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Vampire Earth 3 - Donnerschläge

Vampire Earth 3 - Donnerschläge

Titel: Vampire Earth 3 - Donnerschläge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
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machen.
    Valentine schnürte seine Stiefel wieder zu und wünschte, er hätte wenigstens fünf Minuten ohne sie erleben dürfen. Unwillkürlich strich er seine Uniform glatt und klopfte.
    »Herein«, antwortete eine schneidende Stimme. Kapitän Saunders sah sich selbst als Vertreter einer Spezies zäher, alter Fischadler; nach Valentines Empfinden ähnelte er eher einem betagten Hahn. Der Kehllappen
an seinem Kinn erinnerte nicht gerade an einen Adler, und der volle Schopf grauen Haares, der des Kapitäns ganzer Stolz und Freude war, war zu einer Schmalzlocke frisiert. Möglicherweise flackerte da etwas Adlerartiges in den haselnussbraunen Augen, und die Hakennase, die sich in vollkommener römischer Herrlichkeit hervorwölbte, konnte mit jedem Adlerschnabel konkurrieren, wenn nicht gar mit dem eines Tukans.
    »Sie haben mich rufen lassen, Sir?«, fragte Valentine. Der Kapitän litt unter einem seiner nächtlichen Arbeitswutanfälle, und Valentine gab sein Bestes, um munter zu wirken.
    »Ah, Captain Rowan. Sind die Marines bereit zum Ablegen?«
    »Selbstverständlich, Sir.«
    »Gut. Es wird Sie freuen zu hören, dass wir schon morgen früh ablegen werden - die Treibstoffpumpe ist repariert. Ich musste dem Chief Feuer unter dem Hintern machen, aber wenn man ihn ausreichend motiviert, kann der Mann Wunder wirken.«
    Valentine setzte eine neutrale Miene auf und sah sich in der Kabine um. Der Kapitän saß hinter einem wuchtigen Schreibtisch, der nur in Einzelteilen in die Kajüte hatte transportiert werden können. Vor ihm sahen die freien Stühle im Raum aus, als wären sie für Zwerge gemacht. Ein paar Bilder, alle zeigten Kapitän Saunders in diversen Stadien seiner Laufbahn oder die Schiffe, auf denen er als Offizier gedient hatte, dekorierten die Wände. »Schön zu hören, Sir. Die Warterei war anstrengend.«
    »Jetzt ist sie endlich vorbei. Ich hoffe, Sie freuen sich schon darauf, in See zu stechen. Sind Sie bereit für den Geruch brennender Segel?«
    »Auf Ihren Befehl, Sir. Nur eines, Sir. Ich habe immer noch keine verlässliche Rangertruppe auftreiben können.
Irgendwas muss im Landesinneren im Busch sein. Ich habe es über die offiziellen Kanäle versucht und über die inoffiziellen, aber alles, was ich auftreiben konnte, waren Kinder oder alte Männer«, sagte er und erzählte damit zur Abwechslung wenigstens teilweise die Wahrheit. »Die Grog-Arbeitstruppe ist auf dem Papier ein Kampftrupp. Ich würde sie gern an Bord behalten.«
    »Und wo bringen wir sie unter? Es ist schon beengt genug - und die Männer werden ihre Kojen nicht mit Grogs teilen wollen.«
    »Wir können auf dem Welldeck eine provisorische Unterkunft einrichten, Sir. Zelte würden reichen.«
    Kapitän Saunders dachte kurz nach. »Also schön, ernähren können wir sie mit unseren Essensresten. Dann halten die Vorräte länger. Wenn ich recht informiert bin, sind Grogs nicht sonderlich wählerisch. Sagen Sie ihrem Vormann, er soll sich um ihre Unterbringung kümmern. Ich möchte noch in der Dämmerung ablegen, und Sie werden um sechs Uhr auf der Brücke erwartet. Wir lichten gleich nach dem Frühstück die Anker.«
    Beinahe zwei Stunden Schlaf! Vor Erleichterung ermattet ließ Valentine die Schultern hängen. »Danke, Sir.«
    »Eines noch, Captain Rowan. Ich möchte, dass Sie und der Erste Offizier noch einmal die Waffenbestände kontrollieren. Sie kümmern sich um die Waffen Ihrer Marines und das Arsenal der Handfeuerwaffen, er wird die schweren Waffen übernehmen. Wir wollen ja nicht in Jamaika ankommen und feststellen, dass die Gewehre Ihrer Männer versehentlich im Hafen geblieben sind. Der Teufel steckt im Detail, hab ich Recht?«
    »Ja, Sir«, sagte Valentine. Die Aussicht auf eine Mütze voll Schlaf hatte sich wie eine Fata Morgana in nichts aufgelöst. »Da wir gerade von Handfeuerwaffen sprechen, ich musste meinen Revolver gegen Ersatzteile eintauschen,
die der Chief gebraucht hat. Ich brauche eine neue Pistole aus dem Schiffsarsenal.«
    »Rowan, Sie müssen lernen, Ihre Position besser auszunutzen. Sie können doch niemanden mit Ihren Waffen schmieren … andererseits, wenn es dazu beigetragen hat, uns endlich auf See zu bringen, weiß ich es zu schätzen. Wie dem auch sei, kümmern Sie sich um die Kontrolle. Das war Punkt eins. Dienst. Punkt zwei, der Schnaps: Ich möchte, dass Sie mir heute beim Abendessen Gesellschaft leisten. Eine Tradition, die ich schon lange pflege, um den Beginn einer, wie wir alle hoffen, erfolgreichen

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