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Vampire schlafen fest

Vampire schlafen fest

Titel: Vampire schlafen fest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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schon sein? ‹ «
    »Vielen Dank, Amelia.«
    »Oh, okay, das klang jetzt wohl ziemlich herablassend.« Amelia lachte. »Na ja, eigentlich ist es ganz schön anstrengend. Jeder will mit dir plaudern, aber du bist in Eile, darfst allerdings auch die Drinks nicht verschütten. Du musst dir merken, wer was bestellt hat, wer die Runde bezahlt und wessen Drinks auf die Rechnung gehören. Und du bist Stunde um Stunde auf den Beinen.«
    »Herzlich willkommen in meiner Welt.«
    »Und, wie geht's dem Gestreiften?«
    Wem? Ach, sie meinte Quinn. »Alles okay bei uns«, sagte ich, denn das stimmte ja. »Für gestern Abend hatte er eine große Zeremonie vorbereitet, richtig cool. Eine Vampirhochzeit. Hätte dir bestimmt gefallen.«
    »Und was steht heute Abend auf dem Programm?«
    »Vermutlich ein Gerichtsverfahren.« Ich wollte ihr das jetzt nicht näher erklären, schon gar nicht am Handy. »Und ein Ball.«
    »Wow, wie bei Aschenputtel.«
    »Bleibt abzuwarten.«
    »Wie läuft's denn mit der Arbeit?«
    »Das erzähle ich dir, wenn ich wieder zu Hause bin«, sagte ich plötzlich nicht mehr ganz so fröhlich. »Schön, dass du was zu tun hast und sonst alles okay ist.«
    »Ach, Terry Bellefleur hat angerufen und gefragt, ob du einen Welpen haben möchtest. Annie war doch mal entwischt, erinnerst du dich noch?«
    Annie war Terrys sehr teure und heißgeliebte Catahoula-Jagdhündin, die vor einiger Zeit weggelaufen war. Auf der Suche nach Annie war Terry bis zu mir hinausgekommen, und als er sie schließlich fand, war es bereits zu einer folgenschweren Begegnung gekommen.
    »Wie sehen die Welpen denn aus?«
    »Er meinte bloß, man müsste sie gesehen haben, um es zu glauben. Ich habe ihm gesagt, dass du vielleicht nächste Woche bei ihm vorbeischaust, habe aber nichts versprochen.«
    »Okay, gut.«
    Wir plauderten noch eine Weile weiter, doch da ich noch keine zwei Tage aus Bon Temps weg war, gab es nicht allzu viel zu erzählen.
    »Also dann«, sagte Amelia zum Abschied. »Du fehlst mir, Stackhouse.«
    »Ja? Du mir auch, Broadway.«
    »Tschüs. Und lass keine fremden Fangzähne an dich ran.«
    Tja, schon zu spät. »Tschüs. Und verschütte nicht den Drink vom Sheriff.«
    »Wenn, dann nur absichtlich.«
    Ich lachte, denn Budd Dearborn hätte ich seinen Drink gern mal ins Gesicht geschüttet. Ich fühlte mich ziemlich gut, als ich auflegte. Leicht zögerlich bestellte ich etwas beim Zimmerservice. So was tat ich nicht jeden Tag, nicht mal jedes Jahr. Eigentlich überhaupt nie. Ich war etwas nervös, weil ich den Kellner ins Zimmer lassen musste.
    Doch im selben Augenblick schneite Carla herein, geschmückt mit Knutschflecken und immer noch im Kleid vom letzten Abend.
    »Das riecht aber gut«, sagte sie, und ich gab ihr ein Croissant. Sie trank meinen Orangensaft, während ich mich an den Kaffee hielt. Es war ja genug da. Carla redete für uns beide zusammen und erzählte mir all die Dinge, die ich selbst erlebt hatte, noch einmal. Sie schien nicht begriffen zu haben, dass ich mit der Königin den Mord an Jennifer Cater entdeckt hatte, und obwohl sie wusste, dass ich die Dr-Pepper-Bombe gefunden hatte, erzählte sie mir auch das noch einmal, als wäre ich nicht dabei gewesen. Vielleicht hatte Gervaise sie zum Schweigen verdonnert, und die Worte hatten sich in ihr angestaut.
    »Was ziehst du auf den Ball heute Abend an?«, fragte ich und kam mir ziemlich albern vor, so eine Frage überhaupt zu stellen. Sie zeigte mir ein schwarzes, paillettenbesetztes Kleid, das wie all ihre anderen Sachen oberhalb der Taille kaum aus Stoff zu bestehen schien. Carla war offensichtlich davon überzeugt, dass man die Vorzüge, die man besaß, zur Schau stellen sollte.
    Sie wollte auch mein Abendkleid sehen, und schließlich versicherten wir uns gegenseitig unaufrichtig, was für einen guten Geschmack die andere doch hätte.
    Im Badezimmer mussten wir uns natürlich abwechseln, woran ich nicht gewöhnt war. Ich war ziemlich entnervt, als Carla endlich wieder auftauchte, und konnte nur hoffen, dass sie nicht alles heiße Wasser der Stadt verbraucht hatte. Okay, okay, es war noch jede Menge da, und trotz ihrer überall verstreuten Kosmetika gelang es mir, rechtzeitig zu duschen und mich fertig zu machen. Zu Ehren meines schönen Abendkleides versuchte ich, mir die Haare hochzustecken, doch etwas Komplizierteres als ein Pferdeschwanz war mir noch nie gelungen. Das Haar würde sich nur wieder lösen. Also trug ich ein bisschen mehr Make-up auf als tagsüber

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