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Vampire Earth 4 - Saat der Nacht

Vampire Earth 4 - Saat der Nacht

Titel: Vampire Earth 4 - Saat der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
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Pritschen festgebunden werden, sonst wären sie durch die Erschütterungen weggerollt und von ihren Infusionsschläuchen getrennt worden.
    »Das ist das Krokodil, Sir«, sagte ein versoffen aussehender Soldat der Wachen in dem von Schreibtafeln gesäumten Besprechungsraum zu Valentine. Post stand gleich neben ihm. »So haben wir es jedenfalls genannt. Man hat mir erzählt, aus der Entfernung betrachtet wäre es ein hubbeliges, grünes Ding mit einem turmartigen Aufbau, der hervorsticht wie ein Auge.«
    »Davon habe ich noch nie gehört.«
    »Das ist eine Grogwaffe aus St. Louis. Sie hat uns aus dreißig Kilometern Entfernung bombardiert, als wir uns’61, während der Belagerung am Bourbeuse, verschanzt hatten. Es ist eine Schiffswaffe. Das Ding wird auf einem gepanzerten Schleppkahn transportiert. Ich glaube, sie setzen die Waffe am Ufer zusammen, aber das weiß niemand so genau.«
    »Solon hat Grogs zu Hilfe gerufen? Der muss ziemlich verzweifelt sein.« Valentine fragte sich, welchen Handel Solon hatte schließen müssen, um sich die Unterstützung der Grogs zu sichern.
    »Das werden wir vielleicht bald herausfinden«, sagte Post. »Ein Bote ist um Punkt null-neunhundert mit einer weißen Flagge aufgetaucht. Er hatte einen Brief von Xray-Tango dabei. Ich schätze, Hamm wurde ›abgelöst‹, denn auf dem Brief steht ›General Xray-Tango, OB New Columbia State, Trans-Mississippi‹. Keine Forderungen. Er will verhandeln.«

    »Colonel Le Sain«, sagte Xray-Tango, als Valentine aus den Reihen seiner Männer hervortrat. Nail und Ahn-Kha flankierten ihn. Nail hielt eine weiße Flagge. Sie trafen sich auf der alten Residenzstraße am Fuß des Hügels.
Rundherum war die Vegetation weggefegt oder im Granatfeuer verbrannt.
    »General Xray-Tango«, sagte Valentine. Das zuckende Auge des Generals morste Stresssignale.
    »Wir sind also beide noch am Leben«, bemerkte Xray-Tango.
    »Ich hätte Solon und Sie erschießen sollen, als ich damals im März auf diesem Hügel die Gelegenheit dazu hatte. Das wäre doch mal eine nette Abwechslung gewesen, die Kommandanten bringen sich gegenseitig um, und die einfachen Soldaten bleiben unversehrt.«
    »Was haben Sie vor? Wollen Sie sich mit mir duellieren? Wir nehmen unsere Pistolen, gehen zehn Schritte weit und schießen? Und der Sieger bekommt den Hügel?«
    »Das würde eine Menge Blutvergießen ersparen, General.«
    »Sie wissen selbst, dass das albern ist. Wechseln wir das Thema.«
    »Sie haben die Nachricht geschickt. Worüber möchten Sie mit mir sprechen?«
    »Über Ihre Kapitulation. Um ›weiteres Blutvergießen zu vermeiden‹, ich glaube, so sagt man traditionell.«
    »Sie arbeiten für die Meister im Blutvergießen, General.«
    »Vergessen Sie es, Le Sain. Ich verschwinde und blase Sie von diesem Hügel runter.«
    »General, ich schlage vor, wir gehen rüber zu dem Baum dort und unterhalten uns«, sagte Valentine.
    »Das klingt schon besser. Ein kluger Mann weiß, wann es an der Zeit ist, Farbe zu bekennen.«
    Sie gingen die alte Straße am Fuß des Hügels entlang und ließen Nail, Ahn-Kha und Xray-Tangos Adjutanten zurück, die sich nun allein auf der Straße gegenüberstanden und einander nicht aus den Augen ließen. Eine junge
Roteiche hatte in einem Riss im Straßenbelag gewurzelt und war inzwischen so groß geworden, dass sie ihnen etwas Schutz vor der Vormittagssonne bot. Ein ausgestorbenes Wohngebäude beobachtete sie mit leeren Augen.
    »Nur aus Neugier, General, was ist aus Hamm geworden?«
    Xray-Tangos Auge zuckte. »Er wurde …« Zuck-zuck-zuuuuck. »… abgelöst.«
    »Dauerhaft, nehme ich an.«
    Der General sagte nichts.
    »Wie lauten Ihre Bedingungen, General.«
    »Die Bedingungen sind großzügig, Le Sain. Sehr großzügig. Und es sind nicht allein meine. Solon und alle Gouverneure haben ihr Siegel darunter gesetzt.«
    »Ich höre schon meine letzten Worte, wenn der Schlächter mich holt: ›Es wurde ordnungsgemäß besiegelt.‹«
    »Mein Name steht auch darunter, falls Ihnen das etwas bedeutet. Das Dokument besagt, dass Sie und Ihre Männer gehen können. Sie können reisen, wohin Sie wollen, zusammen mit Ihren leichten Waffen. Soweit es uns betrifft, können Sie zu den Linien des Kommandos Süd stoßen. Nur hauen Sie ab aus New Columbia.«
    »So einfach, ja?«
    »Wir haben es so einfach gemacht, damit Sie es verstehen können.«
    »Ich muss erst mit meinen Vorgesetzten Rücksprache halten.«
    »Ach, Colonel«, sagte Xray-Tango, »das hätte ich beinahe

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