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Vampire schlafen fest

Vampire schlafen fest

Titel: Vampire schlafen fest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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außerordentlich gut gemacht.«
    »Na, großartig! « Doch ich riss mich zusammen. »Tut mir leid. Ich weiß, das sollte ein Kompliment sein. Aber so gut fühle ich mich nun mal nicht, immerhin ist sie gestorben. Und ich habe sie da einfach liegen lassen, auch wenn's das einzig Sinnvolle war.«
    »Du hast zu viele Skrupel.«
    »Ja.«
    Ein Klopfen an der Tür. Weil Eric sich nicht rührte, ging ich hin und öffnete. Nein, nein, das hatte nichts mit Sexismus, sondern etwas mit dieser Vampirhierarchie zu tun. Und ich war nun mal eindeutig der Underdog im Zimmer.
    Vor der Tür stand Bill - na super. Das hatte mir zu meinem Glück an diesem Tag gerade noch gefehlt. Ich trat zur Seite und ließ ihn ein, denn verflixt noch mal, ich musste Eric ja wohl nicht erst fragen, oder?
    Bill sah mich von oben bis unten an, wohl um zu prüfen, ob meine Kleider alle am richtigen Platz waren. Dann ging er ohne ein Wort an mir vorbei. Herrgott, ich verdrehte die Augen - und hatte dann eine brillante Idee: Anstatt zu weiteren Diskussionen ins Zimmer zurückzukehren, trat ich auf den Flur und schloss die Tür hinter mir. Eilig lief ich davon, schnappte mir einen Fahrstuhl, und keine zwei Minuten später schloss ich schon meine eigene Tür auf.
    Ende des Problems.
    Ich war einigermaßen stolz auf mich.
    Carla war in unserem Zimmer, mal wieder nackt.
    »Hi«, grüßte ich sie. »Zieh dir bitte was an.«
    »Hey. Na klar, wenn's dich stört«, sagte sie ziemlich entspannt und zog einen Bademantel über. Wow. Ende eines weiteren Problems. Direkte Handlungen, ehrliche Aussagen, offensichtlich waren genau das die Dinge, die mir das Leben erleichterten.
    »Danke«, sagte ich. »Siehst du dir gar nicht diese Gerichtsverhandlungen an?«
    »Menschliche Freundinnen sind da nicht erwünscht«, erwiderte Carla. »Wir haben frei. Gervaise und ich gehen später in einen Nachtclub. Irgend so einen richtig extremen Schuppen namens Kiss & Biss.«
    »Sei vorsichtig«, sagte ich. »Es kann richtig schlimm enden, wenn zu viele Vampire und ein, zwei blutende Menschen zusammenkommen.«
    »Mit Gervaise werde ich schon fertig«, meinte Carla.
    »Nein, wirst du nicht.«
    »Er ist völlig verrückt nach mir.«
    »Bis er nicht mehr völlig verrückt ist. Oder bis ein älterer Vampir ein Auge auf dich wirft und Gervaise in einen echten Konflikt gerät.«
    Eine Sekunde lang wirkte sie verunsichert, eine Miene, die man bei Carla vermutlich nicht allzu oft zu sehen bekam.
    »Was ist mit dir? Ich habe gehört, du hast jetzt eine Verbindung mit Eric.«
    »Nur eine Zeit lang«, sagte ich entschlossen. »Das vergeht wieder.«
    Ich begleite nie wieder Vampire irgendwohin, versprach ich mir selbst. Ich habe mich von dem vielen Geld und der aufregenden Reise dazu verführen lassen. Aber ich werde es nie wieder tun. Gott ist mein Zeuge ... Doch dann musste ich lachen. Tja, eine Scarlett O'Hara war ich wirklich nicht. »Den Hunger werde ich nie wieder spüren«, sagte ich zu Carla.
    »Wieso, hast du zu viel gegessen?« Sie starrte in den Spiegel, weil sie sich die Augenbrauen zupfte.
    Ich lachte. Und konnte gar nicht mehr aufhören.
    »Was ist los mit dir?« Carla fuhr herum und musterte mich besorgt. »Du bist nicht du selbst, Sookie.«
    »Das ist bloß der Schock«, sagte ich und musste nach Luft schnappen. »Ist in einer Minute vorbei.« Es dauerte eher zehn Minuten, bis ich mich wieder unter Kontrolle hatte. Ich war verpflichtet, bei den juristischen Sitzungen zu erscheinen, und offen gesagt, war mir das auch ganz recht, dann hatte ich wenigstens keine Zeit zum Grübeln. Ich wusch mir das Gesicht, legte etwas Make-up auf und zog mich um: eine bronzene Seidenbluse zu tabakbrauner Hose mit passender Strickjacke und braune Lederpumps. Und dann machte ich mich mit dem Zimmerschlüssel in der Hosentasche und einem erleichterten Abschiedsgruß von Carla auf die Suche nach dem Verhandlungsraum.

       Kapitel 17
    Die Vampirin Jodi war ziemlich beeindruckend. Sie erinnerte mich an Jael aus der Bibel. Jael, eine entschlossene Frau des Volkes Israel, schlug dem feindlichen Hauptmann Sisera mit einem Hammer einen Zeltpflock durch die Schläfe, wenn ich mich richtig erinnerte. Sisera schlief, als Jael ihre Tat vollbrachte, genau wie Michael, als Jodi ihm einen Fangzahn herausbrach. Bei Jodis Namen musste ich zwar immer kichern, aber ich erkannte in ihr eine stählerne Kraft und Entschlossenheit, die mich sofort auf ihre Seite zogen. Na, hoffentlich durchschauten die Richter das

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