Vampire Earth 3 - Donnerschläge

Titel: Vampire Earth 3 - Donnerschläge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight

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aber alle anderen Wände waren mit Karten bedeckt. Ein langer Büchertisch stand in der Mitte des Raumes auf einem Orientteppich, der über den Holzboden ausgebreitet lag. Hohe Fenster ließen viel Licht herein. Stühle standen unter den Karten an der Wand. Eine der Karten, die den texanischen Teil des Rio Grande zeigte, war gespickt mit Nadeln und bunten Bändern. Valentine trat an eine ältere Karte von Texas in einem Glasrahmen heran, die aussah, als stammte sie aus den ersten Tagen des Staates.
    Ein adrett gekleideter Latino öffnete die Tür und hielt sie für den Colonel auf. Der Colonel der Texas Rangers, kommandierender Offizier der Akademie, war zweifellos ein großer Mann gewesen, ehe er in dem Rollstuhl gelandet
war. Valentine schätzte, dass er an die zwei Meter maß, denn er ragte hoch aus der Vorrichtung aus Holz und Metall auf, mit der er in den Raum hereinrollte. Er hatte graues Haar und klare Augen und vermittelte den Eindruck enormer Vitalität, wie ein Präriehund, dessen Hinterbeine im Bau verborgen waren. Er trug einen Bronzestern in einem Kreis, der über einem gerüschten, weißblauen Band prangte.
    »Colonel Steven Hibbert, Texas Rangers«, sagte der Colonel und streckte ihm die Hand entgegen. »Erfreut, Sie kennenzulernen.«
    Die Texaner waren leidenschaftliche Händeschüttler. »Danke für Ihre Gastfreundschaft, Colonel Hibbert. Mein Name ist Valentine, aber mir wäre lieber, Sie würden mich im Falle einer schriftlichen Erwähnung als Smith oder Ghost aufführen.«
    »Wir nennen ihn im Allgemeinen auch nur den Colonel«, sagte Ranson.
    »Was immer Sie wünschen, junger Mann. Dies ist mein Stabschef, Major Zacharias.«
    Nach einem weiteren Händedruck kam der Colonel zum Geschäft. Sie nahmen an einem Ende des langen Büchertisches Platz, so dass sie alle auf gleicher Augenhöhe waren.
    »Also, Ghost, Ihre Kontaktperson ist vor einem Monat zu einem Kuriereinsatz nach Norden aufgebrochen. Er hatte keine große Wahl, also hat er uns von Ihnen erzählt und um unsere Hilfe ersucht. Field ist ein guter Mann. In der Vergangenheit hat er uns immer nur um Informationen über den Stand der Dinge in Texas und an der Grenze zu Mexiko gebeten, und er hat uns manches Mal vor Truppenbewegungen gewarnt und dadurch viele Leben gerettet. Ich bin bereit zu tun, was ich kann, um dem Kommando Süd zu helfen. Er sagte, Sie hätten etwas, das dringend nach Norden muss.«

    »Ja, Sir«, sagte Valentine, erleichtert angesichts des Entgegenkommens. »Ich soll Ihnen einen Teil meiner Fracht im Austausch für Ihre Hilfe überlassen. Es ist eine Waffe. Die tödlichste, die ich je im Einsatz gegen Schlächter erlebt habe.« Valentine zeigte dem Colonel die Schnellholzspeerspitze, die er mitgebracht hatte, und erklärte ihm die katalytische Wirkung, die das Holz auf den Blutkreislauf der Schlächter erzielte.
    Der Colonel und sein Stabschef wechselten einen kurzen Blick. »Also«, sagte Zacharias. »Das sind gute Neuigkeiten. So eine Art Silberkugel, nicht wahr?«
    Der Colonel verlagerte sein Gewicht auf dem Stuhl. »Und Sie haben mit eigenen Augen gesehen, wie das funktioniert?«
    »Ja, Colonel.«
    »Wir haben nämlich schon früher Geschichten über ein Allheilmittel gegen die Kur gehört, und jedes Mal hat es sich als etwa so nutzlos erwiesen wie die alten kugelsicheren Westen der Indianer, die aus nichts als ein paar Holzstäben und Perlen bestanden.«
    »Ich bin nicht der Einzige, der es gesehen hat. Sie können unbesorgt sein, ich bin nicht verrückt. Ich werde Ihnen alles überlassen, was ich erübrigen kann. Ein paar Sämlinge, die Sie pflanzen können, und etwas Rundholz, aus dem Sie Waffen herstellen können. Nach unserer Erfahrung sind Armbrustbolzen und spitze Speere am besten geeignet.«
    »Unser Waffenmeister wird sich die Sache ansehen«, sagte der Colonel.
    »Es ist viel einfacher, als sie im Nahkampf zu enthaupten, so viel steht fest. Für mich ist Zeit ein kritischer Faktor, Colonel. Jeder Tag, den das Schiff im Hafen zubringt …«
    »Ganz ruhig, mein Sohn. South Bay ist nicht gerade unser Territorium. Die Kur haben da zwar auch nicht viel
zu sagen, aber wenn wir da bewaffnet einmarschieren und Sie dort absetzen, wird irgendjemand reden. Und wenn das Zeug so wichtig ist, wie Sie sagen, dann wäre es gut, wenn wir es als Überraschung für die Blutsauger einsetzen könnten. Major, ich denke, wir sollten den Hafenmeister hinzuziehen.«
    Zacharias machte sich eine Notiz auf seinem Klemmbrett, als der