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Vampire Earth 3 - Donnerschläge

Vampire Earth 3 - Donnerschläge

Titel: Vampire Earth 3 - Donnerschläge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
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Seereise zu feiern. Mr. Post ist natürlich ebenfalls eingeladen. Ausgehuniform, bitte. Das wird Ihren Lieutenant vielleicht ermutigen, sich mal ordentlich zu waschen.«
    »Ja, Sir, danke, Sir«, sagte Valentine.
    »Das ist alles für den Moment. Sehen Sie nach Ihren Männern, Rowan.«
    »Aye aye, Sir.« Leise schloss Valentine die Kabinentür von außen und machte sich auf, mit seinem Tagewerk zu beginnen.

    Er merkte kaum, wie das Schiff ablegte und den Fluss hinunterglitt, so sehr war er mit den letzten Vorbereitungen beschäftigt. Der Erste Offizier, Lieutenant Worthington, hatte mit der Kontrolle der schweren Waffen angefangen, dann aber darum gebeten, von diesem Dienst befreit zu werden, als die Maschinen angeworfen wurden und er seinen Pflichten auf der Brücke nachzukommen hatte. Valentine, der mit schiffsbezogenen Aufgaben wenig zu tun hatte, war froh, ihn loszuwerden, und erbot sich, den Rest seiner kaum angefangenen Arbeit zu erledigen. Der Erste Offizier war zwar zwei Jahre älter als er, doch er hatte noch nicht viel erlebt und nahm an, dass Valentine ein sehr erfahrener Mann sein musste, da er schon mit Mitte
zwanzig zum Captain aufgestiegen war. Er hatte die unerfreuliche Neigung, sich immer wieder nach Einzelheiten der diversen echten - und falschen - Geschehnisse zu erkundigen, die in Valentines Dossier von »Captain Rowan« aufgeführt wurden. Valentine wollte sich nicht über erfundene Ereignisse unterhalten, weil er fürchtete, irgendwelche Details durcheinanderzubringen, und die Erinnerung an die realen Vorfälle, die er als stummer Zuschauer in Diensten der Kur mit angesehen hatte, belasteten ihn so sehr, dass er kein Interesse daran hatte, sie zur Belustigung eines unerfahrenen Mitoffiziers zum Gesprächsthema zu machen.
    Als er mit der Waffeninspektion fertig war, blieb ihm gerade noch genug Zeit, seine beste Uniform anzulegen, ehe das Abendessen begann.
    Wie nicht anders zu erwarten, ging der Mahlzeit ein Toast an dem mit einem Tischtuch bedeckten Klapptisch voraus, der zu diesem Anlass aufgebaut worden war. Worthington erhob sein Glas Wein, ein Import aus dem Westen Mexikos. Der Kapitän und der Erste Offizier saßen einander in steifer Haltung in ihren schmucken schwarzen Uniformen gegenüber. Das Auge der Illuminaten zierte die massiv-goldenen Knöpfe an der Uniform des Kapitäns. Valentine und Post saßen in ihren mit schlichten Messingknöpfen ausgestatteten marineblauen Uniformen auf den verbliebenen Plätzen an dem quadratischen Tisch.
    »Auf die Thunderbolt , Königin des Golfs von Mexiko«, intonierte Worthington, als sie ihre Gläser erhoben. Saunders nippte mit der gedankenverlorenen Wertschätzung eines Connaisseurs; Post leerte sein Glas in einem Zug; Worthington kostete kaum. Valentine nahm einen kräftigen Schluck und war dankbar, endlich nicht mehr auf den Beinen sein zu müssen.

    Der Wein schlug heftig zu, und er kämpfte darum, nicht einzuschlafen und mit dem Gesicht in der Suppe zu landen. Als Nächstes wurde ein Wintersalat serviert. Der Kapitän und sein Erster Offizier bestritten den überwiegenden Teil des Tischgesprächs, diskutierten die Navigation im Bereich der tückischen, wandernden Sandbänke in der Mündung des Mississippi und die Ausbalancierung der Ladung an Bord. Valentine war vollauf zufrieden damit, den Hauptgang, frisches Rinderfilet aus Texas, geschmort in Zwiebeln und Pilzen, in ermattetem Schweigen zu genießen. Post trug seine beste Uniform, die er, ermuntert von Valentine, geflickt und gebügelt hatte, um zu feiern, dass sie auf See und weg von der feuchten Luft von New Orleans waren. Er leerte die Flasche und arbeitete sich zu einer anderen vor, die einem weniger erlauchten Jahrgang entstammte.
    »Captain Rowan?« Kapitän Saunders Stimme durchbrach die Nebelwand der Erschöpfung, die Valentines Geist überlagerte.
    »Sir?«, fragte Valentine und sah den Kapitän zu seiner Linken an.
    »Lieutenant Worthington hat Ihnen eine Frage bezüglich der Grogs gestellt.«
    »Ich bitte um Vergebung, Lieutenant«, sagte Valentine und riss sich mühsam zurück ins Diesseits. »Ich bin heute Abend nicht ganz bei mir. Wie lautete Ihre Frage?«
    »Seekrank, Captain Rowan?«, fragte Worthington. Ein Lächeln, das große Ähnlichkeit mit einem höhnischen Grinsen hatte, kroch über sein Gesicht. »Wir sind immer noch auf dem Fluss.«
    »Vermutlich.«
    »Ich wollte nur Ihre Meinung hinsichtlich Onkels Grogs hören«, fuhr der Erste fort. »Wir hatten wirklich gehofft,

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