Vampire Earth 3 - Donnerschläge
Zacharias, nachdem er die Inschrift studiert hatte.
»Vielleicht wollen sie uns zur Eile antreiben. Ob wir womöglich etwas anlocken, wovor sie Angst haben?«
»Wir wissen nicht, wer das geschrieben hat«, gab Valentine zu bedenken. »Es könnte auch von einem Rudel belesener Kängurus stammen.« Valentine wäre nicht einmal überrascht gewesen, wäre er der namengebenden Kröte von Toad Hall begegnet, nachdem er nun die Außenbezirke des Ranchgeländes kennengelernt hatte.
»Richtig«, sagte Zacharias. »Nette Geste, uns das Vorankommen zu erleichtern.«
Valentine nickte und wendete sein Pferd. »Davon können Sie noch Ihren Enkelkindern erzählen, Zacharias. Die zuvorkommenden Ratthasen von Zentraltexas.«
Valentine hörte hochtönende, stotternde Geräusche wie von Motoren und griff zu seinem Feldstecher, eine Leihgabe
der Ranger. Carrasca war nicht bereit gewesen, auch nur ein optisches Gerät der Thunderbolt herzugeben. Er führte die Linsen an die Augen und suchte den fernen Hügel ab.
Ein Kopf mit spitzer Nase, nein zwei, tauchte über dem sonnengetrockneten Gras auf, dann erhob sich das Fahrzeug aus dem hohen Gras und kam in sein Blickfeld. Es sah aus wie eine Art Kinderwagen mit so etwas wie einem Einzylinder-Kolbenmotor am hinteren Ende. An dem Steuer, das an einen Motorradlenker erinnerte, saß ein Ratthase, ein weiterer hing hinter ihm auf dem Gefährt, das Gesicht dem Motor zugewandt. Es sah aus, als würde es eine Art Hebel betätigen. Ein Gashebel?
»Erfinderische kleine Dinger«, sagte Ranson und zügelte neben Valentine sein Pferd. Valentine reichte ihm das Fernglas. »Ich frage mich, ob die auch nach Öl bohren und es selbst raffinieren.«
»Ist vermutlich einfacher, es zu klauen.«
»Ganz wie bei uns.«
Valentine hatte das Gefühl, das an dem Bild etwas nicht stimmte. »Es ist offensichtlich, dass wir weiterziehen. Wollen die sich vergewissern?«
Der Wagenzug kämpfte sich mit kreischenden Achsen voran, begleitet von dem Getrampel von Füßen und Hufen; die Ratthasen verschwanden jenseits des Hügels.
»Ich glaube, es wäre eine gute Idee, heute Nacht eine enge Postenkette aufzustellen«, sagte Valentine zu Zacharias und Baltz, als sie anfingen, die Wagen abzukoppeln und um Ochsen und Rinder herum eine Wagenburg aufzubauen. »Die Ratthasen machen mich nervös.«
»Sie scheinen freundlich zu sein«, bemerkte Baltz und rieb sich ächzend den Rücken, als sie vom Pferd glitt. »Haben uns immerhin Proviant hinterlassen, nicht wahr?«
»Und niemand ist tot umgefallen, weil das Zeug vergiftet war«, stimmte ihr Zacharias zu. »Aber es wird nicht schaden, wenn wir heute Nacht ein paar Wachen mehr aufstellen. Ich rechne mit einer Auseinandersetzung mit den Grogs, wenn ich die Posten aufstelle. Ich denke nicht, dass es nötig ist, weiter draußen Wachen zu postieren, damit wir mehr Zeit haben, die Flucht zu ergreifen.«
»Post«, rief Valentine.
»Sir?«
»Neue Befehle für heute Nacht.« Valentine trat zu ihm und erklärte Post, was er von den Wachleuten erwartete. Post machte einen Rundgang durch das Lager und gab die Instruktionen weiter. Dann kehrte er zurück und vertrödelte die Zeit mit Valentine, bewunderte den Nachthimmel, bis Valentine auffiel, dass sein Bein zuckte.
»Was ist los, Will?«
»Ist mit Ihnen alles in Ordnung?« Post sprach mit leiser Stimme.
»Warum fragen Sie?«
»Sie sehen kaputt aus. Ich habe Sie noch nie so müde erlebt, nicht einmal, als wir in Santo Domingo waren.«
»Schätze, ich bin die Lagerfeuer und das kalte Wasser leid.« Nun, da die Reise beinahe vorbei war, freute Valentine sich darauf, das Schnellholz abzuliefern und seinen Abschied einzureichen. Saunders und die Thunderbolt , der Once-ler, Malia … Er brauchte ein friedliches, ruhiges Plätzchen, vielleicht mit Blick auf einen See. Er würde nie wieder in der kurischen Zone arbeiten.
»Sie haben mir mal gesagt, ich solle Sie fragen, wie Sie Captain bei der Küstenmarine geworden sind«, sagte Post, als hätte er seine Gedanken gelesen. »Sie haben sich dabei ziemlich unglücklich angehört. Und Sie haben gesagt, das gäbe mir einen echten Grund, Sie zu hassen.«
»Bedauern Sie schon, dass Sie nicht mit Carrasca abgereist sind?«
»Nein. Val, falls Sie die Sache bedrückt, reden Sie darüber. Wenn es jemanden gibt, der das verstehen kann, dann bin ich es. Ich habe mein halbes Leben unter diesen Dreckskerlen vergeudet. Nachdem ich in jener Nacht auf der Thunderbolt mit Ihnen über meine Frau
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