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Vampire Earth 3 - Donnerschläge

Vampire Earth 3 - Donnerschläge

Titel: Vampire Earth 3 - Donnerschläge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
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Männer verließen ihren Platz in der Kolonne und eilten mit Messern in den Händen herbei, um den Überlebenden zu befreien. Valentine trat einen vollgefressenen Geier aus dem Weg und ging zu der Abzweigung, die zur Station führte. Der Geier krächzte und schleppte seinen aufgeblähten Körper zu dem Abzugsgraben neben der Straße. Unter einem weißen Schild hielt der Vogel inne. AZUCÁR D VARGAS stand auf dem Schild. Das spanische Wort für Zucker blätterte bereits ab, und unter den mit Schablone geschriebenen Buchstaben des Namens Vargas waren etliche Lagen Grundierung erkennbar.

    Valentine blickte die von Zuckerrohrpflanzungen flankierte Straße hinunter.
    Eine Ansammlung von Holzhäusern stand hinter einem zweireihigen Bambuszaun am Ende einer schattenlosen Schotterstraße. Valentine nahm an, dass die Männer und Frauen der Plantage getrennt voneinander in den Häusern untergebracht waren. Die Straße war hoch genug aufgeschüttet, so dass man die Zuckerrohrfelder zu beiden
Seiten kilometerweit überblicken konnte. Wie Abfälle am Rande eines Highways lagen neben dem Tor, das auf das Gelände führte, weitere Tote, die längst zu einem Haufen Knochen verrottet waren, und Valentine sah eine Ratte durch die Gebeine huschen.
    Ahn-Kha tauchte neben ihm auf und bewies wieder einmal sein verblüffendes Gespür dafür, was Valentine wollte.
    »Ich sehe da hinten einen Lastwagen«, sagte Valentine. »Ruf deine Grogs zusammen, und Post soll die Marines herrufen. Holt raus, was immer wir brauchen, Tiere, Waffen, den Truck, falls er noch fährt, und etwas Zucker. Wir werden diese Anlage bis auf die Grundmauern niederbrennen. Jeder, der eine Waffe oder eine Peitsche trägt, wird erschossen.«
    Valentine machte auf dem Absatz kehrt und ging zu Posts Kampflaster. Post selbst war gerade dabei, einem der Plantagenarbeiter in den Schatten zu helfen.
    »Will, wir brennen die Anlage nieder«, sagte Valentine. Kurz dachte er an Duvalier und ihre diversen Geschichten über Brandstiftung in der KZ. Sie hatte Recht. Es gab Abscheulichkeiten, die nur ein Feuer bereinigen konnte. Dies war eine davon. »Ich will, dass es aussieht, als hätte es sie nie gegeben. Hier wird nur ein kahles Fleckchen Erde übrig bleiben. Verstanden?«
    Post drückte dem frisch Befreiten eine Feldflasche in die Hände. Dann richtete er sich auf und reckte das Kinn vor. Er stank nach Blut und Eiter, den Hinterlassenschaften des Tagelöhners auf seinem Hemd. »Ja, Sir.«
    Seeleute und Marines holten ihre Waffen hervor. Valentine machte seine PPD bereit, sprang auf die vordere Stoßstange und hielt sich an dem deutschen Firmenschriftzug am Kühlergrill fest. Der Fahrer trat aufs Gas und bog von der mit Folterpalmen gesäumten Straße auf die Zufahrt zu der Station ab.

    Der Truck donnerte die Trasse hinunter, so schnell, dass der Staub aufwirbelte. Eine oder zwei Gestalten tauchten in der Tür des Hauptgebäudes auf. Sie hatten Gewehre in den Händen. Das Hauptgebäude der Plantage war ein zweistöckiges Ziegelgemäuer, umgeben von einer breiten, schattigen Veranda. Post gab einen Feuerstoß mit dem Maschinengewehr ab, und die Männer rannten davon. Scharfe Gewehrschüsse brachten sie zu Fall. Staubwolken stoben aus dem Schotter um das Haus herum auf, als sie zu Boden stürzten.
    Vor dem Gebäude bremste der Truck. Valentine ließ los und wurde von dem Schwung des gealterten Benz nach vorn geschleudert. Er landete geschickt auf den Füßen und folgte dem Lauf seiner Waffe durch die Doppeltür. Ein Mann in einer Uniform, die denen glich, die er bei San Juan gesehen hatte, stand an einem glaslosen Fenster und gaffte die Männer an, die aus den Lastern kletterten. Er reckte die Hände vor, die Handflächen nach vorn, als hoffte er, die Männer durch bloße Körpersprache aufhalten zu können.
    »Qué?«, brachte er noch hervor, ehe Valentine ihn mit einem Feuerstoß aus seiner PPD zum Schweigen brachte. Die alte, fürchterliche Erregung strömte durch seinen Körper, als er den Pulverrauch und das Blut des Mannes roch.
    Valentine ging in die Küche und sah zur Hintertür hinaus. Eine Frau in weißen Lumpen hielt ein Baby auf den Armen und hatte einen nackten Jungen neben sich. Valentine ignorierte sie. Er durchquerte den verlassenen Speiseraum und betrat ein Büro. Ein elektrischer Ventilator brummte auf einem mit Papieren übersäten Schreibtisch. Ein Fenster war verrammelt, das andere stand offen. Valentine sah sich um. Ein aufgebrochener Waffenschrank wies

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