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Vampire Earth - Tag der Finsternis - Knight, E: Vampire Earth - Tag der Finsternis - Vampire Earth - Way of the Wolf

Titel: Vampire Earth - Tag der Finsternis - Knight, E: Vampire Earth - Tag der Finsternis - Vampire Earth - Way of the Wolf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
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Versprochen. Mach dich auf den Weg! Aber entschuldige mich beim Rat, und komm so schnell wie möglich wieder zurück. Wir werden eine der im Holzhaufen versteckten Flaschen köpfen, und du wirst mich wahrscheinlich ins Bett tragen müssen.«
    »Ziemlich unwahrscheinlich«, schnaubte Samuels.
    Der Padre bedachte David mit einem Blick, der seiner Aufforderung Nachdruck verlieh, und Valentine machte sich auf den Weg. Wenn er sich beeilte, würde er immer noch Zeit haben, sich die Zwei-Meilen-Strecke anzusehen. Die drei Männer blickten ihm nach, dann drehten sie sich um und gingen ins Haus.
     
    Im Lager begrüßte ihn der Geruch nach Essen. Das Gemeindezelt, ein riesiges Ding mit sechs Stangen, in dem zu Beginn jedes Sommers Hochzeiten, Taufen, Auktionen und
die Versammlungen durchgeführt wurden, war in einer kleinen, von Hügeln und Seen umgebenen Schlucht versteckt, Kilometer von der nächsten Straße entfernt und von Patrouillen in Fahrzeugen nicht zu erkennen. Das Versteckfest beinhaltete Sportveranstaltungen und Wettbewerbe für Kinder und Teenager. Für gewöhnlich wurde die feierliche Atmosphäre durch die eine oder andere Hochzeit noch verstärkt. Die Erwachsenen unterrichteten und lernten handwerkliche Kniffe, hielten Reit- und Schießwettbewerbe ab, und jeden Abend wurde gegrillt. Die Familien brachten ihre Lieblingsgerichte und teilten sie mit den anderen, denn in einer Region schrecklicher, kalter Winter und im Versteck verbrachter Sommer gab es wenig Gelegenheiten für große Versammlungen. Nach dem Fest würden sich die Menschen in weit voneinander entfernt liegende Verstecke in den Wäldern und an den Seen verkriechen, in der Hoffnung, dass die Schlächter auf ihrer Suche nach Beute einen anderen Teil der Boundary Waters durchkämmen würden.
    Als Valentine die Menge erreichte, hatte sich seine Einstellung zum Rennen vollkommen verändert: Nun kam es ihm weniger wie Sport und mehr wie eine Pflicht vor. Die vielen Menschen, Pferde, Wagen und Händlerbuden faszinierten ihn normalerweise, aber das Eintreffen dieser beiden Fremden hatte seine Aufmerksamkeit auf eine Art erregt, die ihn selbst verblüffte. Sein Bedürfnis, vor einer applaudierenden Menge eine Schleife und eine Schrotflinte entgegenzunehmen, kam ihm nun bedeutungslos vor, verglichen damit, einem Mann zu begegnen, der seinen Vater gekannt hatte.
    Aber er beschloss, trotzdem am Rennen teilzunehmen. Die festgelegte Strecke führte in Hufeisenform um den Birkensee herum. Mitte Mai war dieser See für gewöhnlich ein schlammiger Halbsumpf, aber nun war der Wasserspiegel
vom heftigen Regen so angestiegen, dass seine Ausläufer beinahe das Zelt erreichten.
    Valentine grüßte Doyle und ein paar andere Mitschüler. Er hatte viele Bekannte, aber keine engeren Freunde. Als Mündel des Padre hielt ihn die Verantwortung für das Haus und die Schule davon ab, und als würde das nicht genügen, machte ihn zusätzlich seine Belesenheit unter diesen übermütigen Teenagern zwangsläufig zum Außenseiter. Er ging in den Wald und folgte dem Zwei-Meilen-Kurs, weil er ein wenig Zeit und Abgeschiedenheit brauchte, um nachzudenken. Er hatte sich nicht geirrt: Der Boden an dem großen Hügel westlich des Birkensees war glatt von lehmfarbenem Schlamm. Valentine blieb auf dem Hügel stehen und blickte über den leicht gewellten See zu dem großen Zelt. Dann spross in dem geheimnisvollen Garten seines Geistes, dort, wo seine besten Ideen wuchsen, ein Gedanke.
     
    Fünfzehn Jungen nahmen am Rennen teil, aber nur eine Handvoll hatte aus den anderen Wettbewerben genug Punkte für eine Chance auf den Preis. Sie trugen Latzhosen oder Lendenschurze aus Leder, und sie waren alle braun gebrannt und dünn, mit wirrem Haar und drahtigen Muskeln.
    »Auf die Plätze«, rief Ratsherr Gaffley den angespannten Teilnehmern zu. »Fertig – los!«
    Ein paar Jungen wären nach ein paar hundert Schritten beinahe stehen geblieben, als Valentine sich scharf nach rechts wandte und auf den See zuhielt. Er eilte auf eine langgezogene Halbinsel hinaus und sprang dann ins Wasser.
    Valentine schwamm mit kräftigen Zügen und hielt auf eine hohe Eiche auf der anderen Seite zu. Dieser Teil des Sees war etwa hundertfünfzig Meter breit, und er nahm
an, er würde etwa dann, wenn die anderen den schlammigen Hügel hinunterrutschten, auf der anderen Seite eintreffen.
    Und er hatte Recht. Er sprang triefnass aus dem See und eilte den Weg entlang, bevor der erste Läufer, Bobby Royce, auch nur aus dem

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