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Vampire Earth 3 - Donnerschläge

Vampire Earth 3 - Donnerschläge

Titel: Vampire Earth 3 - Donnerschläge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
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wir bekämen ein paar Ranger für die Kundschafterei
an Land.« Die Männer auf dem Schiff nannten Ahn-Kha »Onkel«, und Ahn-Kha gab sich unter Feinden zu manierlich, sie zu korrigieren. Im Freien Territorium Ozark hätte er jeden in den Boden gerammt, der keine Lust hatte zu lernen, wie sein Name korrekt ausgesprochen wurde.
    »Onkel sagt, sie hätten eine Gefechtsausbildung. Ich bürge für sein Wort.«
    »Das ist natürlich Ihre Verantwortung«, bemerkte Kapitän Saunders.
    Inzwischen wusste Valentine, dass diese Phrase in Saunders Sprache schlicht bedeutete, dass er ein Versagen der Grogs Valentine anzulasten gedachte.
    »Ich bin überzeugt, wir können Sie an Bord ausreichend beschäftigen«, sagte der Erste Offizier. »Ich habe keine Erfahrungen mit Grogkämpfern, aber ich hörte, sie ließen einiges zu wünschen übrig.«
    »Mit geeigneten Waffen und einem guten Anführer würde ich sie jederzeit einsetzen«, entgegnete Valentine. »Ich habe sie in Aktion erlebt. Wenn die sich erst in den Kampf gestürzt haben, sind sie nicht mehr aufzuhalten, es sei denn, sie sterben.« Er unterschlug dabei, dass seine Erfahrungen vorwiegend dem Kampf gegen die Grauen entstammten, nicht dem Kampf an ihrer Seite.
    »Aber als Kundschafter, Rowan, als Kundschafter?«, hakte Worthington nach.
    »Wie Hunde, die schießen können. Gute Schützen. Gute Augen, gute Ohren. Aber nicht viel klüger als ein Hund. Entscheidungen zu treffen ist nicht ihre Stärke; die kommen einfach zurück und heulen, um uns zu sagen, dass sie etwas entdeckt haben. Onkel versteht ihre Sprache besser als ich.«
    »Also schön, Captain Rowan«, sagte Saunders. »Es beruhigt mich, dass Sie in diesem Punkt so überzeugt sind. Ich bin sicher, sie werden eine Bereicherung für uns sein.«
    Der Rest des Abends diente dem Kapitän dazu, seinen unfreiwilligen Zuhörern allerlei Geschichten zu erzählen. Valentine lehnte sich auf seinem Stuhl zurück, die Augen geöffnet, während sein Gehirn sich abschaltete. Sein Blick wanderte zu Post, der seinen Beitrag zur Unterhaltung auf ein paar wenige höfliche Phrasen während des Essens beschränkt hatte. Nun aber war sein Lieutenant endgültig in Schweigen verfallen und gab keinen bewundernden Ton zu Saunders Seemannsgarn ab. Post leerte auch die zweite Flasche Wein, ehe er sich dem Branntwein widmete.

3
    D ie Karibik: Der klare, strahlend blaue Himmel spiegelt sich in der nicht minder blauen See. Das Kanonenboot hat das verregnete Dunkel um New Orleans hinter sich gelassen und schiebt seinen verstärkten Bug, angetrieben von einer gut drei Meter messenden Schiffsschraube, mit einer Geschwindigkeit von steten zehn Knoten durch den Golf. Ein dieselelektrischer Motor treibt die Schraube an, verleiht dem Schiff einen pulsierenden, kolbengesteuerten Herzschlag und verschandelt den Himmel mit schwarzen Rauchfahnen, die von dem zentralen Schornstein in die Luft entlassen werden. Unter ihren Abgasen hinterlässt das Schiff eine Spur aufgewühlten Wassers, die sich über gute eineinhalb Kilometer zieht und von den kleinen Wellen ihres Kielwassers flankiert wird.
    Das graue Schiff mit den weißen Decks hat keine Flagge gehisst und zeichnet sich nur durch seine waffenstrotzende Masse aus, als es die Mündung des Mississippi hinter sich lässt. Küstenmotorschiffe und Fischerboote stieben in alle Richtungen davon wie Antilopen
vor einem herantrottenden Löwen. Auf den kleineren Booten fürchtet man eine Inspektion oder die Dienstverpflichtung wertvoller Mannschaftsmitglieder. Einmal im Golf angekommen, begegnet dem Kanonenboot nur noch ein Zwei-Mast-Schoner, und selbst der zieht den Schwanz ein und dreht in den Wind, ehe Feldstecher und Fernrohre eine eindeutige Identifizierung gestatten.
    Die kurischen Herrscher der Erde sind keine seeverbundene Spezies. Sie meiden das Meer und überlassen Küstenschutz und Seehandel ihren Quislingen. Es gibt nicht mehr viele bewaffnete Schiffe. Die alten Kriegsflotten der Welt sind auf der Suche nach Alteisen und Ersatzteilen geplündert worden. Die großen Tanker, Handelsschiffe und Passagierkreuzer liegen an ihrem letzten Ankerplatz, gewaltige, muschelverkrustete Wandervögel, die zur Ruhe gekommen sind, als der Rest der Welt auseinanderfiel. Ein paar wenige dienen heute anderen Zwecken: In dem Gebiet, das von Florida übrig geblieben ist, nachdem der Staat 2022 von der Großen Welle überspült wurde, kehren Arbeiter nach ihrem Tagewerk auf Austernbanken, Krabbenzuchtfarmen und

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