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Vampire schlafen fest

Vampire schlafen fest

Titel: Vampire schlafen fest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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eigentlich, denn Gervaise war ja allein gewesen), nickte ich Quinn zu, dass er hereinkommen könne.
    »Ich habe eine Idee«, sagte er leise.
    Ich zog die Augenbrauen hoch, zu erschöpft, um noch zu sprechen.
    »Lass uns einfach ins Bett gehen und schlafen.«
    Endlich gelang es mir, ihn doch noch anzulächeln. »Das ist das Beste, was ich die ganze Nacht über gehört habe.« Wunderbar, in dieser Sekunde wusste ich, warum ich mich in Quinn verliebt hatte. Während er im Bad war, zog ich mich aus und schlüpfte in mein kurzes rosafarbenes Nachthemd, das sich seidig anfühlte.
    Quinn kam im Slip aus dem Badezimmer, aber ich war zu erschöpft, um den Anblick angemessen zu würdigen. Er legte sich ins Bett, während ich Zähne putzte und mir das Gesicht wusch. Dann kroch ich zu ihm unter die Decke, und er drehte sich auf die Seite, öffnete die Arme, und ich schmiegte mich an ihn. Keiner von uns hatte geduscht, doch er roch verdammt gut: so lebendig und kraftvoll.
    »Die Zeremonie heute Nacht, sehr gelungen«, sagte ich, nachdem ich die Nachttischlampe ausgeschaltet hatte.
    »Danke.«
    »Gibt's noch weitere?«
    »Ja, falls deiner Königin der Prozess gemacht wird. Aber wer weiß, ob's dazu noch kommt, jetzt, da Jennifer Cater ermordet wurde. Und morgen Nacht ist der Ball, nach dem Prozess.«
    »Oh, da kann ich mein schönes Abendkleid anziehen.« Vorfreude stieg in mir auf. »Musst du arbeiten?«
    »Nein, der Ball wird vom Hotel ausgerichtet«, sagte er. »Wirst du mit mir tanzen oder mit diesem blonden Vampir?«
    »Ach, verdammt«, stöhnte ich. Hätte Quinn mich bloß nicht daran erinnert.
    Und wie aufs Stichwort fügte er hinzu: »Vergiss es erst mal, Liebling. Jetzt liegen wir hier im Bett, zusammen, so wie es sein soll.«
    So wie es sein soll. Das klang gut.
    »Du weißt Bescheid über mich, richtig?«
    Es war so viel geschehen in dieser Nacht, daher dauerte es einen Augenblick, bis ich verstand, was er meinte, bis mir wieder einfiel, dass ich inzwischen ja wusste, wozu er gezwungen gewesen war, um überleben zu können. Und dass er eine Halbschwester hatte. Eine nervige, verrückte, von ihm abhängige Halbschwester, die mich auf den ersten Blick gehasst hatte.
    Leicht angespannt wartete Quinn auf eine Reaktion von mir. Ich spürte es in seinen Gedanken, in seinem Körper und versuchte, mir eine freundliche Formulierung auszudenken, doch ich war... genau, viel zu müde.
    »Quinn, ich habe kein Problem mit dir.« Ich küsste ihn auf die Wange, auf den Mund. »Überhaupt kein Problem. Und ich werde versuchen, auch Frannie zu mögen.«
    »Oh«, machte er. Es klang einfach nur erleichtert. »Na dann.« Er setzte mir noch einen Kuss auf die Stirn, und dann schliefen wir beide ein.
    Ich schlief wie ein Vampir und wachte nicht mal auf, um auf die Toilette zu gehen oder mich umzudrehen. Nur einmal nahm ich im Halbschlaf wahr, dass Quinn schnarchte, ganz leise, und kuschelte mich an ihn. Er hörte auf, murmelte etwas vor sich hin und verstummte wieder.
    Als ich schließlich richtig aufwachte, sah ich auf den Wecker: vier Uhr nachmittags. Ich hatte zwölf Stunden geschlafen. Quinn war weg, aber er hatte (mit meinem Lippenstift) einen Kussmund auf einen Hotelbriefbogen gemalt und auf sein Kissen gelegt. Ich lächelte. Carla, mit der ich das Zimmer teilte, war nicht gekommen. Vielleicht verbrachte sie den Tag in Gervaises Sarg. Schauderhafte Vorstellung. »Er macht mich so gar nicht an«, sagte ich laut. Ach, wenn Amelia nur hier wäre, die hätte einen passenden Spruch parat gehabt. Na, wenn ich schon an Amelia dachte ... Ich fischte mein Handy aus der Handtasche und rief sie an.
    »Hey!«, sagte sie. »Was ist los?«
    »Was machst du denn so?«, fragte ich, bemüht, kein Heimweh aufkommen zu lassen.
    »Ich bürste gerade Bob«, erwiderte Amelia. »Er hatte Kletten.«
    »Und sonst?«
    »Ach, ich arbeite ein bisschen im Merlotte's.« Amelia gab sich Mühe, es ganz beiläufig klingen zu lassen.
    Ich war sprachlos. »Was?«
    »Na, ich kellnere. Viel mehr gibt's da ja nicht zu tun.«
    »Wieso hat Sam dich denn gebraucht?«
    »Die Bruderschaft der Sonne hält eine große Versammlung in Dallas ab, und Arlene wollte freihaben, um mit diesem Mistkerl, mit dem sie zusammen ist, hinzufahren. Und dann hat auch noch Danielles Kleiner eine Lungenentzündung bekommen. Sam hat sich echt Sorgen gemacht, und weil ich gerade in der Bar war, hat er mich gefragt, ob ich nicht aushelfen könnte. Und ich habe gesagt: › Klar, wie schwer kann das

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