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Vampire Earth 3 - Donnerschläge

Vampire Earth 3 - Donnerschläge

Titel: Vampire Earth 3 - Donnerschläge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
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Pflichten morgen in einer zerknitterten Uniform nachkommen würde, die am Rücken und unter den Achseln dauerhafte Flecken aufwies. Post ignorierte die Kommentare seines Captains hinsichtlich seines Auftretens, rasierte sich aber jeden Morgen, seit Valentine ihm einmal beim Kaffee unter vier Augen anvertraut hatte, es würde ihm schwerfallen, seine Marines zu überzeugen, sich regelmäßig zu rasieren, wenn sein Lieutenant ständig mit einem Dreitagebart herumliefe.
    Valentine hockte auf seiner noch unberührten Koje und zog sich die Schuhe aus. Über ihm stand eine Reihe von Büchern auf einem Regal, das mit einer Schutzschiene versehen war. Vater Max’ goldgeränderte Bibel - der alte Priester aus dem Norden Minnesotas hatte ihn aufgezogen, nachdem Valentines Familie ermordet worden war, und war einer Lungenentzündung erlegen, während er die Foxtrott-Kompanie ausgebildet hatte. Der Padre hatte ihm den alten Folianten vermacht. Er war eingetroffen, als er und Duvalier in den Great Plains nach dem Verbogenen Kreuz gesucht hatten. Neben der Bibel stand sein ramponierter alter Geschichtsband von Titus Livius, den er schon mitgenommen hatte, als er sich vor acht Jahren der Sache angeschlossen hatte. Er besaß Ausgaben von Clausewitz’ Vom Kriege und eine Übersetzung des Werks von Sūnzǐ, das in der chinesischen Armee Verwendung gefunden
hatte. Beides hatte er im Offiziersausbildungszentrum in Pine Bluff, Arkansas, lesen müssen, als er für sein Offizierspatent gebüffelt hatte. Als Nächstes folgten Geschichtsbände über den Bürgerkrieg in den Vereinigten Staaten: Sam Watkins Kriegsbericht war ebenso vertreten wie Frischs Abhandlung über Lincolns Präsidentschaft. Schließlich folgte seine kleine Romansammlung. Unten am Fluss , dessen vergilbte Seiten zusammengenäht und ironischerweise ausgerechnet mit Kaninchenleder neu gebunden worden waren, ein Willkommensgeschenk des Mannes, der es gebunden hatte, ein Wolf namens Gonzales, der ihre vom Pech verfolgte Kuriermission nach Lake Michigan im Jahr 2065 überlebt hatte. Gleich daneben und in weit besserem Zustand fand sich eine jüngere gebundene Gesamtausgabe der Geschichten um Sherlock Holmes . Und dann war da noch seine neueste Errungenschaft, eine Ausgabe von Vom Winde verweht , die er in einer Buchhandlung in New Orleans erworben hatte. Im vergangenen Jahr hatte er gesehen, dass seine Kameradin Duvalier das Buch las, während er sich in Biloxi, Mississippi, der Ausbildung für die Küstenwache unterzogen hatte. Verblüfft, sie mit so einem Ziegelstein von einem Buch zu sehen, hatte er einen Kommentar über den im Vierfarbdruck gehaltenen Einband abgegeben. »Hast du es mal gelesen?«, hatte sie gefragt. Als er gestand, es nicht gelesen zu haben, hatte sie ihm erklärt, er möge sich seine Kommentare sparen, wenn er keine Ahnung habe. Valentine, der eine Herausforderung durchaus wahrzunehmen imstande war, hatte sich an seinem ersten freien Tag mit dem Buch zurückgezogen, in der Absicht, den Roman und seine Kameradin zu verspotten - doch binnen zwanzig Minuten hatte ihn die Geschichte derart gefesselt, dass er loszog und sich eine Flasche Cognac besorgte, die er gemeinsam mit der Geschichte zu genießen gedachte.

    Bei den übrigen Büchern auf dem Regal handelte es sich vorwiegend um ungelesene Kur-Propaganda und technische Handbücher.
    Ein leises Pochen ertönte an der Tür.
    »Na klar«, sagte Valentine zu sich selbst und den hundert Kilo sinnloser Trunkenheit in einer Beinlänge Entfernung. Er stand auf und öffnete.
    Ein zwölfjähriger Junge in einer Uniform, die ihm zwei Nummern zu groß war, stand auf dem Korridor. Die Mannschaft nannte ihn und seinen Zwillingsbruder Erbse eins und Erbse zwei , eineiige Zwillinge, die in der Obhut ihres Onkels, der einer der Bootsmänner an Bord war, zur See geschickt worden waren. Der Kapitän, der es leid war, sie nicht auseinanderhalten zu können, hatte irgendwann eine Münze geworfen und Erbse eins eine Glatze auf den jungen Kopf rasieren lassen. Derzeit blickte Erbse zwei unter einem wirren Schopf von der Sonne gebleichten Haares mit stechenden blauen Augen zu Valentine auf.
    »Sir, der Kapitän schickt mich, Mr. Rowan. Er will Sie in seiner Kabine sprechen.«
    »Sag dem Kapitän, ich komme.« »Aye aye, Sir«, sagte Erbse zwei, machte kehrt und ging die zwei Meter zur Tür der Kapitänskabine zurück. Der Kapitän gehörte nicht zu den Leuten, die einfach an die Wand klopfen oder sich selbst auf den Weg

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