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Vampire küssen besser

Vampire küssen besser

Titel: Vampire küssen besser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Savannah Russe
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geliebter Pantherring. Die Erkenntnis traf mich wie ein Hieb.
    »O nein! Benny! Meine liebe, süße Benny!« Ich fing an zu weinen, kummervoll und zornig in einem, und verfluchte das Schicksal, das mir ein solches Unglück bescherte. »Darius!«, schrie ich. »Du mieses Schwein! Was hast du getan? Wie konntest du das tun?« Ich riss mir den Pullover vom Leib und schleuderte ihn durch den Raum. Dann sank ich auf die Knie, bedeckte mein Gesicht mit den Händen und schluchzte und fluchte abwechselnd. »Dafür wirst du mir büßen, Darius della Chiesa«, murmelte ich zuletzt. »Glaub nur nicht, dass du mir entkommst.«

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    Kapitel 14
    Wenn ihr in die Saat der Zeit sehen und sagen könnt, welches Korn wachsen wird und welches nicht, dann sprecht zu mir …
     
    Macbeth
    Shakespeare
     
     
    I ch schlief ruhelos und hörte im Traum eine Stimme, die sagte:
Was geschehen ist, ist
geschehen.
Rastlos wälzte ich mich hin und her und träumte, dass ich Benny anrufen wollte, aber ihr Anschluss war außer Betrieb, und der Telefonhörer zerschmolz in meiner Hand. In einem anderen Traum wanderte ich über einen Pfad durch einen dichten Wald und stieß auf ein Schild, auf dem ZU BENNY HIER ENTLANG stand. Ich folgte ihm, doch sie war nicht da. Stattdessen ertönte Darius’ Stimme, er rief meinen Namen. Ich lief darauf zu und sah, dass er von dunklen Gestalten angegriffen wurde und mich bat, ihn zu retten. Doch ich war wie gelähmt und konnte nur hilflos mit ansehen, wie er geschlagen wurde und zu Boden ging. Dann wurde ich wach und spürte, dass mein Herz raste. Voller Schuldgefühle dachte ich daran, dass ich Benny mit Darius bekannt gemacht hatte, und begann zu weinen, bis die Tränen mein Kopfkissen durchnässten.
    Als es Abend wurde, stand ich auf, verzweifelt und kopflos wie eine Motte, die ein ums andere Mal gegen eine erleuchtete Fensterscheibe stößt. Vielleicht hätte ich nicht Spionin werden sollen. Vielleicht wäre es besser gewesen, auf der Stelle zu sterben, anstatt dieses Leid ertragen zu müssen. Doch unterdessen ging mir immer wieder der Spruch durch den Sinn:
Was
geschehen ist, ist
geschehen,
und ich versuchte, mich zusammenzunehmen. Ich war nicht der Typ, der sich endlos in seinem Jammer suhlte. »Komm drüber weg«, hatte meine Mutter stets gesagt. »Nimm die Sache in die Hand, statt dich sinnlosen Wünschen hinzugeben.«
    Ich wollte überleben, und dazu musste ich das tun, was ich mir anfänglich vorgenommen hatte, nämlich mein Geschick, meine Kraft und meinen Verstand einsetzen, um mich und andere zu schützen. An dem Gedanken hielt ich mich fest, während ich versuchte, den Rachedurst zu bekämpfen. Jedes Mal, wenn ich an Darius’ Besessenheit dachte, an sein irregeleitetes Trachten, Vampire zu töten, packte mich blinde Wut. Dann wünschte ich mir nichts sehnlicher, als es ihm heimzuzahlen.
    Nach einer Weile raffte ich mich auf und hörte meinen Anrufbeantworter ab. Wie Darius vorhergesagt hatte, hatte J am Abend zuvor versucht, mich zu erreichen, um zu verkünden, dass sich im Moment noch nichts abspielen würde. Er klang extrem aufgebracht, als er merkte, dass ich nicht in meiner Wohnung saß, um auf seinen Anruf zu warten. Ich rief ihn nicht zurück. Meine Mutter hatte ebenfalls angerufen, nachgefragt, wo ich sei, und mir aufgetragen, mich bei ihr zu melden. Gut, sie musste ich ohnehin anrufen, um sie auf Catharine vorzubereiten. Selbst wenn sich Catharine nicht bei ihr meldete, würde Mar-Mar sich vermutlich auf meinen Anruf hin mit einer Tüte Bio-Obst und einem Haufen guter Ratschläge in der Wohnung an der Park Avenue einfinden.
    Ich wählte Bennys Nummer und hoffte, alles sei nur ein schrecklicher Irrtum gewesen, doch ebenso wie in meinem Traum konnte ich sie nicht erreichen. Wenn ich es in ihrer Wohnung versuchte, landete mein Anruf auf dem Anrufbeantworter, wenn ich ihre Handynummer wählte, lief er auf die Mailbox. Ich zwinkerte meine Tränen fort und fragte mich, ob J bereits wusste, dass sie nicht mehr lebte. Ich selbst wollte es ihm nicht sagen. Ich wollte nicht zugeben müssen, dass sein Urteil über Darius richtig gewesen war und ich das Team gefährdet hatte. Wenn ich doch nur auf ihn gehört hätte! Dennoch hatte ich keine Lust, mir sein »Habe ich es Ihnen nicht gesagt?« anzuhören.
    Die Abendstunden dehnten sich wie eine Straße nach Nirgendwo. Ich konnte entweder sitzen bleiben und darauf warten, dass mir mit einem Anruf mitgeteilt wurde, ich solle mich aufmachen, die Terroristen

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