Vampire Earth 3 - Donnerschläge
wozu haben sie sich dann überhaupt die Mühe gemacht? Wollten die ein paar Tausend davon züchten und dann aus Flugzeugen über den Ozarks abwerfen?«
»Ich würde auch das nicht ausschließen. Aber die sind neu hier. Tote Leitungen, Riesenschlangen, keine Grogpatrouillen, abgesehen von denen an der Grenze. Das muss etwas zu bedeuten haben. Ich würde sagen, die Ranch steht unter einer neuen Leitung.«
»Hat irgendjemand ein Schild mit der Aufschrift ›Farm der Tiere‹ gesehen?«
Auf Baltz erzielte die Anspielung keine Wirkung.
In dieser Nacht widmete Valentine sich der Schlangenhaut. Irgendwie fand er sie reizvoll, also verarbeitete er sie zu einem Munitionsgurt. Demnächst würde er nicht mehr ohne eine oder zwei Speerspitzen losziehen. Nachdem das ganze Lager an der Schlangenhaut vorbeigezogen war, begleitet von Pfiffen und offen stehenden Mündern und den immer gleichen Fragen, machten Ahn-Kha und Valentine sich an die Arbeit. Sie spannten Teile der Schlangenhaut von einem Wagenrad eines der Transportfahrzeuge zum anderen, schälten die verbliebenen Muskeln ab und salzten die Haut ein.
»Die Grauen mögen Schlangenfleisch, mein David. Mehr noch als Rind.«
»Sie können sich gern bedienen - wir haben genug, um sie eine Woche damit zu füttern.«
»Das ist gutes Leder. Sehr leicht, und sehr haltbar. Ich glaube, ich werde versuchen, es so zu schichten, dass die Schuppen in unterschiedliche Richtungen zeigen, und Schutzplatten für Brust und Schultern herstellen. Besser als Haihaut.«
Sie aßen und tranken während der Arbeit. Zwei andere Grogs kauerten am Lagerfeuer, rösteten Schlangenfleisch am Spieß und beobachteten jede ihrer Bewegungen.
»Was machen Sie da, Junge?«, rief die vertraute Stimme von Baltz im Vorübergehen. Schließlich kam sie mit dem
schwankenden Gang eines Menschen, der lange Zeit auf See oder auf dem Rücken eines Pferdes zugebracht hatte, näher.
»Ich sorge vermutlich für Gesprächsstoff«, sagte Valentine. »Es ist noch Kaffee da.«
»Nein, wirklich, sieht aus wie ein Riesengürtel. Neue Klamotten, Onkel?«
»Der ist für mich«, sagte Valentine. »Ich dachte, ich könnte ein paar Speerspitzen in einem Munitionsgürtel unterbringen.«
»Ah, ja, das kostbare Holz. Am Lagerfeuer erzählt man sich, Sie hätten irgendeine Waffe gegen die Zischer.«
»Wir nennen sie Schlächter.«
»Zischer ist zutreffender.«
»Kommt drauf an, ob man ausdrücken will, was sie tun oder wie sie sich anhören.«
»Und diese Speere töten sie, ja?«, fragte sie mit zusammengekniffenen Augen.
»Ich habe es schon mehr als einmal gesehen. Mehr als zweimal. Wenn das Holz einigermaßen frisch ist und mit ihrem Blut in Berührung kommt, tötet es sie. Schnell.«
Baltz lachte, ein bellendes Lachen, das eher zu einem ihrer Hunde gepasst hätte. »Wurde langsam Zeit, dass wir so etwas finden. Kann ich einen von diesen Spießen haben?«
»Nehmen Sie sich ruhig ein paar. Das ist das mindeste, was wir zum Dank für Ihre Hilfe tun können. Etwas Saatgut und einen Sämling sollten Sie sich auch holen, wenn wir schon dabei sind. Dann können Sie später zu Hause neue Bäume pflanzen. Vielleicht werden daraus eines Tages Freiheitsbäume.«
»Freiheitsbäume?«
»Das ist so alt, es ist in Vergessenheit geraten. Es hat mit der Gründung der alten Vereinigten Staaten zu tun. Die Idee wälze ich schon, seit ich herausgefunden habe, was
ich zurückbringe. Ich stelle mir vor, diese Bäume würden in allen Freizonen wachsen.«
»So ziemlich alles Gute im Leben hat als Traum eines Einzelnen angefangen, Junge. Dieser ist es wert, verfolgt zu werden.«
Eine orangefarbene Explosion aus Zähnen und Klauen schoss unter Valentines mit Schlangenhaut geschmücktem Wagen hervor. Ahn-Kha ließ vor Schreck das Messer fallen, und Valentine zuckte zusammen.
»Das ist Georgie, mein Kater. Was hat ihn wohl so erschreckt?«, sagte Baltz und ging in die Knie, um einen Blick unter den Wagen zu werfen.
»Scheiße!«, schrie sie und taumelte entsetzt zurück.
Valentine kniete sich nieder, eine Hand an der Machete, der Körper sprungbereit, und schaute unter den Wagen. Eine Gestalt, deren Statur der eines Schimpansen ähnelte, hing unter dem Wagen und starrte ihm mit roten Augen und einem Rattengesicht entgegen. Aber die überdimensionierten Hinterbeine passten überhaupt nicht, und der Schwanz …
»Nusk!«, bellte Ahn-Kha, und seine Grogs bewaffneten sich mit Kochgerät vom Lagerfeuer.
»Hey, ist das …«, sagte
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