Vampire Earth 5 - Verräterblut

Titel: Vampire Earth 5 - Verräterblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight

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Gebäudes entfernt parkte, dass die Sonne ihn nie erwischen konnte. Zwar stand er auf Klötzen, weil er keine Räder mehr hatte und auch keine Scheinwerfer und keine Spiegel, doch die Rasiermesser hielten ihn stets sauber, so dass sich die sorgsam geputzten Scheiben deutlich von dem Schmutz und dem texanischen Staub nicht letaler Art abhoben.
    Valentine rief seinen Namen und stieg durch die offene Seitentür in den Van. Zwei Rasiermesser blickten hinüber zur Skyline von Dallas und zu den Straßen und Schienen, die an der Westseite des Flughafens vorüberführten. Ihre verstaubten Kapuzen hingen an ihren Helmen herab wie Brautschleier. Fallen gelassene Spielkarten lagen auf dem Teppich im Wageninneren, dem einzigen Überrest einer einst vermutlich edlen Innenausstattung, in der es sich die von der Fahrt ermatteten Urlaubsreisenden bequem machen konnten.
    »So viele Flugzeuge habe ich in meinem ganzen Leben noch nie gesehen, das steht fest«, sagte einer zum anderen in einem Ton, in dem sich ein wenig von den Hügeln von Arkansas wiederfand. Valentine kannte sein Gesicht, aber der Name wollte ihm nicht einfallen. »Hallo, Major.«
    »Hey, Major Valentine«, sagte der andere, nachdem er einen Lutscher in seinem Mund herumgeschoben hatte, den die Soldaten als »Postbonbon« bezeichneten. Captain Post hatte irgendwo in seinem Stammbaum einen Zuckerbäcker,
und die Männer genossen es, das Zuckerwerk zu lutschen, um ihre Münder vor dem texanischen Schmutz zu schützen. »Jetzt hat es uns doch erwischt, was?«
    »Ich bin froh, dass Sie es gemerkt haben. War das Spiel gut, bei dem Sie unterbrochen wurden?«
    »Kommt drauf an. Lewis war dabei zu gewinnen«, sagte der Mann aus Arkansas.
    »Tut mir leid, das zu hören, Lewis«, sagte Valentine. Vage war ihm eine Tradition in Erinnerung, derzufolge Gewinn und Verlust bei einem unterbrochenen Spiel einfach verfielen. Aufgekommen war die Idee während der Belagerungszeit auf dem Big Rock Mountain im vergangenen Jahr, und sie hatte Eingang gefunden in die ungeschriebenen Gesetze des Bataillons.
    »Was haben diese Luftbohrer bloß gegen die Rasiermesser, das würde ich gern wissen«, sagte Lewis.
    Valentine musterte die Zufahrten zum Flughafen, ehe er zum Himmel hinaufblickte. Ein größeres Flugzeug, dessen Tragflächenspannweite größer war als der Rumpf lang, fing hoch oben das Sonnenlicht ein.
    Wer immer da oben ist, er weiß es.

    Die zweite Phase des Angriffs ließ keine fünf Minuten auf sich warten. Valentine erstattete Meadows gerade über ein Feldtelefon Bericht, das mit dem tragbaren Funkgerät im Tower verbunden war.
    »Großer Gott«, bellte Lewis.
    Das Gras zwischen den parallel von Nordwest nach Südost verlaufenden Startbahnen im Außenbereich des Flugplatzes bauschte sich auf, kräuselte sich und zerfiel in einer Wolke aus Schmutz, die sich mit dem Rauch vereinte, der immer noch über dem Gelände hing.
    »Zwischen den Landebahnen«, brüllte Ahn-Kha aus seiner Position bei einer Unterstützungskolonne. Unnötigerweise,
da Valentine die Stelle bereits im Auge hatte und gerade sein Fernglas hob.
    Ein korkenzieherartiger Bug, so groß wie die Rettungsboote der guten alten Thunderbolt , schob sich ans Tageslicht. Schwarze und braune Streifen auf einer narbigen organischen Oberfläche wirbelten hypnotisch im Kreis, während das Ding rotierte. Hinter der Schnauze pulsierte braunes Fleisch, wogte, als würden kreisförmige Wellen über den verborgenen Teil des Körpers nach hinten rollen. Es drehte sich wie ein Kunstspringer bei einer Schraube und bohrte die Nase wieder in den Boden. Wuchernde Präriepflanzen flogen durch die Luft, als der Riesenwurm sich wieder in die Erde fräste.
    »Was zum Teufel …?«, fluchte der Mann aus Arkansas, während er zusah, wie die Kreatur sich weiter im Uhrzeigersinn drehte und wieder eingrub.
    Kleine Flugzeuge peitschten über das umgekehrte U freiliegenden Fleisches hinweg.
    »Tunnels, Colonel. Sie haben sich zum Flughafen durchgewühlt«, sagte Valentine am Feldtelefon und zog die Karte von dem Flughafen und seiner Umgebung zurate, die an der mit einem Teppich ausgestatteten Seitenwand des Beobachtungsvans hing. »Wir brauchen Feuerunterstützung in Planquadrat N-7, ich wiederhole, N-7.«
    Endlich tauchte das Ende des Tunnelgräbers auf, ein patronenförmiges Gegenstück zum Bug. Valentine erkannte auf dieser Seite eine Öffnung an der Spitze, aber ob sie zur Nahrungsaufnahme oder -ausscheidung diente, vermochte er nicht zu