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Vampire küssen besser

Vampire küssen besser

Titel: Vampire küssen besser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Savannah Russe
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trüben Licht verstohlen um mich. Als ich nach oben kam, befand ich mich inmitten einer Latino-Gegend. Ich lief auf die großen Lagerhäuser zu, die die Gowanus Bay in Brooklyn säumten.
    Schließlich kam ich zu dem Haus, in dem Sam Bockerie wohnte, einem leeren Fabrikgebäude an einer Ecke mit Maschendraht vor den Fenstern. Die Eingangstür war unverschlossen. Ich trat ein, gelangte in einen Vorraum und entdeckte Briefkästen an der Wand. Bockeries Wohnung, stand auf einem mit Textmarker geschrieben, befand sich im dritten Stock. Allerdings erwartete mich am Ende des Vorraums eine Stahltür, die fest verschlossen war. Verdammter Mist, dachte ich, nun blieb mir keine andere Wahl. Ich streifte meine Kleidung ab und machte mich daran, mich zu verwandeln. Gleich darauf kehrte ich auf die Straße zurück und sah mich vorsichtig um. Weit und breit keine Menschenseele. Ich flog hoch zum dritten Stock, landete auf dem Fenstersims und spähte durch die verdreckten Fensterscheiben. Dahinter befand sich ein Loft, doch anders als bei Mr.Schneibel war es noch nicht fertiggestellt. Auf dem Boden erkannte ich eine Fräsmaschine und Werkzeug, an der Decke eine flackernde Leuchtröhre, die auf einen grauen Linoleumboden zuckende Schatten warf. In einer Ecke war das »Schlafzimmer«, das aus einer schrottreifen Kommode und einer Matratze auf dem Boden bestand. Man hätte denken können, dass dort Obdachlose hausten, wäre da nicht das Arsenal halbautomatischer Waffen an der Wand gewesen – und eine Arzttasche. Es war dieselbe Tasche, die ich in Bonaventures Wohnung gesehen hatte, und sie enthielt mit Sicherheit Rohdiamanten im Wert von zweihundert Millionen Dollar. Teufel noch mal, dachte ich. Also war Bockerie derjenige gewesen, der Issa und Tanya umgebracht hatte. Wieder ein Puzzlestück, das ich einfügen konnte.
    Während ich noch die Räumlichkeiten beäugte, tauchte Sam Bockerie in meinem Gesichtsfeld auf, mit einem großen Koffer, den er auf die Matratze warf, aufklappte und mit Kleidungsstücken aus der Kommode füllte. Er warf sie achtlos hinein, statt sie ordentlich zu falten. Auf seiner Stirn hatte sich Schweiß gebildet. Er wischte ihn nicht fort, sondern ließ sich schwer atmend auf einen Stuhl fallen, schüttelte den Kopf und fing an, Selbstgespräche zu führen. Hin und wieder blickte er zur Tür.
    Masken oder Statuen entdeckte ich nirgends, spürte jedoch ihre Gegenwart. Nach kurzer Überlegung riss ich den Maschendraht vom Fenster, ließ ihn auf die Straße fallen, trat das Fenster ein, brach durch den leeren Rahmen und landete wenige Meter vor Bockerie auf dem Boden.
    Er hatte den Kopf gehoben, als ich den Maschendraht abriss. Als ich in den Raum gestürzt kam, weiteten sich seine Augen vor Entsetzen. Sein Mund öffnete sich zu einem Schrei, doch kein Laut kam hervor. Stattdessen drückte er sich die Hand aufs Herz, sackte zu Boden und regte sich nicht mehr.
    Mein lieber Mann, dachte ich. Ich hatte ja schon alle möglichen Reaktionen auf mich erlebt und festgestellt, dass die meisten Menschen bei meinem Anblick ohnmächtig wurden, doch Bockeries Zustand sah nicht nach einer Ohnmacht aus. Eher hatte ich den Eindruck, dass er auf der Stelle gestorben war. Ich flog zu ihm, kniete mich nieder und fühlte nach seinem Puls. Nichts. Sam Bockerie war tot und hoffentlich auf geradem Weg zur Hölle, jenem Ort, an dem er für seine Verbrechen und Sünden büßen würde.
    Offiziell würde man seinen Tod wohl als Folge eines Herzinfarktes bezeichnen, doch ich wusste, woran er tatsächlich gestorben war, und warf einen Blick auf meine Uhr. Beinahe auf die Stunde genau vor zwei Tagen hatte er versucht, Bonaventure zu hintergehen, hatte die Diamanten gestohlen und die Stücke aus Schneibels Sammlung geraubt – eigentlich erstaunlich, wenn man bedachte, dass er mit Sicherheit wusste, was Bonaventure war. Ich hätte angenommen, dass selbst ein größenwahnsinniger Psychopath dessen übernatürliche Fähigkeiten fürchtete. Bonaventure hatte ihn verflucht und ihm zur Rückgabe der Kunstobjekte eine Frist von achtundvierzig Stunden gesetzt. In der neunundvierzigsten Stunde sollte er sterben. Den Fluch hatte Bockerie offenbar ernst genommen, deshalb hatte er immer wieder zur Tür geblickt. Nun, der Tod war pünktlich gewesen. Allerdings war er nicht durch die Tür, sondern durchs Fenster gekommen.
    Ich musste mir keine Vorwürfe machen, fand ich, Bockerie war vor Entsetzen gestorben. Bonaventures Fluch musste den Aberglauben geweckt

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