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VAMPIRE SOULS - Böses Blut: Roman (German Edition)

VAMPIRE SOULS - Böses Blut: Roman (German Edition)

Titel: VAMPIRE SOULS - Böses Blut: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeri Smith-Ready
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ohne Not eine widernatürliche Wahl getroffen. Welches Reh würde dem Puma die Kehle darbieten, welcher Hase dem Fuchs direkt ins Maul springen? Nein, kein Reh würde das tun, kein Hase! Aber Sie, Sie gehören zu denen, die sich bei diesen Monstern anbiedern, sich ihnen anbieten! Sie verraten Ihre eigene Spezies!«
    »Bullshit, was Sie da reden!« Ich gehe auf ihn zu. »Wir sind keine Tiere! Und im Übrigen retten Spender Menschenleben! Ohne diese Freiwilligen nämlich wären die Vampire gezwungen zu jagen!«
    »Genau, und dann würden sie von den einzig Aufrechten gejagt, gestellt und ausgelöscht! So, wie es sein soll und einst war. So, wie die natürliche Ordnung es will. So, wie Gott es will.«
    »Was für ein Gott ist das, der mehr Tod und Leid will?«
    »Der einzig wahre Gott. Der Gott des Blutes und des Opfers.«
    »Was wüsste denn die Bibel über Ihre Rituale zu sagen?« Ich wühle in meinem Gedächtnis nach passenden Zitaten. »Paulus würde sie gewiss zu den ›Werken der Finsternis‹ zählen, und im zweiten Buch Mose heißt es: ›Denn ein Gräuel für Jahwe ist jeder, der solches tut‹.« Oder so ähnlich – hoffe ich.
    »›Selbst ein Teufel kann sich stützen auf die Bibel.‹« Benjamin hält den Kopf schief. » Der Kaufmann von Venedi g«, fügt er scheinheilig hinzu, als ob der Nachweis eines Zitats alles besser machen würde. Dann wandert sein Blick hinauf zur Decke. »Wo bleiben die denn?« Er blickt aufs Handgelenk, bemerkt, dass er keine Uhr trägt und holt sein Handy heraus. »Ach, stimmt ja. Schichtwechsel um Mitternacht.«
    Ich schaue zu Jeremy hinüber, der mich anstarrt, während er die Hand über Mund und Nase legt, auffällig unauffällig. Ein Signal? Er zieht seine Jacke aus und legt sie sich über den Arm. Ach ja, klar! Ich ziehe ebenfalls meinen Mantel aus.
    Benjamin drückt auf Wahlwiederholung und brummelt vor sich hin. Luann wirft mir, Jeremy und Wallace ängstliche Blicke zu. Der Vampir steht zur Salzsäule erstarrt an den Gitterstäben; seine Augen blicken wachsam in eine unbestimmte Ferne.
    Dann, ganz plötzlich, richtet er den Blick in Richtung Decke. Erst höre ich nichts, in der nächsten Sekunde aber folgt ein dumpfer Schlag – wahrscheinlich aus einem Raum, der nicht genau über uns liegt, vielleicht also dem Salon. Die nächste Sekunde dehnt sich schier ins Unermessliche, brüchig und spröde wie ein zu kaltes Karamellbonbon.
    Wieder ein dumpfer Schlag, dieses Mal aus der Eingangshalle genau über unseren Köpfen.
    Benjamin blickt hoch zur Decke. »Was zum Teu …«
    Die Tür oben an der Kellertreppe fliegt auf, Holzsplitter überall. Eine Metalldose springt mit blechernem Klirren die Stufen hinunter. Der Dose entweicht weißer Rauch, während sie Stufe um Stufe herunterkollert.
    »Luft anhalten, Ciara!« Jeremy drückt sich seine Jacke vor Mund und Nase. Sofort mache ich es ihm nach und spüre raue Wolle im Gesicht.
    Luann kreischt: »Das ist Giftgas!«
    Benjamin schnappt sie sich und zerrt sie mit sich hinüber zu dem offen Verschlag mit den Waffen. Er stößt sie hinein, folgt ihr und schlägt die Tür hinter sich zu.
    Eine hochgewachsene Gestalt im Flanellhemd tritt aus dem weißen Rauch.
    Shane.
    Er schiebt zwei Gasmasken durch die Gitterstäbe. Jeremy nimmt sich beide und zieht mir die eine über den Kopf, ehe er sich selbst die zweite aufsetzt.
    Zwei Männer in den schwarzen Uniformen der Liga hasten die Stufen hinunter – offenkundig Vampire, denn sie tragen keine Gasmasken.
    »Vorsicht!« Ich zeige auf den Verschlag, meine Augen tränen bereits vom Gas. »Sie haben Waffen! Ein Mann und eine Frau!«
    Jeremy zieht die Riemen meiner Maske an, denn das ist etwas, wofür man beide Hände braucht. »Wie kommen wir hier raus?«, brüllt er Shane zu.
    Shane legt sich den Finger auf die Lippen, kniet vor dem Schloss der Käfigtür nieder und macht sich dann mit einem dünnen Metallwerkzeug daran zu schaffen.
    Durch die immer dichter werdende Rauchwolke verfolge ich, wie die beiden schemenhaften Gestalten der Liga-Vampire den Verschlag öffnen und darin verschwinden.
    »Ich hab’s!« Shane reißt die Käfigtür auf, packt mich und zerrt mich hinaus. Wallace überlassen wir den fähigen Händen von ein paar anderen Agenten. Wir sehen zu, dass wir die Treppe hinaufkommen.
    Im Erdgeschoss wälzen sich wimmernd und schreiend Männer auf den Orientteppichen; sie alle kneifen die Augen zu. Ich überprüfe rasch die Gummidichtung meiner Gasmaske, während ich mich von Shane

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