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VAMPIRE SOULS - Böses Blut: Roman (German Edition)

VAMPIRE SOULS - Böses Blut: Roman (German Edition)

Titel: VAMPIRE SOULS - Böses Blut: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeri Smith-Ready
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verbrennen?«
    »Was reden Sie denn da!« Jeremys Stimme überschlägt sich beinahe, so hysterisch ist er. »Er verbrennt doch bereits, von innen heraus!«
    »Weihwasser bringt sie, anders als Feuer, nicht um«, klärt Benjamin Jeremy auf. »Es fügt ihnen nur Verbrennungen zu, die vernarben, anstatt wie andere Verletzungen abzuheilen. Sie sind daher dauerhaft.« Finster blickt er mich an. »Jedenfalls bis die da dahergekommen ist!« Er tritt an die Gitterstäbe von Wallaces Käfig heran. »Na, wie fühlst du dich, Kleiner?«
    Wallace wirbelt herum und ist auf den Füßen. Gerade noch rechtzeitig kann Benjamin zurückspringen, um zu verhindern, dass aus ihm der vorhin erwähnte Trinkbrunnen wird. Wallaces Finger fassen ins Leere; der Vampir macht den Arm so lang, wie es irgend geht: umsonst. Er bekommt die Kehle seines Peinigers nicht zu fassen.
    Benjamin streicht sich das Hemd glatt und reibt sich den Nacken. »He, he! Wohl doch noch nicht kurz vor dem Sterben, was?«
    Wallaces rasselnder Atem bläst Benjamin und uns den Gestank von verbranntem Fleisch entgegen. Ich halte mir die Nase zu und begreife gleichzeitig, dass er bisher keinen Laut von sich gegeben hat, der lauter als ein Keuchen gewesen wäre.
    »Es hat ihm die Kehle weggebrannt, richtig?«, frage ich Benjamin.
    Aber es ist Luann, die mir antwortet. »Ich wette, seinen Magen hat’s auch erwischt.«
    »Dann wollen Sie ihn also verhungern lassen?«
    Benjamin nickt. »Wenn er erst einmal so schwach geworden ist, dass er uns keine Schwierigkeiten mehr machen kann, werden wir das Ausmaß der inneren Verletzungen endoskopisch untersuchen.« Er stützt die Hände auf die Hüften und begutachtet die sich krümmende und windende Gestalt des Vampirs, als wäre er ein liegen gebliebenes Auto. »Das ist dann der faszinierende Abschluss eines erkenntnisreichen Experiments. Es freut mich, dass wir noch vor dem nächsten Ritual etwas von ihm haben werden.«
    Ich weiß sofort, was diese Worte für Jeremy und mich bedeuten. »Wenn Wallace nicht mehr genährt werden muss, dann brauchen Sie uns doch nicht mehr. Wir können nach Hause, oder nicht?«
    In aufgesetzter Belustigung schnaubt Benjamin. »Aber klar, natürlich! Ich kann mich ja auch sicher darauf verlassen, dass Sie beide den Mund halten und nichts von dem, was hier vor Ihren Augen geschehen ist, woanders ausplaudern!« Er zieht sein Handy aus der Tasche und tätigt einen Anruf. »Die Gefangenen sind transportbereit.« Er legt auf.
    Ich blicke zu Luann hinüber, die die Hände ringt. Sie stiert den Boden an, und der Blick ist so wild, verzweifelt, man könnte meinen, der Boden wolle ihr an die Gurgel gehen.
    »Transportbereit? Wohin denn?«, will ich von Benjamin wissen. Obwohl ich mir nicht sicher bin, dass ich die Antwort tatsächlich wissen möchte.
    »Ehrlich? Ich habe keine Ahnung.« Benjamin lässt das Handy zurück in die Hosentasche gleiten. »Ich ziehe es vor, nicht Bescheid zu wissen. Das ist mir lieber, wenn es ans Erledigen geht.«
    Mit einem Mal habe ich Eishände. »Erledigen?« Bitte, Mitternacht komm bald!
    »Tja, obwohl ich wirklich gern einige Testreihen mit Ihrem Blut durchgeführt hätte, können wir es uns nicht leisten, eine Vampirheilerin am Leben zu lassen. Jedenfalls keine, die Freunde hat und Verbündete, die nach ihr suchen werden.« Benjamin zuckt mit den Achseln. »Immerhin haben wir ja noch Ihren Vater.«
    Mein Herz schlägt mir bis zum Hals. Selbst wenn mein Vater der Überzeugung ist, ein Verbündeter der Festung zu sein, könnten sie ihm Blut abnehmen, so viel sie wollen, und ihn für immer in ein Labor sperren. »Mein Vater kann keine Weihwasser-Verbrennungen heilen.«
    »Sind Sie da sicher?« Benjamin bedenkt mich mit einem langen, durchdringenden Blick. Dann fixiert er Jeremy. »Und Sie sind zwar ein normaler Mensch, aber immer noch ein unliebsamer Zeuge.«
    »Das dürfen Sie nicht tun!« Fieberhaft suche ich nach Argumenten, alles nur, um noch ein bisschen Zeit zu schinden. »Ich dachte, Sie fechten für die Sache der Menschen! Und wir sind Menschen!«
    »Ach ja? Sie sind Menschen?!« Benjamins hübsches Gesicht verzerrt sich zur Fratze der Bösartigkeit. »Sie beide sind verdammt viel weniger wert als ein Mensch! Vampire sind, wie sie sind: wilde Bestien, die sich von uns nähren. Aber sie haben keine Wahl. Sie tun nur, was in ihrer Natur liegt.« Drohend kommt er einen Schritt auf unseren Käfig zu. »Vampirfreunde wie Sie, solche, die sich mit ihnen einlassen, haben dagegen

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