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Vampire küssen besser

Vampire küssen besser

Titel: Vampire küssen besser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Savannah Russe
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stand ein verloren wirkender künstlicher Weihnachtsbaum. Der Empfang befand sich hinter einer dicken Glastrennscheibe und erstreckte sich über eine Wand. Ich trat an das Guckloch und trug mein Anliegen vor. Es sah aus, als wäre ich in einen Hochsicherheitstrakt geraten, denn hinter der Glasscheibe standen zwei Wachen mit Maschinengewehren. Ein dritter Wachmann – unbewaffnet – bediente den Empfang und suchte auf einer Liste nach meinem Namen. Ohne Genehmigung und Sicherheitskontrolle hatte hier anscheinend niemand Zutritt. Ich wurde in einen angrenzenden Raum gebeten, der erneut mit Summer geöffnet wurde. Dort nahmen die beiden bewaffneten Männer mir die Fingerabdrücke ab, fotografierten mich, überreichten mir ein Namensschild und erklärten, wie man zu Darius’ Zimmer gelangte. Sie begegneten mir jedoch freundlich, wahrscheinlich weil ich einen aufgelösten und unglücklichen Eindruck machte.
    »Della Chiesa kommt wieder auf die Beine«, sagte einer gutmütig. »Ist wohl nur eine Frage der Zeit.«
    »Ist er bei Bewusstsein?«
    »Mal ja, mal nein. Manchmal ist er hellwach. Meistens in der Nacht. Dann hört man im Vorbeigehen, dass der Fernseher läuft. Es hat ihn schlimm erwischt, deshalb schläft er viel. Meistens tagsüber, denn Licht scheint ihn zu stören. Doch wenn er schläft, hat er schlechte Träume. Armer Junge! Er steht unter Beruhigungsmitteln, nicht dass Sie sich wundern, wenn er nur still daliegt. Er redet nicht gern, doch auf Fragen gibt er Antwort. Er ist traumatisiert, aber er kommt ja auch aus einem Kampfeinsatz. Doch keine Sorge, wir haben genügend Psychiater. Wahrscheinlich freut er sich, wenn ihn eine hübsche Dame besucht.«
    Darauf hätte ich zwar nicht gewettet, doch ich bedankte mich höflich. Wenig später trat ich durch die nächste Tür. Vor mir lag ein langer düsterer Gang.
    Ich kam mir vor wie eine Gefangene, die ihrer letzten Zelle entgegengeht. Es war niemand zu sehen und zu hören, lediglich meine Absätze klackten auf dem grünlichen Linoleum. Die Wände waren ebenfalls grünlich gestrichen, es war der Farbton, der auch in Regierungsgebäuden vorherrschte. Vielleicht war ich in einem dieser gesicherten Häuser gelandet, die die amerikanischen Geheimdienste Menschen, die Schutz brauchten, zur Verfügung stellten. Die Türen links und rechts waren geschlossen. Ich bog um eine Ecke und näherte mich Darius’ Zimmer. Seine Tür stand ein kleines Stück offen, und ich konnte das flackernde Licht eines ohne Ton laufenden Fernsehers erkennen. Ich verharrte mit pochendem Herzen.
    Darius schlief auf der Seite, mit dem Gesicht zur Tür. Selbst in dem schwachen Licht wirkte seine Haut weiß, doch seine Züge waren entspannt und weich.
    Stumm dankte ich dem Himmel, dass er schlief, denn das machte mein Vorhaben leichter. Zwar hätte ich gern mit Darius gesprochen, doch vorrangig war ich gekommen, um ihn erneut zu beißen. In jener Nacht bei den Containern hatte ich ihm den »Kuss des Lebens« gegeben, doch um jemanden in einen Vampir zu verwandeln, reichte ein Biss nicht aus. Zurzeit schwebte Darius in einem Zwischenstadium, war weder Mensch noch Vampir. Ich wollte jedoch, dass er dieselben Fähigkeiten wie ich besaß, die gleichen Gaben und auch die Flügel, um sich nachts in die Lüfte zu erheben. Vielleicht fiel es ihm dann leichter, sein neues Ich zu akzeptieren. Seinen Beruf konnte er, wenn er wollte, weiter ausüben, doch seine zweite Natur musste er natürlich verbergen. Mein Blick wanderte zu dem Tropf an Darius’ Bett. Zufrieden stellte ich fest, dass er noch immer Bluttransfusionen bekam. Später würde er lernen müssen, sich aus eigenen Kräften zu ernähren, das Tageslicht zu meiden, würde sich überhaupt die tausend Dinge aneignen müssen, die ein Vampir braucht, um zu überleben.
    Indem ich all meinen Mut zusammennahm, trat ich ins Zimmer und drückte die Tür hinter mir zu. Lautlos schlich ich mich zu Darius’ Bett und verspürte bei seinem Anblick Spuren der vertrauten Erregung. Behutsam und mit klopfendem Herzen legte ich mich neben ihn und strich zärtlich über seine nackte Schulter. Dann richtete ich mich auf, suchte mit den Lippen die Schlagader und biss zu. Ich trank lange und stetig, voller Gier nach dem Lebenssaft, der in meine Adern floss. Erst als ich meine blutigen Lippen löste, erkannte ich, dass Darius’ Augen offen standen.
    Noch ehe ich etwas sagen konnte, küsste er mich hungrig, drehte mich auf den Rücken, griff unter meinen Rock und zerrte

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