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VAMPIRE SOULS - Böses Blut: Roman (German Edition)

VAMPIRE SOULS - Böses Blut: Roman (German Edition)

Titel: VAMPIRE SOULS - Böses Blut: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeri Smith-Ready
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möglicherweise anschmilzt.
    E)Um Himmels Willen, blockier ja nie das Wasserspritz-Ding in der Mitte! Dann nämlich hat die ganze Spülerei keinen Sinn, glaub mir!
    Ich drehe das Din-A4-Blatt um. Dort geht die Liste mit Instruktionen weiter, bis sie mit folgenden Zeilen endet:
    Hoffe, du hattest einen schönen Tag sowohl auf der Arbeit wie bei deinem Kurs
    Ich liebe dich
    Shane
    Ich werfe das Blatt zusammen mit der Gebrauchsanweisung des Geschirrspülers, die tatsächlich angehängt ist, in den Behälter für Papierabfälle. Gerade als ich den Deckel schließen will, erhasche ich einen Blick auf ein halbes Dutzend Blätter mit verworfenen Versionen der Geschirrspüler-Anweisungen. Rohfassungen.
    Ich werfe Dexter einen grimmigen Blick zu. Es hat begonnen.

18
Bad to the Bone
    »Nichts atmet mehr den Geist der Weihnachtszeit als ein Haufen lebender Leichen um dich herum.«
    Über die dröhnende Musik hinweg brüllt Franklin Regina und mir den Satz zu, während er den Blick über die Tanzfläche schweifen lässt. Der Club in Baltimore, in dem wir unsere Party steigen lassen, ist mit thematisch ausgesuchter Weihnachtsdeko geschmückt – ausschließlich Vampirsachen. Besonders stolz bin ich auf die acht mit Fangzähnen bewehrten Rentiere, die den fliegenden Sarg des Weihnachtsmanns ziehen.
    Regina, die links von Franklin steht, zeigt ihm den Stinkefinger. »Wir sind verflucht lebendiger, als du je sein wirst, du armer Irrer!«
    »Bis wir es eben nicht mehr sind.« Ich zeige auf die Flammen, die an dem Schriftzug WVMPs HÖLLISCHES VERGNÜGEN ZUM FEST lecken. »Aber danach sind wir alle bei Satan zu Gast.«
    Die beißende Antwort, die Franklin mit gewohnt spitzer Zunge darauf hat, höre ich nicht mehr. Sie geht im Schlagzeugintro von Jims nächstem Song unter, Little St. Nick von den Beach Boys.
    Unser 60er-Jahre-Moderator brüllt über die Musik: »Ein total langer und verrückter Trip bislang, und es ist noch nicht vorbei!« Er hebt das Replik des Originalschilds hoch, das vor dem Smoking Pig zurückgelassen wurde. »Wir alle fahren schließlich zur Hölle!«
    Die Menge auf der überfüllten Tanzfläche jubelt, applaudiert und schwingt ihre roten WVMP-Herzblut-des-Rock-’n’-Roll-Zuckerstangen. Allerdings ist unser Party-Gimmick aus Plüsch und nicht aus dem üblichen Plastik. Wir hatten doch Sorge, die Gäste könnten unsere Werbung umwidmen und sich noch vor Ende der Party damit gegenseitig verprügeln. Dafür können die Plüsch-Dinger als Lufterfrischer fürs Auto herhalten – jahreszeitlich passend mit Zimtduft.
    Angewidert verzieht Franklin das Gesicht. »Ich geh noch mal den Sound prüfen. Ich will sicher sein, dass wir auch tatsächlich auf Sendung sind.«
    Ich blicke ihm hinterher, als er sich aufmacht, seine gänzlich unnütze Aufgabe zu erfüllen. Denn Shane sitzt schon neben dem Moderatorenpult mit Kopfhörern auf den Ohren und überwacht unsere UKW-Frequenz. Darüber hinaus sind Noah und Spencer im Sender geblieben, besetzen das Mischpult im Studio und zeichnen dort unsere Live-Sendung auf.
    Regina mustert mich. »Deine Hörner sitzen schief.« Sie richtet meinen satanischen Haarreif im schönsten Weihnachtsrot, der wunderbar mit meinem weihnachtlichen Elfenkostüm in Grün (Kostüm) und Rot (Litzen am Saum) harmoniert – zumindest farblich.
    »Danke.« Ich suche ihren Blick. Ihr fällt die Kinnlade herunter.
    »Colin!«
    Ich drehe mich um und sehe den Punk mit dem flammroten Haar die Menge zerteilen wie Moses das Meer, als er auf uns zusteuert. Ich lächele ihm entgegen, und freue mich darüber, dass er gesund und munter ist. Ich hatte das Gegenteil befürchtet, gemessen an der Lage in der Gasse, in der wir ihn nach unserer letzten Begegnung haben zurücklassen müssen.
    Regina schmeißt sich ihm an den Hals und drückt ihn so fest, dass ihm fast die Augen aus dem Kopf quellen. »Du verfluchter Kerl, was für eine geile Überraschung!«
    »Die Party hätt ich mir niemals entgehen lassen, Süße!« Er lächelt mir zu, aber um seinen Mund liegt ein harter, angespannter Zug. Er scheint zu abgelenkt, um den üblichen Super-Vampir-Zauber abzuziehen.
    Colin beugt sich vor und flüstert Regina etwas ins Ohr. Ich bekomme allein schon wegen der lauten Musik kein einziges Wort mit. Aber Reginas Gesicht erstarrt zu einer Maske.
    »Nein!«, fährt sie auf. »Da scheiß ich drauf! Ich mache sicher keinen Rückzieher. Ich bin schließlich hier, um meinen Job zu machen!« Sie bemerkt, dass ich Colin und sie beobachte,

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