Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vampire Earth 4 - Saat der Nacht

Vampire Earth 4 - Saat der Nacht

Titel: Vampire Earth 4 - Saat der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
Vom Netzwerk:
einen stählernen Vorhang über die Nordseite des Hügels. Valentine ging unruhig auf und ab und wartete, beobachtete die Bäume auf dem östlichen Finger und suchte nach herannahenden Quislingtruppen. Er zwang sich, nicht jedes Mal anzurufen, wenn das Feuer verstummte. Die Kompaniekommandanten hatten genug zu tun, auch ohne dass er mitten im Geschehen Statusberichte einforderte.
    »Gefahr nahebei! Gefahr nahebei!«, ertönte knisternd die Stimme des Vorgeschobenen Beobachters über das Telefon. Er meldete Schüsse direkt vor seiner eigenen Position.
Dass die Quislinge so früh schon einen Teil des Wegs auf den Hügel geschafft hatten, war beunruhigend.
    »Post, übernehmen Sie hier. Ich gehe raus«, sagte Valentine.
    »Da ist kein Graben, Maj…«, wandte Post ein, als er davonstürmte.
    Valentine hatte ein soldatisches Auge für Bodenverhältnisse. Sein Weg zu Becks Befehlsstand richtete sich nach der Deckung, die er unterwegs nutzen konnte, nicht nach der kürzesten Entfernung. Er kroch zwischen umgestürzten Buscheichen herum, an den Fundamenten alter Gebäude entlang und dann durch eine kleine Rinne zu Becks Position auf der Nordseite des Hügels.
    Beck stand an einem Sehschlitz in seinem Bunker aus Holz und Erde und schaute an dem Grat im Westen hinab, der auf die Bahnstation zulief. Ein Schmutzstreifen, so groß wie der Seeschlitz, zog sich über sein Gesicht, was ihm Ähnlichkeit mit einem Waschbären verlieh.
    »Von Osten haben sie kein Glück«, sagte Beck. »Zu viel Beschuss von dem zerklüfteten Hügel beim Kriegerdenkmal. Auf der Nordseite sind sie schwer aktiv. Mein Gott, da geht’s wieder los … Sie haben Flammenwerfer. Sergeant, fordern Sie mehr Mörserfeuer für den Bereich an, in dem diese Flamme zu sehen ist.«
    Valentine blickte hinaus zu den Flammen, während der Sergeant in sein Feldtelefon sprach und mit der anderen Hand das Fernglas hielt. Beck reichte Valentine einen Feldstecher. Valentine verschaffte sich einen möglichst umfassenden Überblick über die Nordseite des Hügels; überall waren die gefleckten Uniformen der TMMP zu sehen, und alle lagen wie frisch geschnittenes Heu in einer Richtung.
    Irgendein mutiger Kompanieführer feuerte ein Leuchtgeschoss ab, und die aufgereihten Gestalten stürmten den
Hang hinauf. Beck riss sich das Fernglas vom Gesicht und legte einen Schalter an einem Stromkasten um. Explosionen rasten über den Hügel, als das Signal durch den Draht sauste. Kleine Rauchwolken schossen den Hügel hinab wie farbiger Zucker, der durch einen Strohhalm geblasen wurde.
    »Die Claymores«, sagte Valentine. Er sah, wie die Gebrüder Abica vorstießen. Große Munitionsgurte hingen wie Schals aus Messing um ihren Hals.
    »Sie machen kehrt.«
    »Lieutenant Zhao ist in der Maschinengewehrstellung«, meldete ein Soldat. »Er sagt, sie ziehen sich den Hang hinab zurück.«
    Sie versuchten es erneut, aber der zweite Angriff hatte, wie Beck sagte, nichts von der Geduld und dem Können des ersten an sich. Hamm konzentrierte sein Feuer auf die Ostspitze des Hügels, bis eine dauerhafte Wolke aus Rauch und aufgewirbeltem Staub über diesem Teil der Erhebung hing, die beständig durch weiteres Granatfeuer erneuert wurde. Aber die Männer, die dort postiert waren, hielten durch; ihre Maschinengewehre wurden nicht zum Schweigen gebracht. So schnell sie herangekommen waren, so schnell machten ihre Gegner nun kehrt und liefen den Hang wieder hinab.
    »Wir haben die zweite Welle abgewehrt!«, brüllte Becks Vorgeschobener Beobachter. »Sie geben Fersengeld!«
    »Und das Pech der Dritten Division hält an«, kommentierte Valentine. »Feuer einstellen. Feuer einstellen.«
    »Warum?«, fragte Beck.
    »Die sollen nur rennen. Ich möchte, dass die übrigen eine Vorstellung bekommen. Und wenn sie dann das nächste Mal angreifen, dann werden sie nicht schon halb oben sein, wenn es losgeht, dann müssen sie von ganz unten loslegen.«

    »Ein Hoch auf die Rasiermesser!«, brüllte ein Soldat, als Valentine gerade den verwüsteten Hang begutachtete. Männer mit Tragen trotzten den Kugeln der Scharfschützen, um die Verwundeten einzusammeln, und Valentine war nach vorn geeilt, weil er diese Verwundeten aufsuchen wollte. Pick-ups, die zu Krankenwagen umfunktioniert worden waren, holperten über die Straße, in der Granaten unzählige Löcher hinterlassen hatten, um sie in das Lazarettgebäude zu bringen.
    Gott, und wir haben nur einen Arzt.
    »Valentine, für mich wird es Zeit weiterzuziehen«, hörte

Weitere Kostenlose Bücher