Vampire haben's auch nicht leicht: Argeneau Vampir 5
Marguerite. „So wie Sie es gelernt haben. Es ist reine Selbstverteidigung.”
„Also konnte der Saboteur ihn nicht vollkommen beherrschen?”
„Möglicherweise. Oder vielleicht konnte er Stephanos Erinnerung nicht vollständig löschen”, vermutete Marguerite. „Und statt das Risiko einzugehen, dass er ihn erkennt, hat er ihn lieber umgebracht. Oder er meinte zumindest, es getan zu haben.”
Jackie nickte und griff nach dem Brief, der aus Stephanos Brusttasche ragte. Doch dann hielt sie inne, als sie erkannte, dass sie das Messer immer noch in der Hand hielt. Eigentlich war es ein Brieföffner und kein Messer. Mit einer Grimasse setzte sie sich auf den Teppich neben den Schwerverletzten, zog den Brief aus seiner Tasche und öffnete ihn. Auf dem Blatt stand nur: Ein Freund von dir? Ich fürchte, er war im Weg. Die Nächste wird eine sein, die du selbst gewählt hast.
„Was steht da?”, fragte Vincent.
Jackie reichte ihm den Brief. Sie war vollkommen damit beschäftigt, was die Worte wohl bedeuten Jackie reichte ihm den Brief. Sie war vollkommen damit beschäftigt, was die Worte wohl bedeuten konnten. Der erste Teil war offensichtlich. Stephano musste den Saboteur überrascht haben und war nur deswegen umgebracht worden. Der letzte Satz beunruhigte sie jedoch.
„Die Nächste wird eine sein, die du selbst gewählt hast”, las Vincent laut. „Was zum Teufel soll das heißen?”
„Ich nehme an, er hat jetzt vor zu töten”, murmelte Jackie, und ihr Blick fiel auf den Mann am Boden. Stephano Notte konnte immer noch sterben. Und selbst wenn nicht, lag das nur daran, dass er verwandelt worden war. Der Saboteur hätte ihn sterben lassen und ging davon aus, dass er tot war.
„Ja, was bedeutet: Es wird eine sein, die ich selbst wähle?”, fragte Vincent erschüttert.
„Die Sie gewählt haben”, verbesserte Jackie ihn und schüttelte den Kopf. „Vergangenheitsform. Ich bin mir allerdings nicht sicher, was er damit meint.” Sie hatte zwar die eine oder andere Idee, wollte sie aber nicht gleich hinausposaunen, denn sie hoffte, keine davon würde eintreten. „Wann wissen wir, ob er überleben wird?”, fragte sie.
„Er wird überleben”, versicherte Marguerite. „Ich habe schon Leute in schlimmerer Verfassung gesehen, die es geschafft haben.”
„Also gut”, sagte Jackie langsam und sah wieder den Mann auf dem Boden an. Er war blass und regte sich nicht, und es fiel ihr schwer zu glauben, dass er nicht bereits tot war. Nur die Wunde an seiner Brust schien tatsächlich kleiner geworden zu sein. „Wie lange dauert eine Verwandlung?”, fragte sie. Dazu gab es in den Akten nur wenig Information.
„Das Schlimmste ist für gewöhnlich in den ersten vierundzwanzig bis achtundvierzig Stunden vorbei, aber es kann auch mal länger dauern. Das ist von dem Ausmaß der Wunden oder der Krankheit des Betreffenden abhängig”, antwortete Marguerite. „Danach wird er aufwachen, aber die Wandlung wird sich noch wochenlang hinziehen, bis sie vollkommen abgeschlossen ist.”
Jackie nickte. Sie interessierte, wann er aufwachte, denn dann würde sie den Namen des Saboteurs erfahren. Dann konnte sie den Mann finden und weitere Attentate verhindern. Sie runzelte die Stirn. In vierundzwanzig bis achtundvierzig Stunden konnte viel geschehen.
„Also gut.” Vincent stand abrupt auf. „Wir müssen ihn hier wegschaffen und in mein Haus bringen, um ihm weiteres Blut zu geben.”
„Es darf nur niemand erfahren, dass er überlebt hat”, sagte Jackie und stand ebenfalls auf.
„Dann wird ein Krankenwagen das Beste sein”, verkündete Marguerite. Als Jackie und Vincent sie ansahen, zuckte sie die Achseln. „Stephano war ein Sterblicher. Eine Ambulanz kommt sowieso. Und die Polizei. Sie werden ihn abholen.”
Jackie nickte. Wenn sie ihn einfach heimlich aus dem Gebäude schafften, würde der Saboteur nur annehmen, dass etwas nicht stimmte. Aber.... „Wie werden wir mit den Sanitätern fertig?”
„Tante Marguerite oder ich selbst könnten die Sanitäter manipulieren”, schlug Vincent vor. „Wir fahren mit und sorgen dafür, dass sie Stephano in mein Haus bringen. Dann löschen wir die Erinnerung der Sanitäter.”
„Das übernehme ich”, schlug Marguerite vor. „Auf diese Weise kannst du hierbleiben, dich mit der Polizei auseinandersetzen und dann dafür sorgen, dass dem Saboteur die Informationen zugespielt werden, nach denen er sucht.”
„Danke, Tante Marguerite”, murmelte Vincent, und Jackie ging
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