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Vampire schlafen fest

Vampire schlafen fest

Titel: Vampire schlafen fest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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sind.
    Ich verstand, was er meinte. Die Britlinge hatte ich auch bereits vermisst, und jetzt machte ich mir natürlich erst recht Sorgen.
    Dann sah ich zurück zu den Eingangstüren des Hotels. Jetzt, bei Dunkelheit, wurden sie von bewaffneten Vampiren statt bloß von bewaffneten Menschen bewacht. Selbst an der Rezeption saßen Vampire in Hoteluniform, und diese Vampire überprüften jeden Einzelnen, der das Hotel betrat. Das Gebäude wurde nicht so nachlässig überwacht, wie es den Anschein haben mochte. Ich entspannte mich ein wenig und beschloss, mir die Stände in der Messehalle anzusehen.
    Einer davon bot Prothesen für Fangzähne an, aus echtem Elfenbein, Silber oder Gold. Die richtig teuren konnten sogar mithilfe eines kleinen Motors wieder eingefahren werden, indem man einen winzigen Einschaltknopf mit der Zunge betätigte. »Absolut kein Unterschied zu echten Fangzähnen«, versicherte ein älterer Mann einem Vampir mit schütterem Haar. »Und richtig scharf, aber ja!« Keine Ahnung, wer die potenziellen Kunden sein sollten. Vampire mit Karies? Möchtegernvampire, denen es an der richtigen Ausstattung fehlte? Menschen, die ein bisschen Theater spielen wollten?
    Am nächsten Messestand wurden Musik-CDs aus verschiedenen Epochen verkauft: Russische Volkslieder des 18. Jahrhunderts oder Italienische Kammermusik, Frühphase. Dort herrschte lebhafter Betrieb, denn die Leute schwärmten eben immer für die Musik ihrer Jugend, selbst wenn diese Jahrhunderte zurücklag.
    Der nächste Stand war der von Bill, und über den provisorischen Stellwänden prangte in einem altmodischen Bogen ein riesiges Schild, VAMPIRE FINDEN? KEIN PROBLEM!, hieß es dort recht schlicht, FINDEN SIE JEDEN VAMPIR, AN JEDEM ORT, ZU JEDER ZEIT. SIE BRAUCHEN NUR DIESE COMPUTERDATENBANK, stand in kleinerer Schrift darunter. Bill unterhielt sich gerade mit einer Vampirin, die ihm ihre Kreditkarte hinhielt, und Pam steckte eine DVD-Box in eine kleine Tüte. Sie fing meinen Blick auf und zwinkerte mir zu. Pam trug ein kitschiges Haremskleid, was ich ihr nie zugetraut hätte. Aber sie lächelte, vielleicht genoss sie einfach die Abwechslung vom Alltag.
    BÜCHER ZUM GEBURTSTAG: BLUTRÜNSTIGES FÜR DIE SEELE lautete der Werbespruch über dem nächsten Messestand, an dem eine gelangweilte Vampirin ganz allein vor einem Stapel Bücher saß.
    Dann kam eine Ausstellungsfläche, die mehrere Stände einnahm und keiner Erklärung bedurfte. »Sie sollten unbedingt ein neueres Modell in Erwägung ziehen«, sagte ein Verkäufer sehr ernsthaft zu einer schwarzen Vampirin mit dünnem Haar, in das Tausende bunter Bänder geflochten waren. Sie hörte aufmerksam zu und betrachtete einen der aufgeklappten Minimustersärge vor sich. »Sicher, Holz ist biologisch abbaubar und wird traditionell verwendet. Aber wer braucht so etwas schon? Mein Sarg ist mein Zuhause, hat mein Vater immer gesagt.«
    Und es folgten noch weitere Stände, einschließlich einem von Elegante (Extreme) Events. Dort lagen auf einem langen Tisch einige Preistabellen und Fotomappen ausgebreitet, um die Vorübergehenden anzulocken. Ich wollte schon einen Blick darauf werfen, als ich sah, dass dieser Stand mit Miss Schnösel Langbein höchstpersönlich »bemannt« war. Ich wollte kein Wort mehr mit ihr wechseln, und so schlenderte ich weiter, wobei ich zu keiner Zeit die Königin aus den Augen verlor. Einer der menschlichen Kellner bewunderte Sophie-Annes Hintern, aber weil darauf keine Todesstrafe stand, ließ ich es durchgehen.
    Zu dieser Zeit waren die Königin und Andre bereits auf die Sheriffs Gervaise und Cleo Babitt getroffen. Gervaise, der ein breites Gesicht hatte, war ein kleiner Mann von etwa 1,65 Meter und ungefähr fünfunddreißig Jahre alt, obwohl man natürlich locker hundert Jahre hinzurechnen musste, wenn man sein wahres Alter richtig schätzen wollte. Gervaise hatte in den letzten Wochen die belastende Aufgabe bewältigt, Sophie-Anne bei sich unterzubringen und zu unterhalten. Die Anstrengungen standen ihm jetzt noch ins Gesicht geschrieben. Ich hatte gehört, er sei berühmt für seine elegante Kleidung und seinen lässigen Stil. Als ich ihn das erste und einzige Mal zuvor gesehen hatte, trug er seine paar Resthaare sorgfältig über den kahlen Schädel frisiert. Jetzt wirkte er geradezu zerzaust. Sein schöner Anzug hätte dringend in die Reinigung gehört, ja, seine ganze Erscheinung hatte an Glanz verloren. Cleo war eine stämmige Frau mit breiten Schultern, kohlschwarzem Haar

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