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Vampire Earth 3 - Donnerschläge

Vampire Earth 3 - Donnerschläge

Titel: Vampire Earth 3 - Donnerschläge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
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Disziplin war von anderer - und überlegener - Art als die auf Furcht basierende, die auf der Thunderbolt geherrscht hatte.
    Die Verteidiger der Barrikade kauerten sich still im Waffenarsenal zusammen wie Kinder, die nicht wussten, was sie von einem neuen Lehrer zu erwarten hatten.
    Valentine beschloss, dass es Zeit für einen kleinen Vorstoß war, und sei es nur, um den Befehlen zuvorzukommen, die seitens der Piraten in Kürze zu erwarten waren. »Können wir die Ventilatoren wieder einschalten, Chief? Unsere Freunde haben die Feuer gelöscht. Pusten wir ein bisschen Luft hier herunter. Schalten Sie bitte auch den Strom wieder an und starten Sie die Maschinen.«
    Der Chief scheuchte seine Männer, die noch immer wie vom Donner gerührt waren, zurück auf ihre Positionen. »Sir, würden Sie diesen Inselbewohnern sagen, sie sollen nicht mit ihren Waffen auf uns zielen? Diese Finger an all diesen Abzügen machen mich nervös.«

    Carrasca beugte sich über die Luke. »Bierd, sag deinen Männern, sie sollen sich zurückhalten.« Dann wandte sie sich wieder an Valentine. »Tut mir leid, aber ich muss Sie, auch um der Sicherheit Ihrer Männer willen, unter Bewachung stellen. Könnten Sie Ihre Männer auf Deck bringen?«
    Die Dieselmotoren erwachten hustend zum Leben, und Valentine fühlte, wie das Schlingern des Schiffes den Rhythmus änderte, als die Schrauben sich in Bewegung setzten.
    »Kommt, Leute, ab auf Deck. Ich habe diese Luft lange genug geatmet. Und nehmt die Toten mit raus.«
    Die Seeleute, Marines und Grogs machten sich an die grausige Arbeit, die Leichen wegzuräumen. Valentine schob sich an den Überresten eines von Lumpen und Gummi genährten Feuers vorüber und folgte Carrasca zur Treppe.
    Die Interkom ließ sich summend vernehmen. »Glückwunsch, Männer«, verkündete eine tiefe Stimme in singendem Ton. »Hier spricht Kapitän Utari. Das Schiff is’ unser. Jeder kriegt seinen fairen Anteil.«
    Während unter den Piraten Jubel ausbrach, spürte Valentine, wie die Thunderbolt Kurs auf Jamaika nahm.

4
    J ayport, Jamaika, im Februar: Wie Malta im Mittelmeer oder Singapur auf der Malakka-Halbinsel hat Jamaika eine Schlüsselposition für die umgebenden Schifffahrtsstraßen inne. Winzig im Vergleich zu den Nachbarn - Kuba im Norden, Haiti im Westen - sitzt die gebirgige kleine Insel mit ihrem weißen Sand und den üppig grünen Berghängen wie ein Zollhäuschen mitten auf See im Zentrum eines Netzwerks von Schifffahrtsstraßen. Die Passage zwischen Kuba und Haiti im Norden der Insel führt hinauf zur Küste von Florida und den Bahamas, im Westen schließt sich die Yucatánstraße zur Küste von Mexiko an, und im Süden liegt die Küste Lateinamerikas. Weit im Osten finden sich kleine Inselketten und Inselchen, die wie ein Gitterwerk die Grenze zwischen dem Karibischen Meer und dem Atlantischen Ozean bilden.
    Zu Zeiten großer Bukaniere wie Morgan, Blackbeard und Kidd plünderten die legendären Piraten der Karibik französischen und spanischen Besitz in der Neuen Welt und verprassten die Beute in den sündigen Lasterhöhlen, vor denen Port Royal, das Babylon des
siebzehnten Jahrhunderts, nur so strotzte. Die modernen Freibeuter sind nicht auf solch glitzernden Reichtum aus. Ihre bevorzugte Beute beschränkt sich auf Nahrung, medizinische Hilfsmittel, technisches Gerät und Schiffsbaumaterial.
    Der aktuelle Regent von Jamaika weilt in der Nähe des alten Zentrums von Kingston in der großen Bucht im Süden der Insel. Aber das Reich des Kur reicht lediglich bis zu den Ausläufern der Blue Mountains. Dieses Gebirge, das seinen Namen der Farbe verdankt, in der es sich von See aus zeigt, gibt der Insel ihr sägezahnartiges Rückgrat, das den Eindruck einer in der Karibik ruhenden, riesigen Seeschlange erweckt. Außerhalb des Kurgebiets existieren isolierte Küstengemeinden unter den primitiven Bedingungen der von Kolumbus entdeckten Arawak; sie erbauen Hütten aus Gräsern und Bananenblättern oder Lehm und Stroh. Ein paar haben das Glück oder die Macht, eines der Häuser zu besitzen, die die gigantische Welle, die 2022 über die Karibik hinwegspülte, ebenso überdauert haben, wie die nachfolgenden schweren Erdbeben und die heftigen Hurrikane.
    In Montego Bay regiert ein grausamer Seelord mit einer Brutalität, die selbst Morgan die Barthaare zu Berge stehen ließe, und weiter landeinwärts hinterlässt ein namenloses Mördergesindel, möglicherweise Überreste der Bande eines Drogenbarons, stapelweise

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