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Vampire, Scones und Edmund Herondale: Die Chroniken des Magnus Bane (03) (German Edition)

Vampire, Scones und Edmund Herondale: Die Chroniken des Magnus Bane (03) (German Edition)

Titel: Vampire, Scones und Edmund Herondale: Die Chroniken des Magnus Bane (03) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare , Sarah Rees Brennan
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glaube, dass ich sie lieben könnte, und was sagt das Gesetz über dieses heilige Gefühl? Ich soll entweder meine große Liebe darum bitten, ihr Leben aufs Spiel zu setzen – ihr Leben, das so viel mehr wert ist als meins –, oder mich von diesem anderen Teil meiner Seele – meinem gesamten Lebenszweck und den Gaben, mit denen der Engel mich gesegnet hat – trennen.«
    Magnus erinnerte sich noch genau, wie Edmund mit diesem fantastischen Sprung auf den Dämon losgegangen war. Sein ganzer Körper hatte sich verändert: Sobald er den Dämon erblickt hatte, war seine rastlose Energie einem klaren Ziel gewichen. Edmund hatte sich mit einer derart natürlichen Freude in den Kampf gestürzt, wie sie nur jemand verspürt, der genau das tut, wofür er geschaffen ist.
    »Hast du dir jemals gewünscht, jemand anderes zu sein?«
    »Nein«, antwortete Edmund. Er stand auf und stützte sich mit der einen Hand an der Wand ab, während er sich mit der anderen durch die Haare fuhr. Magnus musste an einen Engel denken, der im Kampf bezwungen worden war und nun von seinem eigenen Schmerz überwältigt wurde.
    »Was ist aus deinen beschränkten Ansichten über die Ehe geworden?«, wollte Magnus wissen. »Wie war das noch mal: Warum sollte man sich mit einem Bonbon zufriedengeben, wenn man doch die ganze Schachtel haben kann?«
    »Ich war so dumm«, entgegnete Edmund mit überraschender Heftigkeit. »Für mich war die Liebe immer nur ein Spiel. Sie ist aber kein Spiel. Sie ist ernster als der Tod. Ohne Linette kann ich genauso gut sterben.«
    »Du sprichst davon, deine ureigenste Natur aufzugeben:den Schattenjäger in dir«, sagte Magnus sanft. »Man kann der Liebe zwar viele Dinge opfern, sich selbst dabei aber niemals.«
    »Ist das so, Bane?« Edmund wirbelte zu ihm herum. »Ich bin dazu geboren, ein Krieger zu sein, und ich bin dazu geboren, mit ihr zusammen zu sein. Verraten Sie mir, wie ich das unter einen Hut bringen soll … ich habe keine Ahnung!«
    Magnus antwortete nicht. Er erinnerte sich, dass er den Schattenjäger im Rausch mit einem Schiff verglichen hatte, das entweder zielstrebig aufs Meer hinaussegeln oder an den Felsen zerschellen würde. Jetzt sah er die Felsen finster und zerklüftet vor dem Horizont aufragen. Er stellte sich vor, wie Edmunds Zukunft aussehen mochte, wenn er das Schattenjägerdasein aufgab. Er würde sich weiter nach dem Risiko und der Gefahr sehnen, und sie doch nur am Spieltisch finden. Ohne einen klaren Lebenszweck wäre er nur noch ein zerbrechlicher Schatten seiner selbst.
    Und dann war da noch Linette, die sich in einen goldenen Schattenjäger verliebt hatte, einen Racheengel. Wie würde sie für ihn empfinden, wenn er nur noch ein einfacher Waliser Bauer war und seine alte Pracht verloren hatte?
    Dennoch konnte man die Liebe nicht einfach so über Bord werfen. Sie war ein so seltenes Gut, das einem in einem ganzen Menschenleben nur wenige Male begegnete. Manchmal sogar nur ein einziges Mal. Magnus konnte es Edmund Herondale also nicht verübeln, dass er nun mit beiden Händen nach der Liebe griff.
    Allerdings verübelte er dem Gesetz der Nephilim, dass es den jungen Schattenjäger zu dieser Entscheidung zwang.
    Edmund ließ die Luft aus seinen Lungen weichen. Er sah erschöpft aus. »Tut mir leid, Bane«, sagte er. »Ich benehme mich wie ein kleines Kind, das sich schreiend und tretend gegen sein Schicksal wehrt. Ich sollte aufhören, mich wie ein dummer Junge aufzuführen. Warum kämpfe ich gegen eine Entscheidung an, die schon längst gefallen ist? Wenn ich die Wahl hätte, mein eigenes Leben zu opfern oder bis in alle Ewigkeit Linettes, würde ich jederzeit mein eigenes Leben geben.«
    Magnus drehte sich weg, um das Wrack nicht länger ansehen zu müssen. »Ich wünsche dir viel Glück«, antwortete er. »Glück und Liebe.«
    Edmund verneigte sich leicht. »Leben Sie wohl. Ich glaube nicht, dass wir uns erneut begegnen werden.«
    Dann ging er davon. Nach ein paar Schritten schwankte er und hielt kurz inne, bevor er tief im Inneren des Instituts verschwand. Das Licht aus einem der schmalen Kirchenfenster verwandelte sein Haar in pures Gold und Magnus hoffte, dass er sich noch einmal umdrehen würde. Doch Edmund Herondale blickte nicht mehr zurück.
    Bedrückt kehrte Magnus in den Saal zurück, in dem sich Schattenjäger und Schattenweltler immer noch ein heftiges Wortgefecht lieferten. Keine Seite schien bereit, auch nur im Geringsten nachzugeben. Magnus war dagegen nur allzu bereit,

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