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Vampire schlafen fest

Vampire schlafen fest

Titel: Vampire schlafen fest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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nach, bis ich ihn aus dem Blick verlor. Er drehte sich kein einziges Mal nach mir um.
    Meine Stimmung war ohnehin anfällig gewesen, und diese Begegnung brachte sie vollends auf den absteigenden Ast. Ich trottete zum Fahrstuhl, entschlossen, diese verdammte Krankenstation zu finden. Die Königin hatte mich nicht per Pager zu sich beordert. Vermutlich saß sie mit anderen Vampiren zusammen, versuchte zu ergründen, wer den Wetterzauberer angeheuert hatte, und feierte ansonsten ihr Glück: kein weiterer Prozess, ein eindeutiges Erbe und die Möglichkeit, ihren geliebten Andre mit Macht zu versehen. Lief doch alles rosig für die Königin von Louisiana. Ich versuchte, mich nicht zu ärgern. Oder hatte ich ein Recht dazu?
    Hmmm, mal sehen. Ich hatte geholfen, den Prozess zu beenden, auch wenn ich nicht damit gerechnet hatte, dass er ein so endgültiges und vollständiges Ende nehmen würde wie für den unseligen Henrik, zum Beispiel. Und da die Königin freigesprochen wurde, hatte sie das Erbe erhalten, genau so wie im Ehevertrag versprochen. Na, und wer hatte die Idee mit Andre gehabt? Und auch mit dem Zauberer hatte ich recht behalten. Okay, vielleicht hätte ich mich ein bisschen über mein eigenes, weniger wohlwollendes Schicksal ärgern können. Außerdem würde ich mich früher oder später zwischen Quinn und Eric entscheiden müssen, ohne selbst irgendeine Schuld daran zu tragen. Ich hatte ziemlich lange mit einer Bombe in Händen dagestanden. Die Antike Pythia, der die meisten Vampire mit Ehrfurcht begegneten, war nicht gerade Mitglied meines Fanclubs. Und ich wäre fast von einem Pfeil getötet worden.
    Na ja, ich hatte schon schlimmere Abende erlebt.
    Schließlich erreichte ich die Krankenstation, die einfacher zu finden war als befürchtet, denn die Tür stand offen, und ich hörte ein vertrautes Lachen. Ich trat ein und sah Quinn mit der hübschen jungen Frau sprechen, die wohl Bettina sein musste, und mit dem Schwarzen, der sicher Hondo war. Zu meiner Überraschung war auch Clovache dort. Sie hatte ihre Waffen nicht abgelegt, wirkte aber lässig wie ein Typ, der die Krawatte gelockert hatte.
    »Sookie«, sagte Quinn und lächelte mich an, was die beiden Gestaltwandler nicht taten. Ich war eindeutig eine unwillkommene Besucherin.
    Aber die anderen konnten mir egal sein. Ich war hier, um den Mann zu sehen, der mir das Leben gerettet hatte. Ich ging lächelnd auf ihn zu, setzte mich auf den Plastikstuhl neben seinem Bett und nahm seine Hand.
    »Sag mir, wie's dir geht.«
    »Als hätte ich gerade noch mal Glück gehabt«, sagte Quinn. »Aber bald geht es mir wieder besser.«
    »Würden Sie uns einen Augenblick entschuldigen?«, fragte ich äußerst höflich und sah die anderen drei im Zimmer an.
    »Ich gehe wieder Kentucky bewachen«, erklärte Clovache und verschwand. Vielleicht hatte sie mir sogar noch kurz zugezwinkert. Bettina wirkte etwas verstimmt, wie eine Studentin, die selbst unterrichtet hatte und deren Dozent jetzt zurückkam und die Autorität wieder an sich riss.
    Hondo warf mir einen dunklen Blick zu, in dem mehr als nur die Andeutung einer Drohung lag. »Behandeln Sie ihn gut«, sagte er. »Und strengen Sie ihn nicht zu sehr an.«
    »Auf keinen Fall«, erwiderte ich. Und weil ihm kein Grund einfiel, um zu bleiben, und Quinn offensichtlich mit mir reden wollte, ging auch er.
    »Mein Fanclub wird größer und größer«, sagte ich, während ich ihnen nachsah. Ich stand auf und schloss die Tür. Solange kein Vampir oder Barry draußen stand, waren wir ziemlich unter uns.
    »Ist das die Stelle, an der du mich wegen des Vampirs fallen lässt?«, fragte Quinn. Alle Gutmütigkeit war aus seinem Gesicht gewichen, er lag reglos da.
    »Nein. Das ist die Stelle, an der ich dir erzähle, was passiert ist, du mir zuhörst und wir dann darüber reden.« Das alles sagte ich, als wäre ich völlig sicher, dass er mir folgen würde. Doch davon war ich weit entfernt, und mein Herz schlug mir bis in den Hals hinauf, während ich auf seine Antwort wartete. Schließlich nickte er, und ich schloss erleichtert die Augen, während ich seine Linke mit beiden Händen umklammert hielt. »Okay«, sagte ich, riss mich zusammen und begann, die ganze Geschichte zu erzählen. Hoffentlich würde Quinn erkennen, dass Eric wirklich das kleinere Übel von zweien gewesen war.
    Quinn zog seine Hand zwar nicht zurück, doch er machte auch keine Anstalten, meine zu halten. »Du bist mit Eric verbunden«, sagte er.
    »Ja.«
    »Du hast

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