Vampire sind die beste Medizin: Argeneau Vampir 9
gern hätte sie gleich mehrere Flaschen davon gekauft, um es als Raumspray zu benutzen und mit in die Wäsche zu geben, damit sie dieses Aroma stets genießen konnte.
Der alberne Gedanke brachte sie zum Lächeln, während sie sich behutsam aus seiner Umarmung löste, damit sie ihn nicht aufweckte. Der Wecker auf dem Nachttisch zeigte fünf Uhr am Nachmittag an, also dauerte es noch etwas mehr als eine Stunde, ehe die Sonne unterging. Sie wollte die Zeit nutzen, um in Ruhe zu baden, solange die anderen Männer noch nicht wach waren. Schließlich gab es nur ein vollwertiges Badezimmer, und das würde sicher sehr begehrt sein, wenn der Rest der kleinen Gruppe erst mal auf den Beinen war.
Ihr Blick wanderte durch das Zimmer, und sie verzog das Gesicht, als ihr klar wurde, dass sie nur die Kleidung zur Verfügung hatte, die sie am Abend zuvor auch schon getragen hatte. Ihr Bademantel wäre jetzt eigentlich praktischer gewesen, aber den hatte sie nicht zur Hand, also zog sie den getragenen Rock und die Bluse wieder an. Auf BH und Slip verzichtete sie, stattdessen trug sie beides zusammen mit ihren Schuhen in ihr Schlafzimmer. Zu ihrer großen Erleichterung lief ihr auf dem Weg dorthin niemand über den Weg. Sie verschwand in ihr Schlafzimmer, zog sich aus und legte alle getragene Wäsche aufs Bett, dann nahm sie den Bademantel und frische Kleidung aus dem Schrank, schnappte sich ihren Föhn und begab sich ins Bad.
Da in spätestens einer Stunde die anderen auch ins Badezimmer wollten, nahm sie kein so ausgiebiges Schaumbad wie sonst. Stattdessen trieb sie sich zur Eile an, trocknete sich schnell ab und zog sich an, um noch ihre Haare trocknete sich schnell ab und zog sich an, um noch ihre Haare zu föhnen. Als sie sich bereit fühlte, sich dem neuen Tag zu stellen, verließ sie das Bad und erschrak, da sie im Flur auf Tiny stieß, der gegen die Wand gelehnt dastand. „Oh, tut mir leid“, flüsterte sie. „Wartest du schon lange?“ Er stieß sich von der Wand ab und schüttelte den Kopf.
„Ich bin gerade rausgekommen. Ich konnte hören, wie du den Föhn ausgemacht hast, und da dachte ich mir, ich warte hier, damit ich vor allen anderen schnell unter die Dusche springen kann.“
„Ah“, machte sie und schlug vor: „Wenn du mir sagst, wie man Kaffee aufsetzt, erledige ich das, während du duschst.“
„Was denn? Bist du so schnell koffeinabhängig geworden?“, zog er sie grinsend auf. „Danke, aber da ist nicht viel zu tun. Ich hatte alles so weit vorbereitet, als wir uns heute Morgen schlafen gelegt haben. Du musst die Kaffeemaschine nur noch einschalten.“
„Dann mache ich eben das“, erklärte sie und ging zu ihrem Zimmer. „Und dann rufe ich Martine an und frage, wann wir uns treffen können, um mit ihr zu reden.“
„Klingt gut“, meinte Tiny und zog sich ins Bad zurück.
Nachdem sie ihre Sachen in ihr Zimmer gebracht hatte, lief sie wie versprochen nach unten, schaltete die Kaffeemaschine ein und griff nach dem Telefon. Zum Glück kannte sie Martines Nummer auswendig. Jean Claudes Schwester hatte seit zehn Jahren die gleiche Nummer, seit sie wieder in ihr Haus in York eingezogen war. Trotzdem musste sie einen Moment lang überlegen, da sie von hier aus natürlich auf die Landes-und die Ortsvorwahl verzichten konnte. Sie tippte die restlichen zehn Ziffern der Nummer ein und hoffte, dass sie sich dabei nicht verwählt hatte. Entspannen konnte sie sich erst, als sie die Stimme von Martines Haushälterin hörte, die das Gespräch annahm.
Zufrieden lächelnd lehnte sie sich gegen den Tresen und fragte nach Martine, wurde dann aber jäh ernst, als die Haushälterin antwortete, Ms Martine verbringe das Wochenende mit ihren Töchtern in London. Als die Frau fragte, ob Marguerite eine Nachricht hinterlassen wolle, verneinte sie, bedankte sich für die Auskunft und legte auf, während sie finster vor sich hin starrte. Bei diesem Fall schienen sie unentwegt auf irgendwelche Hindernisse zu stoßen. Erst durchstöberten sie drei Wochen lang alte Archive, ohne eine Spur zu finden, dann der Anschlag auf ihr Leben, und jetzt, da sie womöglich die Chance hatten, auf brauchbare Hinweise zu stoßen, war Martine nicht erreichbar.
„Was ziehst du so ein Gesicht?“, flüsterte Julius ihr ins Ohr und schlang von hinten die Arme um ihre Taille.
„Guten Morgen!“, erwiderte Marguerite und lehnte sich gegen ihn. Julius legte seine Hand um ihr Kinn und drehte ihren Kopf zur Seite, um sie sanft auf den Mund zu
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