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Vampire Earth 3 - Donnerschläge

Vampire Earth 3 - Donnerschläge

Titel: Vampire Earth 3 - Donnerschläge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
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kann.«

    Valentine konzentrierte sich auf seinen Atem.
    »Bist du jetzt fertig damit, unseren Verbündeten wie ein Stück Scheiße zu behandeln?«, fragte Ranson.
    »Verbündeter? Er steht unter unserer Bewachung, oder nicht?«
    »Wenn irgendwelche Schlächter auftauchen, wacht er über uns, nicht umgekehrt. Erkennst du keinen Jäger, wenn du einen vor dir hast, du verdammter Trottel?«
    »Ha! Mein Pa hat immer gesagt, diese Jäger waren weiter nichts als gute Lügner. An der Geschichte ist nichts dran.«
    »Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm«, kommentierte Ranson leise, doch er wechselte einen belustigten Blick mit Valentine. Er wusste, dass die Katze ihn gehört hatte.

    Die Akademie war nicht schwer zu finden. Sie lag direkt neben dem ehemaligen Flugplatz, der mittlerweile als Schießplatz diente. Die Hallen und einige der Hangars des Flughafens waren zerstört worden, aber der Tower beherrschte noch immer die ganze Anlage, verstärkt durch eine Pyramide aus Sandsäcken und Holzbalken, die bis zum Dach hinaufreichte. Auf der anderen Seite der alten militärischen Ausbildungsstätte war ein Friedhof. Die Gräber waren alle auf eine mächtige Statue ausgerichtet, die Valentine vertraut erschien, aber irgendwie nicht am rechten Ort. »Das ist eine Nachbildung des Denkmals, das früher in Washington gestanden hat. Sie zeigt die Marines, die auf dem Suribachi auf Iwojima die Flagge hissen«, erklärte Ranson, und Valentine erkannte, dass er das Foto gesehen hatte, auf dem das Werk beruhte. »Das war ein höllisches Gefecht im Pazifik, 1945. Die Männer, die am Ende auf dem Berg die Flagge gehisst haben, kamen aus Texas.«
    Valentines hatte das anders in Erinnerung, aber er war derzeit nicht in Stimmung, militärhistorische Details zu
diskutieren. Ranson führte ihn zu einer Reihe Baracken, in deren Mitte wie eine Zahnlücke eine Freifläche lag, und weiter zum Hauptquartier, das in einem Ziegelgemäuer untergebracht war. Wie der Tower war auch dieses Gebäude mit Sandsäcken verstärkt. Außerdem schützte ein Stacheldraht das Haus und die beiden Eingänge.
    »Machen Sie sich keine Gedanken über die Körperpflege«, sagte Colorado, als sie an einem Wachmann vorbei hineingingen und Valentine seinen Pferdeschwanz in Ordnung brachte. »Der Colonel will erst mal die Neuigkeiten hören. Alles andere kann warten, solange Sie nicht verletzt sind. Schwer verletzt, um genau zu sein.«
    Mit klappernden Sporen gingen sie über den Holzboden im Eingangsbereich zum Empfangstisch. Wie viele der dekorativen Gegenstände im Empfangsbereich bestand auch er aus mit wundervollen Schnitzereien verziertem Holz. Soweit Valentine sehen konnte, war jedes verfügbare Stück Wand mit einem gemalten oder fotografierten Portrait bedeckt. Die einzigen Personen, die er erkannte, waren Sam Houston und die texanischen Präsidenten der Vereinigten Staaten. Die Frau an dem Empfangstisch trug eine Bluse mit einem fröhlichen, mexikanischen Muster und hatte ein strahlendes Lächeln auf den Lippen, aber Valentine sah auch die Pistole, die gleich neben dem Telefon lag.
    »Kurier für den Colonel«, sagte Ranson. »Sagen Sie ihm, es geht um die Longbow Resolution. Ghost sucht uns doch endlich heim.«
    Ein anderer Ranger ging durch die Eingangshalle und zur Tür hinaus. Satteltaschen hingen über seinen uniformierten Schultern. Valentine fand den Kontrast zwischen den derben, braungebrannten Männern mit ihren Schnauzbärten und den kunstvoll gefertigten Möbeln interessant.

    »Kartenraum, zweiter Stock«, sagte die Rezeptionistin schleppend und musterte Valentine unter langen, geschwungenen Wimpern.
    »Colorado, du kannst dir was zu essen holen«, sagte Ranson. »Ich kümmere mich hier um alles.«
    Der jüngere Mann nahm den Rauswurf gelassen hin, zögerte nur kurz, ehe er sagte: »Ich werde mal sehen, ob ich ein paar Flaschen Bier für uns ergattern kann. Die können wir trinken, wenn Sie fertig sind, Sarge.«
    »Mach das, Colorado. Danke.«
    »Viel Glück beim Colonel, Langbein«, sagte Colorado und bot ihm die Hand dar. »Ich hoffe, Sie nehmen mir das kleine Rennen nicht übel.«
    Valentine ergriff die Hand und dankte ihm. Ranson führte ihn eine weiß gestrichene Treppe empor, die sie an Fotografien von Städten voller Asphalt, Glas und Stahl vorbeiführte.
    Valentine liebte Karten, und der Kartenraum nahm ihn sogleich gefangen. Ein Globus mit einem Durchmesser von einem Meter zwanzig stand vor einem Bücherregal, das eine ganze Wand einnahm,

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