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Vampire schlafen fest

Vampire schlafen fest

Titel: Vampire schlafen fest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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Sekunde des Abends genießen sollte.
    »Ich hege keinen Groll gegen Sie«, sagte Russell. »Zum Glück bin ich mit Humor gesegnet, und zum Glück konnte ich die verdammte Lorena kein bisschen leiden. Ich hatte ihr das Zimmer in dem Nebengebäude vermietet, weil ich sie schon seit ein, zwei Jahrhunderten kannte. Aber sie war immer ein Miststück gewesen.«
    »Wenn Sie also nicht böse sind, noch eine Frage«, sagte ich. »Warum erstarren eigentlich immer alle so in Ehrfurcht vor Quinn?«
    » Sie haben den Tiger beim Schwanz gepackt und wissen es nicht?« Russell wirkte amüsiert und interessiert zugleich. »Ich habe keine Zeit, Ihnen jetzt die ganze Geschichte zu erzählen, ich muss zu meinem zukünftigen Ehemann. Nur so viel, Miss Sookie, Ihr Freund hat einer ganzen Menge Leute zu einer ganzen Menge Geld verholfen.«
    »Danke«, sagte ich etwas verwirrt, »und alles Gute für Sie und, äh, Mr Crowe. Ich hoffe, Sie werden sehr glücklich miteinander.« Weil Händeschütteln unter Vampiren nicht üblich war, verbeugte ich mich und trat schnell und solange wir noch auf so gutem Fuß miteinander standen den Rückzug an.
    Plötzlich stand Rasul neben mir. Er lachte, weil ich zusammenzuckte. Herrje, diese Vampire! An die Art Humor würde ich mich nie gewöhnen.
    Bislang hatte ich Rasul nur in der Kluft der Sicherheitsleute der Königin erlebt. Heute Abend hatte er eine andere Uniform an, die aber auch ziemlich militärisch wirkte, irgendwie kosakenartig. Er trug eine langärmlige Tunika und eng geschnittene Hosen in dunklem Pflaumenblau mit schwarzen Besätzen und glänzenden Messingknöpfen. Rasul war von Natur aus tiefbraun und hatte die großen, feuchten Augen und das schwarze Haar eines Mannes aus dem Nahen Osten.
    »Ich hatte schon gehört, dass Sie auch hier sein sollen. Schön, Sie zu sehen«, sagte ich.
    »Die Königin hat Carla und mich vorausgeschickt«, erklärte er mit seinem leicht exotischen Akzent. »Sie sind ja hübscher als je zuvor, Miss Sookie. Wie gefällt's Ihnen denn bis jetzt auf der Konferenz?«
    Seine Flirterei ignorierte ich einfach mal. »Was ist mit der Uniform?«
    »Wenn Sie meinen, was das für eine Uniform ist: Das ist die neue Hausuniform der Königin«, sagte er. »Die tragen wir statt unserer Sicherheitskluft, wenn wir nicht draußen auf der Straße patrouillieren. Schick, was?«
    »Richtig stylisch«, erwiderte ich, und er lachte.
    »Gehen Sie zur Zeremonie?«, fragte er.
    »Ja, sicher. Ich habe noch nie eine Vampirhochzeit gesehen. Übrigens, Rasul, das mit Chester und Melanie tut mir sehr leid.« Die beiden hatten in New Orleans mit Rasul zusammen Wache geschoben.
    Einen Augenblick lang wich alle Fröhlichkeit aus dem Gesicht des Vampirs. »Tja«, sagte er schließlich nach einem angespannten Schweigen. »Statt meiner alten Freunde habe ich jetzt einen Ex-Pelzträger.« Ein recht einsam wirkender Jake Purifoy kam auf uns zu, in der gleichen Uniform wie Rasul. Er hatte noch nicht gelernt, die gelassene Miene, diese zweite Natur der Untoten, aufzusetzen. Dazu war er noch nicht lange genug Vampir.
    »Hi, Jake«, begrüßte ich ihn.
    »Hi, Sookie«, erwiderte er verloren, aber hoffnungsfroh.
    Rasul verbeugte sich vor uns beiden und ließ mich mit Jake einfach allein. Herrje, das erinnerte mich entschieden zu stark an die Grundschule. Jake war wie ein kleiner Junge, der in den falschen Klamotten und mit einem merkwürdigen Lunchpaket in die Schule kommt. Und als so eine Art Vampir-Werwolf-Kombi hatte er sich's mit beiden Cliquen von vornherein gründlich verdorben. Da könnte er auch gleich versuchen, Knoblauch-Gourmet zu werden.
    »Hatten Sie schon Gelegenheit, mit Quinn zu sprechen?«, fragte ich, weil mir nichts Besseres einfiel. Jake war Quinns Mitarbeiter gewesen, bevor seine Verwandlung ihn quasi aus dem Job herauskatapultiert hatte.
    »Nur mal kurz Hallo gesagt im Vorbeigehen«, sagte Jake. »Das ist einfach nicht fair.«
    »Was?«
    »Dass er akzeptiert wird, egal, was er getan hat, und ich exkludiert werde.«
    Ich wusste, was exkludiert bedeutet, weil der Begriff mal das »Wort des Tages« in meinem Kalender gewesen war. Aber meine Gedanken blieben trotzdem daran hängen, weil der eigentliche Sinn von Jakes Bemerkung mich irgendwie aus dem Gleichgewicht brachte. »Egal, was er getan hat?«, fragte ich. »Was soll das heißen?«
    »Na, Sie wissen doch Bescheid über Quinn«, sagte Jake, und ich hätte ihn am liebsten gepackt und geschüttelt.
    »Die Hochzeit beginnt!«, rief Quinn mit

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