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Vampire schlafen fest

Vampire schlafen fest

Titel: Vampire schlafen fest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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Fall ansprechen, solange die Königin oder besagter Andre in der Nähe waren.
    »Bill verkauft unten immer noch seine DVDs mit der Datenbank«, sagte Eric zu mir.
    »Ach?«
    »Ich dachte, du würdest dich vielleicht fragen, warum ich dir in deiner Notlage zu Hilfe geeilt bin, und nicht er.«
    »Hab ich mich keine Sekunde gefragt.« Ich fragte mich vielmehr, warum Eric dieses Thema anschnitt.
    »Ich habe ihn veranlasst, unten zu bleiben«, sagte Eric. »Immerhin bin ich sein Sheriff.«
    Ich zuckte die Achseln.
    »Am liebsten hätte er mich verprügelt«, fuhr Eric mit einem angedeuteten Lächeln fort. »Er wollte dir die Bombe abnehmen und dein Held werden. Quinn übrigens auch.«
    »Ich habe nicht vergessen, dass Quinn mir angeboten hat, die Bombe zu nehmen.«
    »Ich hab's dir auch angeboten.« Eric schien selbst leicht schockiert über seine Offerte.
    »Darüber will ich nicht reden«, sagte ich, hoffentlich unmissverständlich. Bald würde der Morgen dämmern, und ich hatte eine anstrengende Nacht hinter mir (um es mal harmlos auszudrücken). Ich fing Andres Blick auf und nickte unmerklich zu Todd Donati hinüber, um anzudeuten, dass Donati nicht ganz okay sei. Eigentlich war er im Gesicht sogar grau wie eine Schneewolke.
    »Wenn Sie uns nun entschuldigen wollen, Mr Donati... Wir freuen uns, dass Sie gekommen sind. Jetzt haben wir noch die Vorhaben für die nächste Nacht zu besprechen«, sagte Andre sofort.
    Donati spannte sich innerlich an. Er verstand natürlich, dass er unter einem Vorwand verabschiedet wurde. »Sicher, Mr Andre«, sagte der Sicherheitschef. »Ich hoffe, Sie alle schlafen den Tag über gut. Wir sehen uns morgen Nacht.« Er erhob sich sehr viel mühsamer, als zu erwarten war, und zuckte einmal kurz zusammen vor Schmerz. »Und Sie, Miss Stackhouse, können den schrecklichen Vorfall hoffentlich bald vergessen.«
    »Danke«, gab ich zurück, und Sigebert öffnet Donati die Tür.
    »Wenn Sie mich auch entschuldigen wollen«, sagte ich, sobald er gegangen war. »Ich gehe jetzt auf mein Zimmer.«
    Die Königin warf mir einen scharfsichtigen Blick zu. »Sind Sie über irgendetwas unglücklich, Sookie?«, fragte sie, allerdings in einem Ton, als interessiere meine Antwort sie gar nicht.
    »Ach, warum sollte ich denn unglücklich sein? Ich liebe es, wenn mir gegen meinen Willen Dinge angetan werden«, sagte ich. Der Druck hatte sich immer stärker in mir angestaut und entlud sich jetzt berstend wie Lava aus einem Vulkan, auch wenn mein klügeres Selbst mir riet, besser einen Stöpsel hineinzustopfen. »Und außerdem«, fuhr ich sehr laut fort und ohne im Geringsten auf meinen eigenen Rat zu achten, »halte ich mich natürlich besonders gern in der Nähe all jener auf, die dafür verantwortlich sind. Das ist sogar noch besser! « So langsam kam ich richtig in Fahrt.
    Keine Ahnung, was ich noch alles von mir gegeben hätte, wenn Sophie-Anne in diesem Moment nicht eine ihrer kleinen weißen Hände gehoben hätte. Sie wirkte ein klitzeklein wenig verstört, wie meine Großmutter es ausgedrückt hätte.
    »Sie scheinen anzunehmen, dass ich weiß, wovon Sie reden, und dass ich mich von einem Menschen anschreien lasse«, sagte Sophie-Anne.
    Erics Augen glühten, als würde hinter ihnen eine Kerze brennen. Er war so wunderschön, dass ich am liebsten in ihm versunken wäre. O Gott, Hilfe! Ich zwang mich, Andre anzublicken, der mich musterte, als suche er nach der Stelle mit dem schmackhaftesten Stück Fleisch. Gervaise und Cleo sahen interessiert zu.
    »Tut mir leid.« Mit einem Schlag war ich in die Realität zurückgekehrt. Es war spät, ich war müde, es war so viel geschehen in dieser Nacht, und für den Bruchteil einer Sekunde meinte ich, gleich in Ohnmacht zu fallen. Aber bei den Stackhouses gab's so etwas wie Ohnmachten nicht und bei den Elfen vermutlich auch nicht (Zeit, diesen kleinen Anteil meiner Herkunft auch mal zu würdigen). »Ich bin sehr müde.« Aller Kampfesmut war von mir gewichen, und ich wollte nur noch ins Bett. Während ich mit schweren Schritten zur Tür ging, fiel kein Wort, was beinahe einem Wunder gleichkam. Erst als ich sie schon hinter mir zuzog, hörte ich die Königin sagen: »Ich wünsche eine Erklärung, Andre.«
    Vor meiner eigenen Zimmertür stand Quinn. Ich hatte nicht mal mehr die Kraft, froh oder genervt darüber zu sein, zog bloß die rechteckige Plastikkarte hervor, öffnete die Tür und warf einen Blick in den Raum. Weil meine Zimmergenossin nicht da war (komisch

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