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Vampire küssen besser

Vampire küssen besser

Titel: Vampire küssen besser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Savannah Russe
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welches, wollte man mir nicht sagen. Ich hätte Himmel und Erde in Bewegung gesetzt, um Näheres herauszufinden, doch bislang hatte Darius mit keinem Zeichen angedeutet, dass ich ihn besuchen durfte. Aber er hatte mich ja nicht einmal sehen wollen, als er dachte, er läge im Sterben. Die Erinnerung schmerzte mich noch immer und würde es noch für lange Zeit tun.
    Um mich abzulenken, hatte ich mir Peelings, Gesichtskosmetik, Pediküre und Maniküre gegönnt, ebenso wie eine zweite Tahiti-Massage. Ich war shoppen gegangen – normalerweise die beste Therapie für eine Frau –, hatte unentwegt meine Kreditkarte gezückt, doch wenn ich meine Einkäufe zu Hause ausbreitete, bedeuteten sie mir nichts mehr.
    Um etwas halbwegs Vernünftiges zu tun, rief ich den Limousinen-Service aus Bonaventures Kurzwahlspeicher an, gab mich als Polizistin aus und erkundigte mich nach der letzten Fahrt. Wieder ein Eintrag auf der langen Liste meiner Sünden, die mir eines Tages vorgehalten werden würden.
    Es meldete sich eine weibliche Stimme, die bestätigte, ja, die Fahrt hätten sie übernommen.
    »Wissen Sie, wer der Fahrgast war?«
    »Nein«, kam es zurück. »Aber ich könnte den Fahrer fragen. Es ist zwar schon eine Weile her, doch falls der Gast ein Stammkunde war, erinnert er sich vielleicht noch an ihn. Soll ich Sie zurückrufen?« Ich gab ihr meine Handynummer.
    Ehe ich auflegte, fragte ich noch: »Wissen Sie, wohin die Fahrt ging?«
    »Zur Central Station. Jedenfalls steht es so auf unserer Liste.«
    Ich bedankte mich und dachte nach. Catharine hatte gesagt, Bockerie sei mit einem Lieferwagen unterwegs gewesen. Also hatte er die Limousine nicht in Anspruch genommen. Auch von den anderen Bewohnern des Penthouse kam niemand in Frage. Wer zum Teufel war dann zur Central Station gefahren? Ich war noch zu keinem Ergebnis gekommen, da meldete sich der Limousinen-Service zurück, und dieselbe weibliche Stimme erklärte, der Fahrer habe mit Bonaventures Dienstbotin gerechnet, doch die sei nicht erschienen.
    »Wer denn?«
    »Zwei jüngere Männer. Der Fahrer sagt, einer hatte einen blonden Pferdeschwanz.«
    Verwundert legte ich auf. Offenbar war Darius, ohne mir etwas zu sagen, mit einem Verbündeten in der Wohnung aufgetaucht. Dass Bockerie die Diamanten gestohlen hatte, stand fest, aber bisher war ich immer davon ausgegangen, dass er auch Issa und Tanya ermordet hatte. Aber vielleicht hatten Darius und sein Kumpan die Wohnung als Exekutionskommando betreten, eiskalt die Morde begangen und waren ebenso eiskalt mit der Limousine eines ihrer Opfer wieder davongefahren. Womöglich war Bockerie danach erschienen, hatte die Toten erblickt und die Diamanten an sich gerafft … Nun, die Antworten würde ich wohl nie erfahren. Nur der Gedanke, dass ich Darius die Tür geöffnet hatte, der machte mir zu schaffen, denn ohne mich wären Issa und Tanya noch am Leben.
    J meldete sich zwei Wochen nach der »Attacke der Vampir-Brigade«, wie Cormac unseren Einsatz inzwischen nannte. (Cormac hatte mich angerufen, um zu berichten, dass er die Rolle bekommen hatte, aber schon in der ersten Folge sterben würde.) J sagte, Darius liege in einer Privatklinik in Staten Island, gab die Adresse durch und erklärte, mein Besuch werde dort an diesem Abend erwartet. Ich bedankte mich.
    Daraufhin murmelte J vor dem Auflegen etwas wie: »Bedanken Sie sich nicht zu früh.«
     
    Am Abend ging ich meine jüngsten Einkäufe durch und entschied mich für einen pinkfarbenen Pulli und ein klassisches schwarzes Chanel-Kostüm mit langem Rock. Ich wollte stilvoll aussehen, nicht sexy. Dann sprühte ich einen zarten Chanel-Duft auf, stieg in die bestellte Limousine und fuhr nach Staten Island. Es war eine lange Fahrt, und so hatte ich ausgiebig Zeit, mir die schrecklichsten Szenarien auszumalen. Der Wagen hielt an einer baumbestandenen Allee, vor einer Reihe ehrwürdiger Gebäude. Pudriger Schnee bedeckte die Straße, und aus den weihnachtlich geschmückten Fenstern kam sanft leuchtendes Licht. Auf dem Bürgersteig entdeckte ich Spuren von Katzenpfoten, die aussahen wie gefallene Pflaumenblüten.
    Das Krankenhaus selbst glich einem anonymen Bürogebäude. Es gab nicht einmal ein Hinweisschild, lediglich eine Hausnummer aus Messing an der Eingangstür. Sie war verschlossen. Ich drückte auf die Klingel und wartete auf den Summer.
    Die Tür öffnete sich zu einem Wartezimmer mit Plastikstühlen. Auf dem Tisch lagen die obligatorischen Zeitschriften, und in einer Ecke

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