Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vampire Earth 2 - Wolfsdämmerung

Vampire Earth 2 - Wolfsdämmerung

Titel: Vampire Earth 2 - Wolfsdämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
Vom Netzwerk:
aber gib nicht alles aus, ja? Das soll uns eigentlich den Start erleichtern.« Er reichte ihr den Geldring.

    Die drei Overlord-Wachen grinsten spöttisch. Einer machte eine knappe Handbewegung, die andeutungsweise an einen Peitschenschlag erinnerte.

    Der Zug lief zum Entladen in den Bahnhof von Lincoln ein, und Valentine konzentrierte sich voll und ganz auf das Kartenspiel, um die Todeskandidaten, die aus den Waggons geholt wurden, nicht sehen zu müssen. Solange er ihre Gesichter nicht sah, würde er zurechtkommen. Mit dem Soldaten, der im Dienstwagen verblieben war, während der Sergeant und der andere Wachmann hinausgegangen waren, um beim Entladen zu helfen, setzte er sich zu einer Runde Gin Rommé zusammen.
    Duvalier drückte ihm einen Kuss auf die Wange, ließ ihr Gepäck in seiner Obhut und verschwand mit dem Geldring wedelnd in Richtung Stadt.
    »Hooo … willkommen in der Ehe«, sagte der Sergeant, der gerade in den Dienstwagen zurückkehrte, als Duvalier ging.
    »Verheiratet, Sarge?«, fragte Valentine und gab sein Bestes, damit sein Mitspieler den Einsatz in Höhe einer Zigarette gewann.
    »Ob er verheiratet ist? Kann man wohl sagen!«, sagte Valentines Spielpartner. »Wo stehst du gerade, Sarge? Nummer vier?«
    »Seattle, St. Paul, Chicago und Atlanta«, sagte der Sergeant und bedachte Valentine mit einem anzüglichen Blick. »Und jede wartet darauf, dass ich wieder mal einen Einsatz habe, der es mir erlaubt, zu Haus und Herd zurückzukehren. Reisen hat seine Vorzüge, Trooper.«
    »Musst du mir nicht sagen«, entgegnete Valentine, nahm eine Karte auf und legte sie ab. »Wie komme ich zu so einer Uniform?«
    »Ich könnte ein gutes Wort für dich einlegen. Du kannst Captain Caleb Mulroon bei Overland Consolidated in Chicago
einen Brief schreiben. Jedenfalls, wenn du glaubst, du könntest deinen bisherigen Dienst aufgeben, ohne jemanden zu verärgern.«
    »Gin!«, sagte der Wachmann, legte die Karten ab und griff nach dem nikotinhaltigen Einsatz.
    »Ich schätze, ich kann die Trooper dazu bringen, froh und dankbar zu sein, wenn sie mich los sind«, sagte Valentine und reichte seine Karten zum Mischen rüber.

    Vier Augenpaare weiteten sich, als Duvalier zurückkehrte. Ihr Auftritt ruinierte eine perfekte Pokerrunde.
    Die Verwandlung war schlicht unfassbar. Innerhalb eines Nachmittags war sie von einer leicht schmuddeligen Vogelscheuche zu einem echten Hingucker geworden. Ihr kurzes, rotes Haar war sorgsam frisiert, die Locken zu gewollter Unordnung arrangiert. Sie trug ein bauchfreies, ärmelloses Jeansjäckchen, nicht zugeknöpft, unter dem ein Hauch eines roten Spitzen-BHs und mehr als nur ein Hauch von Dekolleté hervorlugte. Knappe Shorts schmiegten sich an ihre Kurven, und gaben ihre langen, athletischen Beine frei, die in weißen Segeltuchschuhen mit Gummisohle endeten. Ihre Lippen passten zu dem Feuer ihrer Haare, und ihre Wimpern sahen dichter und länger aus. Valentine war nicht an Make-up gewöhnt, ganz besonders nicht bei Duvalier.
    »Besser, Schatz? Hab kaum Geld ausgegeben.«
    »Du bist ein Glückspilz, West«, sagte einer der Overland-Wachmänner.
    Valentine stand auf und ergriff ihre Hände. »Viel besser. Das ist die Ali, von der ich nachts träume.« Er zog sie in seine Arme und tätschelte probeweise ihre Kehrseite, während er ihr einen Kuss auf das Ohr drückte.
    »Hey, hey, Westin, die Männer werden dich noch für ein Schwein halten«, sagte sie und sah ihm direkt in die Augen.
»Lass dich nicht gerade jetzt hinreißen - wir haben immer noch eine lange Reise vor uns, bis wir sicher daheim angekommen sind.«

    Die Kilometer ratterten angenehm dahin, bis Duvalier die Overland-Wachleute umbrachte.
    Sie hatte in einer der kleinen Kojen über den Holzschränken des Dienstwagens geschlummert. Die Koje war mit einem kleinen Geländer versehen, so dass sie nicht herausfallen konnte.
    Gegen Abend, das Kartenspiel war beendet, hatte Valentine einige Kleidungsstücke in Seifenwasser eingeweicht, um sie während der Fahrt der dringend nötigen Reinigung zu unterziehen. Einer der Wachmänner hatte Position bezogen in dem, was der Sergeant das »Katzendrosselnest« nannte, einer Kuppel hoch oben am vorderen Ende des Dienstwagens, und der Sergeant selbst hatte sich in die Koje gegenüber von der, in der Duvalier ruhte, zurückgezogen.
    Der andere Wachmann, dessen Hosenträger unter dem schweißgelben Unterhemd herabbaumelten, unterhielt sich vordergründig mit dem Mann auf dem Dach, während er

Weitere Kostenlose Bücher