Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vampire Earth 3 - Donnerschläge

Vampire Earth 3 - Donnerschläge

Titel: Vampire Earth 3 - Donnerschläge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
Vom Netzwerk:
Dreiviertelstunde tranken sie den Kaffee aus über dem Feuer gerösteten, gemahlenen jamaikanischen Kaffeebohnen.
    »Himmel, das tut gut«, sagte Ranson und nippte genüsslich an dem Getränk. Er war so schlank wie ein Wolf im Winter und saß auf einem alten Holzstuhl, die langen Beine behaglich über einen Haufen Klafterholz ausgestreckt.
    »Haben Sie keine Angst, ich könnte ihn vergiftet haben?«
    »Ne. Ich würde Sie umbringen, ehe es mich erwischt. Außerdem haben Sie zuerst getrunken. Sie waren also auf See?«
    »Ja.«
    »Ich wollte Colorado gegenüber nichts sagen, aber ein paar von uns wurden angewiesen, Ausschau nach einem Fremden zu halten, der sich Ghost nennt. Scheint, als wären Sie überfällig.«
    »Das war keine Vergnügungsreise.«
    »Verzögerungen, auf die Sie keinen Einfluss hatten. Verstehe. Ich war mal auf Patrouille auf dem Rio Grande. Einen Monat sollten wir unterwegs sein. Am Ende haben sie uns nach Westen gejagt - wir haben es nicht vor Weihnachten nach Hause geschafft, fünf Monate zu spät. Meine Frau hat schon Witwenrente bezogen.«
    »Dann gehört der Fluss den Kur?«, fragte Valentine.

    »Das ganze verdammte Tal. Mexikanische Kur, sie nennen sich Alkalden, als würden sie irgendeinem alten Adelsgeschlecht angehören oder so. Gutes Ackerland, gehört zum Besten auf der ganzen Welt. Die Leute da schmuggeln zu uns raus, was sie können. Wie sieht es im Norden aus? Wir erfahren hier wenig Neues, höchstens auf Umwegen.«
    »Es ist hart, aber das Kommando Süd hält durch.«
    »Und worauf waren Sie aus? Informationen?«
    »Ich würde Ihnen gern davon erzählen, aber nur, wenn Ihr Colonel oder Mr. Fields sein Okay gibt.«
    Ranson zwinkerte ihm zu, und seine gesamte Gesichtshälfte geriet in Bewegung. »›Reden ist Silber‹, was immer das bedeuten soll. Mein Vater hat das immer gesagt, wenn er sich nicht in die Karten gucken lassen wollte. Ich persönlich mag Silber. Besonders am Körper einer echten Rothaarigen.«

    Zwei weitere Reiter trafen gemeinsam mit Colorado bei Anbruch der Morgendämmerung ein. »Sergeant Hughes sagt, wir sollen unsere Patrouille abbrechen und diesen Mann zur Akademie bringen.«
    »Nett von ihm«, entgegnete Ranson. »Nimm das Ersatzpferd. Ich schätze, sie wollen ihn da pronto. Wünschte, wir hätten noch ein Reittier für Sie.«
    »Schätze, der kann noch weiter rennen«, sagte Colorado. »Als wir ihn auf der Straße aufgegriffen haben, hat er sich ziemlich gut geschlagen. Das würde ich gern nochmal sehen.«
    Während der Sergeant seinen Patrouillenbericht ablieferte, kümmerte sich Colorado um die Pferde und belud die duldsamen Tiere mit Satteltaschen und Gewehrfutteralen. Ranson, der noch an seinem schnellen Frühstück kaute, stieg auf.

    Colorado übernahm die Führung, und sie ritten in gemächlichem Tempo los, gerade so schnell, dass Valentine sich zwingen musste, knapp unter Dauerlaufgeschwindigkeit mitzuhalten, was er zunehmend ärgerlich fand.
    »Ich werde schneller laufen, das ist einfacher«, verkündete er und trabte davon.
    Colorado trieb sein Pferd ebenfalls zum Trab an, und Ranson folgte. Der Sergeant grinste über irgendetwas. Valentine biss die Zähne zusammen und lief schneller, überholte die trabenden Pferde in gleichmäßigem Lauf.
    »Was zum Teufel …?«, schnaubte Colorado und gab seinem Pferd die Sporen, worauf das Tier in gestreckten Galopp überging.
    Valentine musste sich ziemlich anstrengen, um mitzuhalten, aber er schaffte es. Sein ganzer Körper schien von Wärme überschwemmt zu werden, einer Wärme, die allmählich unangenehm wurde. Selbst ein Wolf konnte diese Geschwindigkeit nicht lange durchhalten. Seine Beine erglühten unter flammenden Schmerzen, und sein Herzschlag ähnelte dem Flügelschlag einer Ente. Das schwitzende Pferd wurde ebenfalls müde und versuchte wieder und wieder, langsamer zu werden.
    »Hör auf, Colorado«, brüllte Ranson in dem aufgewirbelten Staub. »Du wirst entweder das verdammte Pferd oder unseren Freund hier umbringen.«
    Staubiger Schweiß bedeckte Valentines Gesicht, aber er hielt Schritt, bis Colorado innehielt. Dann aber musste er sich zusammenreißen, um nicht keuchend zusammenzuklappen. Schließlich ging er im Schritttempo des Pferdes und kontrollierte seine Atmung, so gut er eben konnte.
    »Scheiße«, sagte Colorado, »die sollten Sie nicht Ghost nennen. Langbein sollten Sie heißen. Ich habe noch nie einen Mann so rennen sehen - Teufel, ich noch nie gehört , dass irgendjemand so rennen

Weitere Kostenlose Bücher