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Vampire Earth 3 - Donnerschläge

Vampire Earth 3 - Donnerschläge

Titel: Vampire Earth 3 - Donnerschläge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
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Orangenhainen jeden Abend auf ihre Kreuzfahrtschiffe zurück, auf denen sie in Schmutz und Enge in den letzten Überresten der glitzernden Luxusausstattungen früherer Tage hausen.
    Da die See außerhalb der Reichweite der Kur und ihrer Schlächter ist, hat sich ein lockeres Bündnis der Wogen gebildet, nomadische, seefahrende Karawanen, von denen manche nur wenige Segelschiffe umfassen, andere Hunderte. Die Menschen auf diesen Schiffen laufen das Land nur in weitgehend unbewohnten Gebieten an, um ihre Vorräte aufzustocken. Aber die See ist ein grausamer Ernährer. Auch sie fordert ihren Tribut an Menschenleben, fordert womöglich mehr, als die gleiche Anzahl von Menschen unter den Kur hätte hingeben müssen. Einige dieser Gruppen haben sich auf Piraterie verlegt; statt Handel zu treiben, rauben sie, was ihnen das Meer und die abgelegeneren Küsten an Nützlichem zu bieten haben. Nehmen ihre Plünderungen überhand, wird ein bewaffnetes Schiff ausgeschickt, um sich um die Plage zu kümmern. Wenn die Kur auch wenig
mit der See anfangen können, sind sie doch nicht bereit, sich von etwas, das so unbedeutend ist, ihre Rache nehmen zu lassen.

    Es war der dritte Tag auf See, und in das Leben an Bord der schwer arbeitenden Thunderbolt war bereits Routine eingekehrt. Beim ersten Tageslicht spritzten die Grogs die Decks ab. Ihre Morgenrationen vertilgten sie nach getaner Arbeit mit großem Appetit. Der Koch, sein Maat und der Offiziersdiener säuberten anschließend die Kombüse, ehe sie die Mahlzeiten für alle anderen an Bord vorbereiteten. Die Männer tolerierten die Grogs an Bord, vor allem, da sie ihnen so viele niedere Arbeiten abnahmen, aber sie zogen eine Grenze, wenn es darum ging, mit ihnen zu speisen oder sich auch nur in einem Raum mit ihnen aufzuhalten. Auf beengtem Raum verbreiteten die Grogs (auch für Nasen, die nicht von Weltenwebern verfeinert worden waren) einen Gestank wie ein ganzer Zwinger voller paarungsbereiter Frettchen, also mussten sie in provisorischen Unterkünften auf Deck hausen, die an den Schotts des vorderen Welldecks aufgebaut worden waren.
    Wenn sie ihre Alltagspflichten erfüllt und das Waffentraining hinter sich gebracht hatten, gab Ahn-Kha ihnen frei, so dass sie Angeln konnten. Ihre Besessenheit von Rute und Angelrolle hatte begonnen, als ein paar fliegende Fische die Wasseroberfläche durchbrochen und die ruhige See auf ihrer Flucht vor dem Schiff aufgewühlt hatten. Die Grogs hatten so lange geheult, bis Ahn-Kha meldete, dass sein Team wissen wolle, ob diese »Seehühnchen« essbar seien und wie man sie fangen könne. Weder Valentine noch Ahn-Kha verstanden sich auf Hochseefischerei, also fragten sie in der Mannschaft herum, bis ein alter Seebär, der weniger pingelig war als die anderen,
wenn es darum ging, mit wem er sich umgab, auf das »Grogdeck« hinunterstieg und sie anleitete, wie sie die Angelruten aus Schiffsbeständen zu benutzen hatten. Danach hatten die Grogs jede freie Minute damit zugebracht, Köder anzufertigen und die Angel auszuwerfen. Valentine setzte sich gegenüber dem Kapitän durch und erreichte, dass das Schiff jeden Tag, wenn der Müll über Bord geworfen wurde, eine Stunde lang im Kriechtempo fuhr, so dass die Grogs diese Zeit nutzen konnten, um alles einzuholen, was sie fangen konnten. Dabei legten sie eine Begeisterung an den Tag, die menschlichen Fischern fremd war. Aber das schadete nicht. Der Appetit der Grogs hätte die Vorratshaltung des Schiffs auf der dreimonatigen Patrouillenfahrt arg strapazieren können.
    Valentine war in erster Linie für die Männer der Küstenmarine zuständig. Für die Angehörigen der Küstenwache standen die Marines gerade eine Sprosse höher auf der evolutionären Leiter als die Grogs, und die Sprossen lagen in diesem Fall nicht weit auseinander; allein die Waffen, die sie mitschleppten, stellten für den größten Teil der Reise schließlich nur nutzlosen Ballast dar. Valentine wusste die Rivalität zu nutzen und organisierte Wettkämpfe zwischen beiden Gruppen. Wettrennen auf Deck, Armdrücken und Boxkämpfe fanden Abend für Abend statt und gaben beiden Seiten Gelegenheit, sich die Lungen aus dem Leib zu schreien, um ihre jeweiligen Wettkämpfer zu unterstützen und ihre Gegner zu verunglimpfen.
    Nicht alle Freizeitvergnügungen waren sportlicher Natur; Gesang und musikalische Unterhaltung wurden oft spontan in den Mußestunden nach dem Abendessen angestimmt. Wenn Valentine neben der Oerlikon auf dem hinteren

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