Vampire Earth 3 - Donnerschläge
dritten Gang geschafft - überwiegend sind wir im ersten oder zweiten gefahren. Der erste Gang bei diesen Dingern ist der Kriechgang, im zweiten kriecht man etwas schneller. Nur ein Checkpoint außerhalb von San Juan. Keine Ahnung, ob die wussten, dass wir in diese Richtung gefahren sind, jedenfalls war er verlassen.«
»Verluste oder Verwundete?«
»Keine, nur ein paar Durchfallerkrankungen. Einige der Männer sind krank geworden, nachdem sie die Rationen aus Santo Domingo gegessen haben, glaube ich. Vielleicht haben sie auch Lampenöl getrunken. Dieser Junge aus Cercados Familie, der kennt jede Biegung in der Straße, das muss man ihm lassen. Wissen Sie, den Straßenbeobachtern
die Waffen zu überlassen, die wir finden, wäre nicht das Dümmste.«
Valentine nickte. »Wir haben beide Glück gehabt.«
»Nach den Geschichten, die der Junge mir erzählt hat, herrscht auf der Insel große Unzufriedenheit. Wenn einige der Bauern dieser Gegend nur genügend Gewehre und Mörser in die Finger bekämen …«
»Das ist das Erste, was ich melden werde, wenn ich nach Mountain Home zurückkomme, mein Freund. Ruhen Sie sich ein bisschen aus. Suchen Sie sich eine Matratze und benutzen Sie sie.«
»Aye aye, Sir«, sagte Post und leckte sich die trockenen Lippen, als sein Blick auf den Brunnen fiel.
Der Rest von Valentines Nacht und Morgen war eine Exkursion in babylonische Abgründe. Er gab den Arbeitskommandos Anweisungen auf Französisch, Englisch und Spanisch, alles von vielfältigen Gesten begleitet und mit unterdrückten Flüchen auf den Lippen. Er musste Männer davon abhalten, Waffen, die transportiert werden sollten, zu laden, und ihre eigenen Waffen anzuhäufen, um sie auf den Lastwagen zu verstauen. Einige Männer beschäftigten sich damit, Lebensmittel von einem Truck ab- und auf den nächsten aufzuladen. Andere beschlossen nach drei Ausflügen in die Waffenkammer, dass sie genug getan hatten, und krochen unter Wagen und Lkw, um ein Schläfchen zu halten. Männer zündeten sich Zigarren mit Streichhölzern an, die sie an den Seitenverkleidungen des Lasters angerissen hatten, auf dem die Explosivstoffe lagen, nur um anschließend die Streichhölzer in das Sägemehl zu werfen, das als Dämmmaterial für die Dynamitkisten diente. Einige der Seeleute und Marines von der Thunderbolt verrichteten ihre Arbeit volltrunken, schwankten und stanken nach Rum, den haitianische Soldaten in ihren Feldflaschen versteckt hatten, ehe sie dehydriert zusammenbrachen
oder auf Hände und Knie fielen, um sich zu übergeben. Deserteure aus Santo Domingo erwischte er dabei, sich einen Brocken Schokolade nach dem anderen in den Mund zu stopfen, woraufhin er für einen Moment überlegte, ob er ein Exempel an ihnen statuieren sollte. Schließlich überließ er sie der Aufsicht Ahn-Khas, und als sie gesehen hatten, wie ihr neuer Vorgesetzter einen schlafenden Grog am Ohr hochzerrte und es ihm dabei halb abriss, so dass das Blut in Strömen vom Kopf des Faulenzers lief, kamen sie ihrer Pflicht mit neuem Elan nach. Valentine versuchte sich mit dem Gedanken zu trösten, dass er in der kurischen Zone schon chaotischere Expeditionen erlebt hatte.
Irgendwie jedoch geschah es, dass die Strahlen der Morgensonne über San Juan auf eine verlassene Festung und voll beladene Trucks und Wagen auf der Straße fielen. Hinter einer Vorhut Berittener folgte Posts »Kampflaster«, mit Sandsäcken gepanzert und den zwei Maschinengewehren von der Thunderbolt gerüstet. Danach kamen die beiden anderen Lastwagen, die Karren mit Lebensmitteln und Wasser schleppten. Hinter ihnen waren die von Pferden gezogenen Karren und die Packtiere, die, verglichen mit der Last, die sie über die Cordillera Central gebracht hatten, kaum noch etwas zu schleppen hatten. Die Dieselmotoren dröhnten. Auf den Fahrzeugen war nicht genug Platz für alle, also musste sich der Konvoi mit Marschgeschwindigkeit bewegen, aber die Männer genossen es sichtlich, zur Abwechslung einmal nur ihre Waffen und ein bisschen Munition tragen zu müssen.
Valentine suchte sich einen Platz im dritten Truck, dem mit den Explosivstoffen und dem erfahrensten Fahrer: einem der Mechaniker des Chiefs von der Thunderbolt , ein älterer, glatzköpfiger Asiate, der einen Namen wie aus einem Schundwestern trug: Handy Sixguns.
»Eigentlich heiße ich Hardy, und mein Familienname ist Chen«, erklärte ihm Sixguns, als Valentine ihn nach seinem Namen fragte. Er hatte den Mann immer unter dem Namen Handy gekannt,
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