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Vampire Earth - Tag der Finsternis - Knight, E: Vampire Earth - Tag der Finsternis - Vampire Earth - Way of the Wolf

Titel: Vampire Earth - Tag der Finsternis - Knight, E: Vampire Earth - Tag der Finsternis - Vampire Earth - Way of the Wolf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
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zusammenbrach, als der Raserei-Virus die Vereinigten Staaten überwältigte. Der junge Evan war einer der wenigen, die gegen den Virus immun waren. Das schützte ihn zwar vor einem Tod, wie ihn mehr als drei Viertel der Bevölkerung der Vereinigten Staaten erlitten, aber gegen Krieg und Chaos, die folgten, halfen ihm seine Gene nicht. Er schloss sich dem Flüchtlingsstrom ins Marschland von Virginia an, wo er seine erste Begegnung mit den neuen Herren hatte. Er wurde Zeuge, wie ein Albinomann mit gelblichen Augen und einer sanften Stimme, der behauptete, ein »Notstandskommandant« zu sein, eine gesamte Familie in einem Hotelzimmer tötete. Der Junge wurde von einer Frau, die den »Notstandskommandanten« ebenfalls in Aktion gesehen hatte, nach Südwesten geflogen. Pankow hatte seine Eltern verloren und die Pilotin einen Sohn, was dazu führte, dass die beiden eine immer inniger werdende Mutter-Sohn-Beziehung eingingen.
    Die Pilotin war Jamie Kostos, eine ehemalige Journalistin, die einige der ersten Flugschriften über die kurische Herrschaft verfasst hatte. Ihre frühen Schriften, akkurat, was die Tatsachen anging, aber fehlgeleitet in der Analyse, bewirkten, dass die Weltenweber auf sie aufmerksam wurden. Durch sie wurde Evan ein Schüler der Weltenweber und ein Wolf.
    Als er Anfang zwanzig war, half Pankow bei der Gründung von Kommando Süd. Nun war er fünfzig und hatte
ein wettergegerbtes Gesicht und müde Augen, die Valentine an ein Karsh-Porträt von Ernest Hemingway erinnerten, das er einmal in einem der Bücher des Padre gesehen hatte. Pankow hatte es sich zur Aufgabe gemacht, eine neue Generation von Wölfen auszubilden, die den Kampf fortführen würden.
    An einem Nachmittag Ende Februar, als der Schnee den Schlamm rings um die kleine Hütte verbarg, belehrte Pankow seinen Aspiranten ausgerechnet über Tee.
    »Es ist viel zu leicht, wenn man draußen unterwegs ist, einfach nur Kaninchen und solches Zeug zu essen«, erklärte er und fuhr mit der Hand über die weichen Nadeln einer Bergfichte. »Besonders bei kaltem Wetter giert man nach Fleisch und Fett und vergisst alles andere. Weißt du, was Vitamine sind?«
    »Ja, Sir. Sie werden mit den Buchstaben A, B, C und so weiter bezeichnet«, antwortete David.
    »Als ich noch klein war, bekamen wir sie zum Frühstück in Form von kleinen Zuckerpillen. Beinahe alles war ›vitaminisiert‹. Jetzt ist es vor allem im Winter nicht mehr so einfach. Sieh dir diese Fichtennadeln an. Im Frühjahr schmecken die kleinen Knospen ziemlich gut; man kann sie einfach kauen. Aber wenn wir ein paar von diesen Nadeln abstreifen und daraus Tee kochen, erhältst du so viel Vitamin C wie von einer Orange. Hast du je eine Orange gegessen?«
    Valentine schüttelte den Kopf.
    »Schade. Süß und saftig wie eine Wassermelone, aber auch säuerlich. Jedenfalls, im Sommer ist das Grünzeug kein Problem; jeder Idiot kann Löwenzahn finden, die Blätter kauen und die Wurzeln braten, aber im Winter sieht das anders aus. Wenn du nicht genügend Vitamine bekommst, verlierst du die Zähne und kriegst Fieber. Und wenn dich der Skorbut nicht direkt umbringt, fängst du
dir einen Virus ein und stirbst daran. Trapper in Kanada sind daran gestorben; Karnickelfieber nannten sie das. Sie haben sich jeden Abend mit frischem Fleisch vollgestopft und sind trotzdem verhungert. Also solltest du, sei es unterwegs oder zu Hause, nie einfach nur Fleisch essen. Sorge für ausreichend Grünzeug, wenn dir dein Augenlicht und deine Zähne etwas wert sind.«
    »Wir könnten uns doch einfach bei Überfällen mehr Lebensmittel von den Kur holen«, schlug Valentine vor.
    Pankow verzog missbilligend das Gesicht. »Das ist nicht so einfach. Bevor du kämpfen kannst, brauchst du einen gesunden Geist und einen gesunden Körper. Ich weiß, das hier ist alles nicht einfach, aber bald wird dein Körper wie eine ganz neue Maschine sein. Wir versuchen, dich so stark wie möglich zu machen, so dass du wirklich fit bist, sobald du den Weg des Wolfs beschreitest.«
    »Wann wird das sein?«
    »Es steht mir nicht zu, das zu beurteilen. Und dir auch nicht, und auch nicht dem Hauptmann. Das überlassen wir dem alten Hexenmeister. Er beobachtet dich vielleicht jetzt gerade, oder vielleicht ist er auch in Mountain Home und berät den Gouverneur. Eins ist allerdings sicher – niemand, der ihm begegnet ist, war hinterher noch der Gleiche wie vorher.«
     
    Wie ein Dämon, der durch die Erwähnung seines Namens heraufbeschworen wird,

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