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Vampire schlafen fest

Vampire schlafen fest

Titel: Vampire schlafen fest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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wunderschön vom Schwarz der Kleidung ab, und sein Gesicht war feierlich und gebieterisch, ganz wie man es von einem Geistlichen erwartet.
    »Wir sind hier, um die Verbindung dieser beiden Könige zu bezeugen«, begann er, und jedes seiner Worte trug bis in den letzten Winkel des Saals. »Russell und Bart haben sich, sowohl mündlich als auch schriftlich, verpflichtet, ihre Staaten für die nächsten einhundert Jahre miteinander zu verbinden. Einhundert Jahre lang dürfen sie niemand anderen heiraten. Und sie dürfen auch keine Allianzen mit anderen eingehen, solange diese Allianzen nicht im gegenseitigen Einverständnis beschlossen und besiegelt werden. Jeder muss dem anderen mindestens einen ehelichen Besuch im Jahr abstatten. Das Wohlergehen von Russells Königreich muss für Bart gleich nach dem seines eigenen Staates kommen, und das Wohlergehen von Barts Königreich muss für Russell gleich nach dem seines eigenen Staates kommen. Russell Edgington, König von Mississippi, sind Sie bereit, diese Verbindung einzugehen?«
    »Ja, das bin ich«, sagte Russell laut und deutlich und hielt Bart seine Hand hin.
    »Bartlett Crowe, König von Indiana, sind Sie bereit, diese Verbindung einzugehen?«
    »Ja«, sagte Bart und ergriff Russells Hand.
    Dann trat Quinn vor, kniete nieder und hielt einen Kelch unter die miteinander verbundenen Hände. Eric zog einen Dolch hervor und ritzte so rasch, dass man die Bewegungen gar nicht voneinander unterscheiden konnte, den beiden die Handgelenke auf.
    Oh, igitt . Während das Blut der beiden Könige in den Kelch tropfte, schimpfte ich mit mir selbst. Dass es bei einer Vampirhochzeit nicht unblutig zugehen würde, hätte ich mir ja wohl denken können.
    Und tatsächlich. Als die Wunden sich wieder schlossen, nahm Russell einen Schluck aus dem Kelch und reichte ihn Bart, der ihn leerte. Dann küssten sich die beiden, wobei Bart den kleineren Mann zärtlich umfangen hielt. Und dann küssten sie sich noch ein wenig länger. Anscheinend machte diese Blutmischerei Vampire ganz heiß.
    Ich sah Jake an. Ab ins Bett , sagte er lautlos, und ich senkte den Blick, um mein Lächeln zu verbergen.
    Schließlich setzten die beiden Könige mit der feierlichen Unterzeichnung der Eheverträge die Zeremonie fort. Die Vampirin im Geschäftskostüm erwies sich als Rechtsanwältin aus Illinois, denn der Vertrag musste von einem Juristen aus einem anderen Bundesstaat aufgesetzt werden. Mr Cataliades, der ebenfalls ein neutraler Rechtsanwalt war, unterschrieb die Verträge nach den Königen und der Vampirin.
    Eric stand in all seiner schwarz-goldenen Pracht da, als seine Pflicht erfüllt war, und als die Schreibfedern wieder auf dem Tisch lagen, rief er: »Diese Ehe ist auf einhundert Jahre heilig!« Hochrufe erklangen, aber weil Vampire auch in puncto Jubelgeschrei nicht allzu groß waren, ließen vor allem die Menschen und die anderen Supras in der Menge die beiden Könige hochleben. Die Vampire murmelten beifällig - nicht ganz das Gleiche, aber vermutlich das Beste, das sie beisteuern konnten.
    Ich musste unbedingt noch herausfinden, wodurch Eric sich als Priester, oder wie immer sie den Geistlichen nannten, qualifiziert hatte. Doch zuerst wollte ich Jake dazu bringen, mir von Quinn zu erzählen. Er mischte sich gerade unter die Leute und versuchte, sich davonzustehlen, doch ich hatte ihn ziemlich schnell eingeholt. So gut war er als Vampir noch nicht, dass er mir entkommen konnte.
    »Jetzt reden Sie schon«, sagte ich, und er tat, als wüsste er nicht, wovon ich spreche. Doch er sah wohl meiner Miene an, dass ich ihm das nicht abkaufte.
    Während alle um uns herum sich bemühten, sich nicht wie die Wilden auf das geöffnete Büfett zu stürzen, wartete ich auf Quinns Geschichte.
    »Ich kann einfach nicht glauben, dass er Ihnen das nicht selbst erzählt hat«, begann Jake.
    Herrje, irgendwann würde ich ihm eins über den Schädel ziehen. Ich starrte ihn finster an, um ihm zu zeigen, dass ich wartete .
    »Okay, okay«, fuhr er fort. »Ich habe all das gehört, als ich noch ein Werwolf war. In der Welt der Gestaltwandler ist Quinn so eine Art Rockstar, wissen Sie. Er ist einer der letzten Wertiger und einer der wildesten.«
    Ich nickte. So weit entsprach das alles meinem eigenen Wissen über Quinn.
    »Quinns Mutter wurde einst bei Vollmond, als sie sich verwandelt hatte, gefangen genommen. Eine Gruppe Jäger kampierte draußen und hatte Fallen ausgelegt, weil sie für ihre illegalen Hundekämpfe einen

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