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Vampire Earth 4 - Saat der Nacht

Vampire Earth 4 - Saat der Nacht

Titel: Vampire Earth 4 - Saat der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
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vergessen. Ich habe da noch ein Zeichen unseres Entgegenkommens für Sie. Bringt ihn her.«
    Einer von Xray-Tangos Adjutanten winkte, woraufhin sich zwei Soldaten in einem Gebüsch erhoben, die eine schmale Gestalt in ihrer Mitte hatten. Es war Hank. Valentine,
der irgendeine sadistische Demonstration fürchtete, hielt den Atem an, als sie den Jungen herbrachten.
    Die rechte Hand des Jungen war bandagiert, und er sah abgemagert und verhärmt aus.
    »Was haben Sie ihm angetan?«
    »Das ist ein Kapitel für sich, Colonel. Er ist verhört worden. Von General Hamm persönlich.«
    Valentine fing Hanks Blick auf, und er las Stolz und etwas wie Trotz in den Augen des Jungen.
    »Ich habe ihnen nichts erzählt, Sir«, sagte Hank.
    »Das stimmt«, ergriff Xray-Tango wieder das Wort. »Hamm hat den Jungen zu einem Holzkohlengrill gebracht und ihm gedroht, er würde seine Hand auf dem Rost grillen und mit dem Pfannenwender flachklopfen wie einen Hamburger. Er wollte wissen, wer der Spion in seinem Hauptquartier war, als würde der Junge das wissen. Der Bursche hier hat selbst seine Hand in die Kohlen gehalten. Hat Hamm direkt in die Augen gestarrt, bis er bewusstlos geworden ist. Einer der Männer, die dabei waren, hat sich schon wegen des Geruchs übergeben.«
    »Hank …«
    »Nehmen Sie ihn mit. Ihr ganzes Kommando, personifiziert von einem präpubertären Jungen. Wie hätten Sie es gerne, Le Sain? Sollen Ihre Leute leben oder sterben? Soll dieser tapfere Bursche leben oder sterben? Es liegt nur an Ihnen.«
    Valentine zog den Jungen auf seine Straßenseite herüber. »Wir sehen uns später.«
    »Sie haben bis Sonnenuntergang Zeit. Jeder, der danach von diesem Hügel kommt, ist tot. Es hat schon Deserteure in Ihren Reihen gegeben. Das ist Ihre letzte Chance.«
    »Nein, General. Es ist Ihre letzte Chance.«

    Xray-Tango starrte ihn aus seinen Eulenaugen an. »Ziemlich erbärmliches Drohgehabe.«
    »Sie kämpfen an zwei Fronten, General. An der einen stehe ich, an der anderen Ihr Gewissen. Die Dinge, die Sie gesehen haben, die Menschen, denen Sie geholfen haben. Sie haben Ihr ganzes Leben lang auf der falschen Seite gestanden. Sie hätten sich öfter mit Ihrer Frau unterhalten sollen.«
    »Was?«
    »Sie war eine Katze. So wie ich. Die Weltenweber bilden uns dazu aus, Kur zu töten, Quisling-Generäle und so weiter. Vielleicht hatte sie den Auftrag Sie zu töten, hat aber etwas in Ihnen gesehen, das ihr Hoffnung gegeben hat, Scottie.«
    Xray-Tangos Auge zuckte, und dieses Mal hörte es nicht nach dem dritten Zucken auf.
    »Das ist … Schwachsinn!«
    »Was meinen Sie, haben die sie schnell getötet? Oder langsam?«
    »Halten Sie das Maul. Halten Sie endlich das Maul! Ich habe Ihnen ein Angebot gemacht. Sie haben Zeit bis Sonnenuntergang.«
    »Bestimmt haben sie sie umgebracht. Gehängt vielleicht. In New Orleans habe ich ein paar Jungs in den Waggons über einen letzten Ritt reden hören, Sie wissen schon, die Frauen, die …«
    »Halten Sie die verdammte Klappe!«
    Valentine sprach nur umso lauter. »Welche Art Schwert hängt über Ihrem Kopf, General? Wie dick ist der Strang? Ich wette, wenn Sie uns nicht ruckzuck von diesem Hügel schaffen, dann kommen die Sie holen, Messingring hin oder her. Ich habe so was schon mal erlebt. Sie haben ihm den Ring einfach abgerissen, zusammen mit dem Finger …«

    Xray-Tangos Augen weiteten sich, als er Valentines Worte verdaute. »Scheißdreck«, heulte er. Und dann schoss Xray-Tangos linke Faust auf Valentines Kinn zu.
    Valentine wich dem Schlag aus und entging gerade noch einer rechten Geraden, die er erst im letzten Moment hatte kommen sehen. Für so einen großen Mann bewegte sich Xray-Tango überaus schnell. Ein Hieb von Valentine prallte an dem bulligen Trizeps ab. Xray-Tango widmete ihm nicht mehr Aufmerksamkeit als ein Ackergaul einer Fliege.
    Xray-Tango schlug auf ihn ein, und vor den Augen der Katze explodierten zwei sich duellierende Regenbogen; alle Farben des Spektrums und einige, die Valentine noch nicht kannte, tanzten im Takt des Klingelns in seinen Ohren. Er riss die Fäuste hoch, um sein Gesicht zu schützen, und sah eine verschwommene Erscheinung zwischen seinen parallelen Unterarmen.
    Xray-Tango nahm die Gelegenheit wahr und bearbeitete Valentines Bauch. Die Schläge fühlten sich an, als würde ein ganzes Maultiergespann auf ihn eintreten. Valentine setzte seinerseits zum Schlag an, doch das führte nur dazu, dass er ungeschützt einer Kombination ausgeliefert war, die

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