelockt.«
    »Ich bin aufgewacht, und da war ein Soldat mit einer Hand auf meiner Titte. Vielleicht hatte ein anderer die Waffe auf dich gerichtet. Ich habe nicht nachgedacht, nur reagiert. Panik.«
    »Du bist also ausgerastet?«
    »So was in der Art.«
    »Was tun wir, wenn die uns jetzt ein Großaufgebot auf den Hals hetzen?«
    »Ein Großaufgebot? Val, wir haben ein paar Zugwachen von Overland umgebracht. Das ist das Problem von Overland. Denkst du, der örtliche Kur wird massenweise Männer zusammentrommeln, um verlassene Speicher zu durchsuchen? Allenfalls wird sich Overland bei dem, der hier die Fäden in der Hand hält, beklagen, und sie handeln etwas aus. Inzwischen dürften die Ehefrauen dieses Sergeants eine Überraschung erleben, wenn sie Anspruch auf seine Pension erheben wollen.«
    »Etwas aushandeln - dazu wird vermutlich auch gehören, dass eine Aura den Besitzer wechselt, meinst du nicht? Das ist das Einzige, was für die Kur zählt.«
    Sie hob die Hand und erschlug eine Fliege im Flug. »Nicht notwendigerweise. Es könnte sich auch auf Mais beschränken.«
    »Hoffentlich war es das wert.«
    Die nächsten zwanzig Schritte legten sie schweigen zurück.
    Dann hörte er ein Schniefen. »Wenn du darüber reden …«
    »Nein!«
    In der Morgendämmerung stießen sie auf eine Straße. Valentine blieb stehen und breitete eine Karte aus. Als sie
versuchten, ihren Standort zu bestimmen, gab sich Duvalier so ruhig, als wäre in den letzten Stunden alles in bester Ordnung gewesen. Valentine jedoch musste immer wieder daran denken, dass sie drei Männer von Overland umgebracht hatte, weil einer davon an einer alten Wunde gerührt hatte. Eine Frau wie Duvalier dürfte die Aufmerksamkeit der Männer erregen, wohin sie auch ging. Eine Reaktion wie diese am falschen Ort …
    Sein Geist kehrte zu ihrer ersten Begegnung zurück. Der formlose alte Mantel, der Schmutz, der ausgehungerte Körper. Führte sie gegen ihr Aussehen genauso Krieg wie gegen die Kur? Er fragte sich, ob er der Spur des Verbogenen Kreuzes unter der Leitung einer Frau folgte, die, um Bone Lombards Worte zu zitieren, »verwirrten Geistes« war.
    So durfte er nicht denken. Dann würde er die Hoffnung verlieren. Sie hatte nur reagiert. Sie war nicht verwirrt. Ein verwirrter Geist würde den General nicht finden und sie nicht mehr sicher nach Hause zurückbringen.

    Am nächsten Tag führte Duvalier sie zu einer kleinen Stadt, deren Bewohner sie mit einem Märchen über gestohlene Pferde in die Irre führten. Als sie behaupteten, sie hätten geschäftlich im Süden zu tun, begegneten ihnen die Leute ohne jedes Misstrauen. Ein Truck wurde gerade für eine Reise nach Manhattan, Kansas beladen; der Fahrer war dabei, sich Notizen zu machen, während die Stadtbewohner ihre Bestellungen aufgaben. Die Katzen brauchten ein schnelles Transportmittel, also reisten sie im Laderaum eines Diesellasters und hüteten eine Ladung Eier.
    Der Fahrer war froh, sie dabeizuhaben. Sollte es im Laderaum noch irgendetwas anderes als Eier geben - beispielsweise Schwarzmarktklamotten

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